2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Das Hinspiel in Berg zwischen dem TSV (rechts Heiko Wenzel) und dem FC Wangen (Yannick Huber) endete 2:2. Schuh/Archiv
Das Hinspiel in Berg zwischen dem TSV (rechts Heiko Wenzel) und dem FC Wangen (Yannick Huber) endete 2:2. Schuh/Archiv
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FC Wangen steht im Derby unter Druck

Der Tabellenletzte der Fußball-Verbandsliga hat am Donnerstag, 18 Uhr, den TSV Berg zu Gast

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Wangen im Allgäu / sz - Verbandsliga-Derbys in der diesbezüglich verarmten Fußballregion Allgäu-Oberschwaben genießen wahrlich fossilen Charakter. Gastgeschenke zu verteilen hat der TSV Berg vor dem prestigeträchtigen Duell am Donnerstag um 18 Uhr auf dem Kunstrasen im Waltersbühl gegen den FC Wangen deshalb noch lange nicht.

Bergs Chefcoach Adrian Philipp: "Es schmerzt uns natürlich, dass der Nachbar FC Wangen auf dem letzten Tabellenplatz steht. Trotz allem gilt für uns, so schnell wie möglich auf die sichere Seite zu gelangen, um jegliche, vielleicht vorhandenen Zweifel am Klassenerhalt auszuräumen."

So war es schon klasse, wie der Tabellenachte Berg (28 Punkte) nach der Winterpause zum Höhenflug ansetzte, mit dem noch etwas mühsamen 2:2 gegen Gmünd, einem hoch verdienten 3:1 in Nagold sowie zuletzt mit dem 2:1 über Aufsteiger und Aufstiegsaspirant Backnang. Sieben Punkte "gebacken" zu bekommen, muss ein aufstrebender Verein vom Format eines TSV Berg erst mal hinkriegen. "Das hat uns", gesteht Adrian Philipp mit einem charmanten Schmunzeln, "perfekt in die Karten gespielt." So darf's getrost weitergehen.

Spannungsgeladenes Verhältnis

Wenn da nicht dieses verflixte Derby gegen Wangen wäre - das bekanntlich ein spannungsgeladenes Eigenleben führt. Erinnert sei unter anderem nur an die bittere 1:6-Abfuhr des TSV im schmucken Zuhause im Rafi-Stadion, an das jüngste 2:2-Spektakel, ebenfalls mit Schauplatz Rafi-Stadion - oder aber den spektakulären Wechsel von Offensiv-Ass Artur Müller (2014), der laut Adrian Philipp einen guten Weg beschreitet, den TSV mit seinem Können zu bereichern. Wohl auch heute.

Für Philipp steht zudem außer Frage, frühzeitig den Wechsel von seiner Position als Trainer ins Vereinsmanagement bekanntgegeben zu haben. "Ich denke, und dabei habe ich wesentlich mitentschieden, dass Michael Steinmaßl (vom Landesligsten SV Weingarten, d. Red.), der ideale Mann für uns ist. Es kommt halt die Zeit, in der Veränderungen für eine Mannschaft unumgänglich sind." Er, so Philipp, ohne selbstgefälligen Anflug von Eigenlob, sei stolz darauf, in Berg einige Akzente gesetzt zu haben.

Und der FC Wangen, der vermeintlich abgeschlagene Gegner (mit dem 4:4 gegen Neckarrems nur ein Punkt aus drei Spielen)? Dazu eine gediegene Aussage von Gastgebercoach Peter Alber: "Wir stehen unter Druck und müssen gewinnen." Personell gesehen verfügen beide Teams über mal mehr (Berg/Bartosz Broniszewski gilt als fit) und mal weniger (Wangen) gute Ausgangspositionen. Aus Berger Sicht kommen die wegweisenden Partien erst noch. Für Wangen genießt bereits das Derby Prioritätsstufe eins - mit Stern!

Schlusswort von TSV-Coach Adrian Philipp: "Wir wollen mit Wangen weiterhin in der Verbandsliga spielen, wollen aber auch gewinnen." Schlusswort Peter Alber: "Wir müssen und wollen gegen Berg endlich den Befreiungsschlag landen." Es ist also wieder angerichtet für ein packendes Derby. Höher hinaus kann's in der Region kaum gehen. Zumal es in bisher fünf Verbandsliga-Vergleichen seit der Saison 2012/13 exakt 5:5 steht.

Aufrufe: 01.4.2015, 17:06 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor