2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
F: Leber
F: Leber

Mit einem Jungspund an der Seitenlinie

Verbandsliga Süd: 27-Jähriger Ralf Ripperger übernimmt bei Eintracht Wald-Michelbach / Mannschaft wird jünger

Es ist nicht lange her, da schnürte Ralf Ripperger selbst noch die Fußballschuhe für die Eintracht aus Wald-Michelbach. Nun wird der 27-Jährige Cheftrainer und will den Weg seines Vorgängers Sebastian Haag erfolgreich weiterführen. Doch nicht nur an der Seitenlinie geht im Odenwald der Trend in Richtung Jugend - auch auf dem Platz werden immer mehr junge Spieler in den Kader des Verbandsligisten integriert.

So lief die letzte Saison:
Dass die vergangene Saison auf dem sechsten Platz beendet werden konnte, sorgte für Freude beim Team und den Verantwortlichen. Trotzdem musste die Eintracht quasi bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen. Nach dem katastrophalen Auftaktmatch zu Hause gegen Usingen (1:5) folgten vier Siege am Stück. Der Höhepunkt war die Tabellenführung nach dem achten Spieltag. Aufgrund einer Schwächephase um die Winterpause herum, in der sechs Spiele am Stück verloren gingen, rutschten die Odenwälder allerdings in den Abstiegskampf und standen sogar für zwei Spieltage unter dem Strich. Siege gegen direkte Konkurrenten am Ende der Saison sicherten allerdings den Klassenerhalt und spülten die Eintracht in der engel Verbandsliga Süd sogar noch auf Platz sechs.

Der "Player to watch":
Bereits letzte Saison schoss der erst 19-Jährige Malcom Darffour sieben Treffer in der Verbandsliga. Nach dem Abgang von Torjäger Jan Gebhardt zum Hessenliga-Aufsteiger Neu-Isenburg wird der frühere Mannheimer in der kommenden Spielzeit noch mehr gefordert sein und dürfte ein ganz wichtiger Bestandteil der Mannschaft werden. Gelingt dem ehmaligen Junioren-Bundesligaspieler in dieser Saison der nächste Schritt, kann Darffour ein Top-Spieler dieser Liga werden. Weitere Treffer wird der Offensivspieler sicher schon bald folgen lassen.

Der Trainer:
Sebastian Haag (34) zieht es in das Nachwuchsleistungszentrum der TSG Hoffenheim. Für ihn übernimmt der erst 27-jährige Ralf Ripperger. Der Inhaber der B-Lizenz war in der vergangenen Saison bereits als Co-Trainer unter Haag bei der ETW aktiv und kennt die Mannschaft bestens. Auch das Umfeld ist für den in Wald-Michelbach wohnenden Ripperger nichts neues. Große Veränderungen der Spielweise sind nicht zu erwarten, stattdessen will der neue Coach die Arbeit seines Vorgängers weiterführen und nur vereinzelt neue Akzente setzen. Als Ziel gibt der frühere Torwart des FC Finkenbachtal die Etablierung der jungen Mannschaft in der Verbandsliga aus.

Die Zugänge:
Mit Marcel Jährling könnte nächste Saison ein neuer Spieler das Tor der Eintracht hüten. Der 22-Jährige kommt vom Absteiger VfR Fehlheim und verbuchte letzte Saison 30 Verbandsliga-Einsätze. Sein Konkurrent heißt Patrick Gräber und kommt neu von der SG Unter-Abtsteinach. Der 34-Jährige bringt viel Erfahrung mit, unter anderem als Torhüter beim damaligen Regionalligisten SV Darmstadt 98. Aus der Verbandsliga Nordbaden wurde Ozcan Kolcak vom TSV Amicitia Viernheim verpflichtet, ebenfalls aus Baden-Württemberg kommt Tom Wierz. Der 20-Jährige spielte zuvor beim FV Mosbach in der Landesliga Odenwald. Ebenfalls als Neuzugänge gelistet sind: Yannic Beisel (ETW II), Berk Kocahal (Viktoria Griesheim), Tobias Blassing, Lars Steiger (beide FC 07 Bensheim), Lars-Eric Schwinn (TV Hetzbach).

Die Abgänge:
Der Abgang von Torjäger Jan Gebhardt schmerzt die ETW mit Sicherheit am meisten. Der Angreifer hinterlässt eine riesige Lücke in der Eintracht-Offensivabteilung. Dass mit Andre Roth ein weiterer Angreifer den Verein in Richtung Sportfreunde Heppenheim verlässt, macht die Situation in Wald-Michelbach sicher nicht besser. Auch den letztjährigen Stammtorhüter Sven Helfrich zieht es zum Gruppenligisten nach Heppenheim. Sein Back-Up Toni Cosic wechselt zu Türkspor Beerfelden. Yunus Kavak und Tobias Hastert (Ziel unbekannt) werden ebenfalls nicht mehr für ETW auflaufen.

Die FuPa-Saisonprognose:
Leicht ist die Aufgabe für den neuen Trainer Ralf Ripperger definitiv nicht. Vor allem Jan Gebhardt ist quasi unmöglich "Eins-zu-Eins" zu ersetzen. Trotzdem hat Ripperger eine Mannschaft zur Hand, die in der Lage ist, in der Verbandsliga zu bestehen. Dass es für Eintracht Wald-Michelbach zu allererst um den Klassenerhalt geht, steht außer Frage. Trotzdem kann man von der ETW die ein oder andere Überraschung erwarten. Ist die Liga genauso ausgeglichen wie letztes Jahr, muss die Eintracht aber auch dieses Jahr bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen.

Redaktionstipp: Platz 10 - 12

Aufrufe: 04.7.2017, 08:00 Uhr
Johannes Wolf (FuPa-Redaktion)Autor