2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Frohnlachs Trainer Dieter Kurth hat den Bayernliga-Aufstieg fest im Visier. F: Meier
Frohnlachs Trainer Dieter Kurth hat den Bayernliga-Aufstieg fest im Visier. F: Meier

Frohnlach dominiert die Konkurrenz

Lali Nord: Ungeschlagen führt der VfL Frohnlach die Rangliste an +++ Trainer Dieter Kurth spricht über die fast perfekte Halbsaison

Der VfL Frohnlach zieht in der Landesliga Nord einsam seine Kreise. Der Bayernliga-Absteiger, der insgesamt schon 21 Jahre in der bayerischen Königsklasse gespielt hat und in der "Ewigen Tabelle seit deren Einführung 1963" unter 110 Vereinen mit einer Bilanz von 720 Spielen, 252 Siegen, 163 Unentschieden, 305 Niederlagen, 1050:1076 Toren und 919 Punkten auf dem elften Platz liegt, ist nicht nur Halbzeitmeister.

Das Team aus Oberfranken in der Gemeinde Ebersdorf bei Coburg ist aktuell der einzige bayerische Landesligist, der immer noch ohne Niederlage ist. In der Tabelle liegt der VfL bereits sieben Punkte vor Platz zwei und hat zu Rang drei ein Polster von zwölf Zählern. Aktuell jagt der VfL Frohnlach den Rekord des SV Memmelsdorf aus der Saison 2008/09, als der damalige Meister 24 Spiele in Serie ohne Niederlage blieb. Wir sprachen mit Frohnlachs Trainer Dieter Kurth (48), der in Gompertshausen in Thüringen zu Hause ist.


FuPa: Hallo Dieter, Du bist zu Saisonbeginn wieder an Deine frühere Wirkungsstätte zurückgekehrt, wo Du bis 1995 als Spieler aktiv gewesen bist. Welche Stationen hattest Du als Spieler und als Trainer bisher?
Dieter Kurth: Ich habe bei BSG Motor Suhl in Thüringen in der ersten und zweiten Liga der DDR gespielt. Von 1990 bis 1995 war ich dann beim VfL Frohnlach in der Bayernliga aktiv. Als Trainer, ich habe inzwischen die A-Lizenz, habe ich zunächst im Nachwuchs trainiert und zwar bei der SG Unterland von der F- bis zur C-Jugend, weil da mein Sohn Fabian gespielt hat, der jetzt in der Bayernliga beim TSV Großbardorf spielt. Es folgte ein Jahr beim TSV Bad Königshofen, die aktuell in der Bezirkoberliga Unterfranken spielen. Von 2007 bis 2009 war ich zwei Jahre beim TSV Großbardorf. Wir haben 2008 den Aufstieg in die Regionalliga Süd geschafft. Ab 2. Januar 2010 war ich dann in der Regionalliga Süd beim 1. FC Eintracht Bamberg Trainer. Am 1. Juli 2010 habe ich dann die Aufgabe beim VfL Frohnlach übernommen.

FuPa: Du wohnst aber in Thüringen....
Kurth: ... in Gompertshausen. Wenn ich mich anstrengen würde, dann könnte ich fast einen Stein bis nach Bayern werfen. Mein Wohnort liegt nur 300 Meter hinter der Grenze zu Bayern.

FuPa: Der VfL Frohnlach scheint mit Dir einen Durchmarsch zurück in die Bayernliga hinlegen zu können. Ihr seid als einziger bayerischer Landesligist auch nach 20 Spielen immer noch unbesiegt. Wie lautet Euer Ziel?

Kurth: Es macht sich ganz gut. Das Ziel war und ist der direkte Wiederaufstieg in die Bayernliga. Wir haben alle gehofft, dass wir das schaffen können. Dass es aber so optimal läuft, damit hat bei uns keiner, ich auch nicht, gerechnet. Meine Mannschaft tritt doch sehr dominant auf. Das lässt uns hoffen, dass wir unser Ziel realisieren können.

Samstags-Spiel gegen Don Bosco: "Ein Spiel auf Bayernliga-Niveau."

FuPa: Am vorigen Samstag hätte es Euch aber beinahe daheim erwischt, als Ihr gegen den Neuling DJK Don Bosco Bamberg lange einem 0:1-Rückstand hinterherlaufen musstet. Wie kam es dann doch noch zum Ausgleich?
Kurth: Ich muss sagen, dass wir auf einen sehr starken Gegner getroffen sind. Es war ein Spiel auf Bayernliga-Niveau. Der Gegner war fußballerisch und taktisch sehr gut und hat verdient geführt. Wir haben alles probiert, sind dann noch kurz vor dem Ende belohnt worden, haben das 1:1 erzielt. Wir hätten dann sogar noch gewinnen können. Aber ich muss ehrlich sagen, dass die Bamberger zuvor schon einige gute Kontermöglichkeiten hatten. Ein 2:0 für Don Bosco wäre auch möglich gewesen. Dann hätten wir möglicherweise das erste Saisonspiel verloren. So aber gilt es weiter die Serie zu halten.

FuPa: Seid Ihr denn ohne Verletzungen durch die bisherige Saison gekommen?
Kurth: Nein, überhaupt nicht. Thomas Karg, der in der Saison 2008/09 mit 24 Treffern Bayernliga-Torschützenkönig für den VfL Frohnlach war, fehlt wegen eines Innenbandrisses. Karg hat erst drei Spiele absolviert aber vier Tore erzielt. Das zeigt, wie wichtig er für diese Mannschaft ist. Mit Christoph Jungnickl und Eric Heinze sind wegen Adduktorenproblemen zwei weitere Spieler ausgefallen. Und mit Christian Horcher fehlt unsere aktuelle Nummer eins im Tor. Christian hat auch nur sechs Mal gespielt. Aber mit dem sehr erfahrenen Alexander Weber, der im Dezember 40 Jahre alt wird und schon über Jahre hinweg in der Bayernliga gespielt hat, haben wir einen sehr zuverlässigen Ersatz.

FuPa: Der VfL Frohnlach ist in der Landesliga Nord in aller Munde. Wen kann Euch aus Deiner Sicht noch gefährlich werden?
Kurth: Härtester Verfolger bleibt die SpVgg Selbitz. Aber auch die Würzburger Kickers muss man weiter beachten. Ich habe auch den 1. FC Sand noch nicht abgeschrieben. Wir wollen nun am Wochenende bei Bayern Kitzingen noch einmal bestehen und drei Punkte holen. Dann werden wir uns ganz intensiv auf das neue Spieljahr vorbereiten. Wir müssen wachsam sein und genauso konzentriert weiterarbeiten, wie wir das bisher getan haben. Denn im Fußball kann so viel passieren. Denn wir werden alles dafür tun, damit wir auch am Ende ganz vorne sind.

Aufrufe: 024.11.2010, 12:48 Uhr
Dirk MeierAutor