2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Gute Entwicklung genommen: Preußen Espelkamps Angreifer Daniel Urban konnte sich in dieser Szene gegen die Dielinger Dirk Schomäker (v.l.), Stefan Lekon und Maximilian Borchardt durchsetzen. Foto: Andreas Gerth
Gute Entwicklung genommen: Preußen Espelkamps Angreifer Daniel Urban konnte sich in dieser Szene gegen die Dielinger Dirk Schomäker (v.l.), Stefan Lekon und Maximilian Borchardt durchsetzen. Foto: Andreas Gerth

FC Preußen Espelkamp überwintert als Rangdritter

Zufriedenheit sieht anders ausrnAufsteiger TuS Dielingen nach tollem Start sechs Punkte vor den Abstiegsplätzen entferntrn

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Die einen überwintern auf dem dritten Tabellenplatz, die anderen sind sechs Zähler von einem Abstiegsplatz entfernt und stehen vor einer schwierigen Rückrunde. Zufriedenheit kommt weder beim FC Preußen Espelkamp noch TuS Dielingen auf, wenn es darum geht, den ersten Saisonteil zu bewerten.

FC PREUSSEN ESPELKAMP

Vor Saisonbeginn gab es einen gewaltigen Wechsel im personellen Bereich. Mit Uwe Korejtek verließ ein erfahrener Trainer die Adlerträger, die außerdem den Verlust von einigen gestanden Stammspielern zu verkraften hatten. Watschagan Harutjunjan, Vitalij Loginov und Alexander Borchard zog es zum Landesligisten TuS Tengern. Sven Redetzky ging ebenfalls in die Landesliga, und zwar zu SV Eidinghausen-Werste. Benjamin Rossel spielt in der Kreisliga B bei Eintracht Tonnenheide, sein Zwillingsbruder Benjamin gehört auch nicht mehr zum Kader.


"Wir werden auf keinen Fall in blinden Aktionismus verfallen"

Mit Stefan Bernholt wurde ein im Fußballkreis Lübbecke gänzlich unbekannter Korejtek-Nachfolger aus Niedersachsen verpflichtet. Die Adlerträger holten zwar mit Waldemar Jurez vom Oberligisten FC Gütersloh sowie Richard Urban (SV Rödinghausen II) und Daniel Urban (SV Eidinghausen-Werste) und Rückkehrer Maxim Dyck (TuS Tengern) Spieler aus höheren Ligen, setzte ansonsten aber fast ausschließlich auf im eigenen Nachwuchs ausgebildete Spieler. Trotzdem erklärte Bernholt den Aufstieg in die Landesliga als Saisonziel, wobei er nach einigen Wochen ein wenig zurückruderte. "Wir wollen gerne aufsteigen, müssen es aber nicht unbedingt", meinte Bernholt, als sich abzeichnete, in der aktuellen Saison kaum noch Titelchancen zu besitzen. Die Hinrunde begann und endete jeweils mit einer Enttäuschung: am ersten Spieltag wurde das Derby beim TuS Dielingen mit 1:2 verloren, die letzte Partie des ersten Saisonteils endete mit einer 0:1-Niederlage bei Union Minden. Dazwischen gab es einige ordentliche Leistungen, doch genau so viele eher maue Auftritte der Adlerträger. Trainer Stefan Bernholt verweist geradezu gebetsmühlenartig darauf, sehr viele junge Spieler im Kader stehen zu haben. "Und junge Spieler können noch nicht eine Konstanz haben und Woche für Woche Top-Leistungen abrufen", so Bernholt, der die Entwicklung von Haktan Kelkit, Sean Davy oder Daniel Urban und Dorian Beil sowie Tibor Sander als "sehr erfreulich" bezeichnet.

