Friesen verschläft eine gesamte Saison

FuPa-Oberfranken: Herr Sudol, das 1:1 beim Baiersdorfer SV war am letzten Spieltag zu wenig, um noch auf einen Relegationsplatz zu springen. Warum hat es nicht für den dringend benötigten Dreier gereicht?

Patrick Sudol: Letztendlich haben wir die erste Halbzeit verschlafen. Man konnte nicht erkennen, dass es für uns um alles geht. Das war in der zweiten Halbzeit besser. Jedoch zeigten sich die selben Probleme wie in den letzten Wochen bzw. die ganze Saison. Uns fehlte einfach die Durchschlagskraft. Sämtliche Angriffe verpuffen bereits, ehe es wirklich gefährlich wird. Wir haben es seit Wochen nicht mehr geschafft, wirklich aus eigener Kraft und aus dem Spiel heraus ein Tor zu schießen. Entweder war es ein Eigentor oder ein Standard. Wenn man keine Tore schießt, dann ist es klar was am Ende herauskommt.

FuPa-Oberfranken: Letztendlich hat der SV Friesen den durchaus möglichen Klassenerhalt aber wohl schon vorher verpasst, oder?

Patrick Sudol: Absolut richtig. Die Situation am letzten Spieltag kam nicht überraschend. Dieser Prozess hat schon zu Saisonbeginn angefangen. Nach einem sehr schlechten Start haben wir es nicht mehr geschaff, uns aus dem Loch zu ziehen und standen in der Winterpause auch schon abgeschlagen hinten. Natürlich haben wir versucht, uns aus dieser misslichen Situation zu begreifen. Das hat phasenweise auch gut geklappt. Aber die direkten Konkurrenten mussten ja genauso agieren. Unter dem Strich hat es am Ende dann verdient nicht gereicht. Natürlich hätte man irgendwie diesen Prozess aufhalten können. Die Frage ist nur wie. Es gab einen Trainerwechsel. Die Mannschaft wurde umgestellt. Die Taktik wurde verändert. Alles wurde versucht. Der Kader war stark genug. Was man nun diskutieren kann ist, ob man hätte eher den Trainer wechseln sollen, einen anderen Trainer holen, andere Taktik oder Positionen der Spieler verändern. Aber all das in Nachhinein zu diskutieren würde auch nicht viel bringen. Die Saison ist zu Ende und man schaut nach vorne.

FuPa-Oberfranken: Hätte man vielleicht Andreas Lang überreden sollen, weiter zu machen?

Patrick Sudol: Wie eben schon erwähnt. Das gehört der Vergangenheit an. Andi Lang hat der Mannschaft viel beigebracht, genauso wie Carlo Werner auch. Vielleicht hätte Andi den Karren selber aus dem Dreck gezogen mit seinem fußballerischen Sachverstand. Ich denke beide Trainer haben ihr bestes versucht und die Mannschaft ist dankbar für diese Zeit.

FuPa-Oberfranken: Wie geht es jetzt mit Ihnen und der Mannschaft weiter? Bleibt das Team zusammen?

Patrick Sudol: Bisher sind mir nur drei Abgänge bekannt. Man kann also davon ausgehen, dass ein Großteil der Mannschaft zusammen bleibt. Kurzfristig ergeben sich immer wieder diverse Wechsel. Aber im Grunde ist das Team ja intakt. So ein gemeinsamer Abstieg kann eine Mannschaft auch noch mehr stärken. Ich habe das in Coburg bereits einmal mitgemacht. Wir sind daraufhin direkt wieder aufgestiegen und waren eine riesen Truppe. Meine eigene Zukunft ist noch ungewiss. In Friesen habe ich mich vorerst verabschiedet, da ich im Juli mein Referendariat beende und bis dato größtenteils in München bleibe. Im Anschluss daran versuche ich eine Anstellung im Oberfränkischen Raum zu bekommen. Jedoch zieht es mich mehr in die Bayreuther Gegend. Aber bisher sieht es nach einer Fußballpause aus.

FuPa-Oberfranken: Abschließende Frage. Glauben Sie, dass der SV Friesen in naher Zukunft wieder in die Landesliga aufsteigt?

Patrick Sudol: Ich bin mir sicher, dass der SV Friesen schon in der kommenden Saison um den Aufstieg mitspielen wird. Die Mannschaft ist stark genug. Man könnte ja den Abstieg als kleinen Unfall beschreiben, der in der kommenden Saison behoben wird.