2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
In einer Hitzeschlacht noch spät erfolgreich in die Parade gefahren: Der VfB Ginsheim um Jörg Finger (unten) entführt drei Derbypunkte in Geinsheim (Marcel Hammann).
In einer Hitzeschlacht noch spät erfolgreich in die Parade gefahren: Der VfB Ginsheim um Jörg Finger (unten) entführt drei Derbypunkte in Geinsheim (Marcel Hammann).
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Fehlerkette lässt VfB jubeln

Als vieles auf ein 0:0 hindeutet, kommt Ginsheim in Geinsheim zum 1:0-Siegtreffer

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Mit einem Treffer des eingewechselten Manuel Wein in der 81. Spielminute entschied der VfB Ginsheim das Kreisderby in der Verbandsliga Süd beim SV 07 Geinsheim 1:0 (0:0) für sich. Damit bleiben die Geinsheimer in dieser Spielklasse weiterhin ohne Punkte gegen die Kicker vom Altrhein. „Ein Unentschieden wäre gerechter gewesen“, empfand der Geinsheimer Trainer Tim Schicker die Niederlage als unverdient. Für VfB-Spielertrainer Carsten Hennig war seine Mannschaft das eine Tor besser. Er gab aber auch zu, dass es in der Endphase nicht mehr an einem Treffer ausgesehen hatte.

Vor etwa 150 Zuschauern war der VfB erwartungsgemäß das spielbestimmende Team, so dass sich die ersten 45 Minuten eigentlich nur in der Spielhälfte der Gastgeber abspielten. Die Gäste hatten deutlich mehr Ballbesitz, allerdings ging dem Team des Trainerduos Carsten Hennig/Artur Lemm meist die Gefährlicheit in der Offensive ab. Vor und im gegnerischen Strafraum konnte sich die Mannschaft nicht entscheidend durchsetzen. „Wir haben im Moment Schwierigkeiten, gute Torchancen zu erspielen“, gab Hennig zu.

Geinsheim vor der Pause nur bei Melchiors Konter gefährlich

Auf der anderen Seitre hatten die Gäste keine großen Probleme, vor dem eigenen Gehäuse fehlerfrei zu bleiben, da die Offensive der Hausherren vor der Pause praktisch nicht stattfand. Lediglich nach 38 Minuten kamen die Geinsheimer zu einem gefährlichen Angriff. Nach einem Konter lief Alexander Melchior mit einem Solo auf das Ginsheimer Tor, schoss allerdings knapp am langen Pfosten vorbei. Bei einem Treffer wäre das Spiel mutmaßlich anders ausgegangen. „Dann hätten wir noch defensiver spielen können“, so Schicker. Während Lukas Manneck (18.) aus kurzer Entfernung am glänzend reagierenden Geinsheimer Schlussmann Dominik Geißler scheiterte, zielte Bert Karabey (24.) knapp am Torpfosten vorbei.

Nach Wiederbeginn waren die Hausherren vor allem in den ersten 15 Minuten nach der Pause wesentlich offensiver. „Wir mussten immer konzentriert bleiben“, so Hennig. Die erste gute Gelegenheit im zweiten Abschnitt allerdings hatten die Ginsheimer: Nach einem Freistoß lenkte Geißler einen Kopfball von Tobias Bednarz (63.) an die Querlatte. Zwei Minuten später schoss Tim Steingötter nur knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei. Die Begegnung wurde auch aufgrund der großen Hitze in Geinsheim immer offener, stand aber weiterhin auf keinem hohen Niveau. „Das Tempo war nicht hoch“, so Schicker.

Dennoch kamen nun auch Gastgeber zu guten Offensivaktionen. So wurde ein Schuss von Dominik Auer in der 72. Spielminute sieben Meter vor dem Ginsheimer Gehäuse geblockt, zwei Minuten später konnte Alexander Melchior eine gute Möglichkeit nicht verwerten. Entschieden wurde die Begegnung nach 81 Minuten, als Manuel Wein nach einem Konter mit einem Heber über Geißler das Tor des Tages erzielte. Dies wiederum ärgerte Tim Schicker besonders, da die Gastgeber den Gegentreffern selbst eingeleitet hatten. Nach einem Abschlag von Geißler köpfte Marcel Raths in die Mitte, worauf die Ginsheimer schnell reagierten. Bert Karabey setzte Wein ein, der Geißler mit einem Heber überwand. „Eine Fehlerkette von drei Spielern“, ärgerte sich Kim Ginkel über die entscheidende Szene.

Ginsheims leistungsstarker Kader macht den Unterschied

In der Endphase drückten die Gastgeber auf den Ausgleichstreffer, und in der Schlussminute war es Ginsheims Torhüter Lukas Langenstein, der den Ausgleichstreffer verhinderte. Dass der SV 07 trotz der Niederlage vor allem mit ihrem Defensiverhalten gefallen konnte, interessierte im ersten Moment keinen: „Wir haben verloren“, sagte Ginkel – wohl wissend, dass sein SV 07 mit dem leistungstarken Kader der Ginsheimer nicht mithalten kann. Zufrieden zeigte sich VfB-Spielertrainer Carsten Hennig, dass die Mannschaft erstmals in dieser Saison ohne Gegentor geblieben ist: „Auch in den letzten Spielen in der letzten Saison kam dies nicht vor.“

Positiv anzumerken bleibt noch, dass es in den 90 Minuten zu keinen bösen Fouls kam. Im Kreispokalfinale zwischen beiden Teams am 30. April in Ginsheim hatte das anders ausgesehen...

Tor: 0:1 Wein (81.); Zuschauer: 150; Schiedsrichter: Reisert (Rödermark).

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Grosse Hitze kostet Zuschauer

Dass das Derby der beiden besten heimischen Mannschaften am Samstag „nur“ 150 Zuschauer anlockte, sorgte für Gesprächsstoff- „Wir hätten gerne erst um 18 Uhr gespielt“, erklärte SV-07-Trainer Tim Schicker. „Das Spiel kurfristig zu verlegen, war nicht möglich“, erklärte dessen Kompagnon Kim Ginkel. Und: „Wegen der Hitze haben wir nicht verloren, aber sicherlich wären bei kühleren Temperaturen zumindest 150 Zuschauer mehr gekommen.“

Ginsheims Sportchef Marcus Spahn hatte einen anderen Blick auf das Thema: „Um 18 Uhr wären die Temperaturen auch nicht geringer gewesen. Meine Meinung ist, dass der Hessische Fußballbverband ein Zeichen hätte setzen müssen und den kompletten Spieltag absetzen sollen. Bei den hohen Ozonwerten wäre es besser gewesen, die Gesundheit der Spieler zu schützen, da wir uns im Amateurbereich befinden. Es ist verständlich, dass bei diesen Temperaturen so wenige Zuschauer kommen. Da geht man lieber schwimmen. Außerdem startete die Bundesliga, was ein weiterer Grund ist, bei diesen hohen Temperaturen zu Hause zu bleiben.“

Aufrufe: 028.8.2016, 22:07 Uhr
redAutor