FC Wangen kassiert die nächste Abfuhr

Einen komplett durchlöcherten Fußball wieder aufzupumpen, würde wahrscheinlich selbst die weltbesten Illusionisten mit einem unlösbaren Problem konfrontieren. Die Luft ist 'raus beim FC Wangen! Wenn's nur möglich wäre, möchte man - unbesehen - die "Akte Verbandsliga" von heute auf morgen einfach in der untersten Schublade ablegen und in der neuen Saison irgendwie auf den runderneuerten Neuaufbau in der Landesliga hoffen.

Wenn's denn nur so einfach wäre! Wäre Luis Metzen in der achten Minute nicht um diesen winzigen Tick zu spät gekommen mit seinem Elfmeter-reifen Foul. Hätte Mikail Bulut seine prächtigen Möglichkeiten in der Anfangsphase genutzt - unter der Partie, das räumte sogar Gästecoach Benjamino Molinari fairerweise ein ("unser Sieg ist zu hoch ausgefallen"), stünde unterm Strich vielleicht ein gerechtfertigtes Unentschieden ...

Wobei es längst müßig ist, darüber zu lamentieren, was gewesen wäre - wenn Wangen "nicht so unglaublich viele Gastgeschenke verteilt hätte", wie ein konsternierter FC-Cheftrainer Peter Alber einmal mehr bilanzieren musste. "Ganz besonders leid tut mir unser junger Torhüter, der von seinen Vorderleuten schmählich im Stich gelassen wurde. Dafür möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen." Die Rede ist vom hoch talentierten Dominik Kuhn, mit den Wangener A-Junioren gerade Meister der Bezirksstaffel Bodensee geworden. Ohne nur den Hauch einer Chance gegen clever aufspielende Gmünder zu haben, musste der 18-Jährige gestern Nachmittag gleich sechs Mal hinter sich greifen.

Wangen ist bemüht

Begreifen können womöglich Wenige, wie der FC Wangen derzeit dem Saisonende entgegen taumelt. Was die Mannschaft, seit Saisonbeginn personell gebeutelt, gestern dennoch auszeichnete: Dass sie ihr sichtbares Bemühen um ein ordentliches Resultat bis zur letzten Sekunde aufrecht hielt. Das Wollen war zwar vorhanden, das Können freilich spielt sich in unterster Verbandsliga-Kategorie auf einem "Schein-Niveau" ab.

Zum Abschluss der englischen Woche bekommt es der FC Wangen auf seiner Verbandsliga-Abschiedstour im vorerst vorletzten Auswärtsspiel am Sonntag, 17. Mai, um 16 Uhr mit dem VfL Nagold zu tun. Gegen die Mannschaft von Trainer Sven Hayer steht das Team von der Argen akkurat vor der Aufgabe, die bisher wenig berauschende Bilanz (zwei Niederlagen, ein Unentschieden) ein klein wenig zum Guten zu führen.

Vielleicht kann das Abstiegsteam von Peter Alber in der Tat die geringe Chance nutzen, dass der Vorjahresaufsteiger auch in dieser Saison noch tatkräftig am Klassenerhalt basteln muss, obwohl des 2:2 gestern bei Aufsteiger TSG Backnang für einigen Auftrieb gesorgt haben dürfte. Platz zwölf war es nach dem dritten Verbandsligaaufstieg in der Spielzeit 2013/2014. Mit einem 2:1-Heimsieg vermasselten die Nagolder den Wangenern seinerzeit die letzte vage Hoffnung auf eine Top-Fünf-Platzierung (Abschlussrang sieben).

Unbestritten heißt es für den FC Wangen nach den 1:7 und 0:6-Pleiten in Neckaursulm und gegen Schwäbisch Gmünd: Was Peter Alber und seine Mannschaft gemeinsam begonnen haben, müssen sie nun auch gemeinsam zu Ende bringen!

FC Wangen - 1. FC Normannia Gmünd 0:6 (0:3). Tore: 0:1 Giuseppe Catizone (9./FE), 0:2 Timo Zimmer (16.), 0:3 Catizone (36.), 0:4 Zimmer (49.), 0:5 Marvin Gnaase (73.), 0:6 Serkan Özgür (85.). Schiedsrichter: Florian Geiger (Erlenbach). Zuschauer: 100. FCW: Kuhn; Metzen (58. Ermisch), Wellmann, Karrer, Birk (58. Korkmaz); Housein, Giraud; Huber, Bulut (58. Basar), Rädler; Vila Boa.