2024-04-25T14:35:39.956Z

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Rund 80 Minuten lang war die A-II-Partie zwischen dem FC Unterjettingen (weiße Trikots) und dem Türk. SV Herrenberg ein ansehnliches Fußballspiel Foto: Bäuerle
Rund 80 Minuten lang war die A-II-Partie zwischen dem FC Unterjettingen (weiße Trikots) und dem Türk. SV Herrenberg ein ansehnliches Fußballspiel Foto: Bäuerle

Nach Abbruch: Drei Spieler sind gesperrt

Das Urteil im abgebrochenen A-2-Spiel zwischen dem FC Unterjettingen und dem Türk. SV Herrenberg soll schnell gefällt werden

Einen Spielabbruch gab es am vergangenen Sonntag beim Kreisliga A-2-Spiel zwischen dem FC Unterjettingen und dem Türk. SV Herrenberg. Beide Teams sind noch direkt im Rennen um den Titel und den Aufstieg in die Bezirksliga involviert – deshalb soll das Urteil des Bezirkssportgerichts möglichst Anfang nächster Woche bereits feststehen.

Es lief die 81. Minute, als der FC Unterjettingen beim Stand von 1:2 in einem bis dahin sehr ansehnlichen Spiel wieder zu einem gefährlichen Angriff kam. Unstrittig war von beiden Seiten, dass der Türk.-SV-Abwehrspieler Ismail Seker im eigenen Strafraum von zwei FCU-Spielern bedrängt wurde. Einer davon, so schildert es Türk.-SV-Torwart Halil Atay auf Anfrage des „Gäubote“, war Christopher Wengert, der Seker mit einem leichten Körperkontakt checkte, so mühelos an den Ball kam und Halil Atay im gegnerischen Tor keine Abwehrchance ließ – 2:2. Aus Sicht des Stürmers ein clever erzieltes, im Grunde aber regelwidriges Tor. Daraufhin lief Halil Atay zusammen mit Ismail Seker auf Schiedsrichter Jürgen Wössner (TSF Dornhan, Kreis Rottweil) zu: „Ich wollte ihm mitteilen, dass es zuvor ein Foulspiel seitens der Unterjettinger gegeben hatte.“ Auf dem Weg dorthin mussten aber offensichtlich zwei FCU-Kicker seinen Weg gekreuzt haben, einer soll laut Atays Angaben provozierend gejubelt („Er hatte beide Fäuste geballt“), der andere ihn vors Schienbein getreten haben. Offensichtlich in der Absicht, ihn stolpern zu lassen.

Handgemenge vor der Unterjettinger Ersatzbank

Halil Atay: „Ich war total perplex. Vor allem aber habe ich die Unterjettinger Spieler nicht verstanden, die, anstatt sich zu freuen, auf mich zugelaufen sind.“ Das Geschehen verlagerte sich daraufhin mehr und mehr Richtung Unterjettinger Bank. Dort kam es zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf die Hand des Türk.-SV-Spielers Kemal Agca im Gesicht des Unterjettingers Nico Kegreiß gelandet sein soll. Einige Unterjettinger wollten einen Faustschlag gesehen haben, eine Darstellung, die Halil Atay jedoch nicht bestätigen konnte. Kurzzeitig soll Nico Kegreiß am Boden gelegen haben. FCU-Trainer Markus König meinte: „Ich hab nur gesehen, dass Nico ein blaues Auge hatte.“

Keine Angabe von Namen und Rückennummern

Dass Spieler beider Parteien im Anschluss an die Szene um Torwart Halil Atay aufeinander losgegangen sein müssen, ist nach Angaben von beiden Seiten wohl unstrittig. Doch Atay ist weit davon entfernt, jetzt über eine detaillierte Stellungnahme ans Bezirkssportgericht, zu der die Vereine am Dienstag dieser Woche aufgefordert wurden, weiter Öl ins Feuer zu gießen. Der Torwart des Türk. SV, der zudem seit über vier Jahren auch als Abteilungsleiter des Vereins fungiert: „Wir werden in unserer Stellungnahme weder Namen noch Rückennummern des Gegners nennen.“ Er und die anderen Vereinsverantwortlichen seien einfach enttäuscht, dass es überhaupt zu einem Abbruch gekommen ist: „Wir haben noch nie mit dem FC Unterjettingen Probleme gehabt und uns auch am Sonntag, nachdem sich alles beruhigt hatte, ganz normal mit ihnen unterhalten.“

Streitereien gehen munter weiter

Markus König mochte aber dem bis dahin sehr souverän auftretenden Unparteiischen aus Dornhan keinen Vorwurf machen. Denn just in dem Moment, als sich Jürgen Wössner mit den beiden Spielführern Halil Özgül (Türk. SV) und Phil Hafemann (FCU) wegen des drohenden Spielabbruchs unterhalten hat, gingen im Hintergrund die Händeleien munter weiter. Königs Einschätzung: „Wenn da der Schiedsrichter Befürchtungen hegt, dann darf er natürlich das Spiel abbrechen.“
Der Dornhaner, so bekam es Helmut Dolderer, Bezirksspielleiter aus Wildberg, noch am Sonntagabend bei einem Telefonat mit, sei „ziemlich aufgewühlt“ gewesen: „So etwas sei ihm noch nie passiert.“ Aus dem Augenwinkel, so steht zu vermuten, hat Jürgen Wössner dennoch einiges mitbekommen. Denn im am Montag von ihm erstellten Sonderbericht hat er dezidiert mit Kemal Agca (Türk. SV ) und Tim Eisenhardt (FCU) zwei Spieler benannt, denen er unziemliche Handlungsweisen auf dem Platz attestierte. So werden laut Reinhold Lange (Egenhausen) vom Bezirkssportgericht diese beiden Spieler mit einer Vorabsperre belegt und dürften nach der am kommenden Montag oder Dienstag anberaumten Verhandlung des Sportgerichts voraussichtlich einer Sperre von mehreren Spielen entgegensehen.

Auch Halil Atay ist gesperrt

Inzwischen ist eine weitere Rote Karte Fakt. Im elektronischen Spielbericht der Partie wurde neben den Karten für Agca und Eisenhardt noch eine dritte Rote Karte eingetragen. Diese betrifft Halil Atay, wie der Torwart auf Rückfrage einräumte. Er ist damit auch für die kommende Partie am nächsten Sonntag zwischen dem Türk. SV Herrenberg und dem VfL Oberjettingen (15 Uhr) gesperrt.

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Aufrufe: 018.5.2017, 10:17 Uhr
Andreas Gauß, GäuboteAutor