Die bisher erzielte Punktzahl von 32 findet der Espelkamper Trainer ganz in Ordnung. "Ich hatte einen Zwei-Punkte-Schnitt eingeplant, den haben wir um zwei Zähler verpasst. Außerdem war vor Saisonbeginn nicht unbedingt damit zu rechnen, dass der VfL Holsen eine so dominante Runde absolviert. Das ist schon außergewöhnlich", so Bernholt, der sich noch bis zum Ende der Woche im Ski-Urlaub in Sölden aufhält. Über die Feiertage und Neujahr ist ebenfalls Ruhe angesagt, ehe man am 8. Januar ein Hallenturnier absolviert. In der Woche danach soll bei den Adlerträgern das Training wieder aufgenommen werden, um gut vorbereitet in den zweiten Saisonteil gehen zu können. Nachverpflichtungen wird es wahrscheinlich nicht gegen. "Wir werden auf keinen Fall in blinden Aktionismus verfallen", sagt Bernholt, dessen Vertrag bei den Espelkampern am Saisonende ausläuft. Garantiert wird sich Obmann Alexander Lang demnächst mit Bernholt über eine mögliche Fortsetzung der Zusammenarbeit unterhalten.


TUS DIELINGEN

Der Neuling wurde in den ersten Wochen von der Aufstiegs-Euphorie getragen und punktete konstant. Inzwischen ist der TuS Dielingen seit zehn Partien ohne Dreier, die Stimmung war zuletzt nicht gerade blendend. Dem glanzvollen Auftakt mit dem Derbysieg gegen den FC Preußen Espelkamp folgte zum Abschluss im Rückspiel eine herbe 3:7-Packung. "Der gute Start hält uns aber noch alle Optionen für die Rückrunde offen", sagt der erfahrene Betreuer Heinfried Beneker, der die aktuelle Situation ganz realistisch einschätzt.

"Der gute Start hält uns aber noch alle Optionen für die Rückrunde offen"

"Wir haben in den ersten Wochen gezeigt, dass wir in der Liga gut mithalten können. Aber dann muss fast alles passen und wir dürfen nicht zu viele Ausfälle haben", ergänzt Beneker. In den vergangenen Wochen hatte der TuS Dielingen große Personalprobleme: mit David Schmidt sowie Andre Sporleder sowie Innenverteidiger Ali Döpke fehlten drei ganz wichtige Stammspieler. "Das können wir nicht verkraften, dazu fehlt es personell in der Breite", so Beneker. Gleichwohl war ihm von Beginn an bewusst, dass "wir das Niveau der ersten Saisonspiele nicht konstant abrufen können". Und deshalb ist der Aufsteiger auch darum bemüht, sich für den zweiten Saisonteil zu verstärken, zumal mit Samet Uslu ein wichtiger Abräumer im Mittelfeld nach seinem Kreuzbandriss in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Zudem hatte Neuzugang Dirk Schomäker nach einem Hoch zu Serienbeginn ein langes Tief. Der als Führungsspieler geholte ehemalige Oberligafußballer führte die Mannschaft zu Beginn ganz hervorragend, doch auf Grund verschiedener Blessuren konnte er diese Rolle zuletzt nicht mehr ausfüllen. Zudem erwies es sich in der ohnehin eher ruhigen Dielinger Mannschaft als großer Nachteil, dass mit Ali Döpke einer der zweikampfstärksten Innenverteidiger häufig passen musste.


Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich der Neuling um Verstärkungen für die Rückrunde bemüht. "Wir würden sehr gerne in der Offensive etwas nachbessern", sagt Heinfried Beneker, der darauf hofft, mit Marco Stagge (der schnelle Stürmer hatte sich abgemeldet und wollte sich in Bielefeld einen neuen Verein suchen, was allerdings noch nicht von Erfolg gekrönt war) demnächst einen Rückkehrer begrüßen zu können. "Unser Ziel ist es im zweiten Saisonteil möglichst schnell die 40 Punkte zu erreichen", blickt Beneker ein wenig weiter. Immerhin hat der Aufsteiger noch sechs Punkte Vorsprung auf den drittletzten Abstiegsplatz, der vom TuS Petershagen-Ovenstädt eingenommen wird. Das am vergangenen Sonntag ausgefallene Heimspiel gegen den TuS Lohe ist übrigens von Staffelleiter Kai Rieke für den 5. Februar terminiert worden, so dass Dielingens Spielertrainer Wolfgang Hagedorn im Januar seine Spieler wieder zur ersten Übungseinheit bitten wird. In der Hoffnung, dass sich bis dahin im personellen Bereich etwas getan haben wird.

Aufrufe: 015.12.2016, 11:27 Uhr
Rainer PlackeAutor