2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Fußballfrauen des FC Pegnitz in Feierlaune: Drei Spieltage vor Ende der Saison machten sie als Landesligameister den Aufstieg in die Bayernliga perfekt. Und auch der Verein zieht mit. Er will das finanzielle Risiko tragen, das mit dem Aufstieg verbunden ist. 30 Prozent Mehrkosten werden es sein, so die Vereinsspitze. FC Pegnitz
Die Fußballfrauen des FC Pegnitz in Feierlaune: Drei Spieltage vor Ende der Saison machten sie als Landesligameister den Aufstieg in die Bayernliga perfekt. Und auch der Verein zieht mit. Er will das finanzielle Risiko tragen, das mit dem Aufstieg verbunden ist. 30 Prozent Mehrkosten werden es sein, so die Vereinsspitze. FC Pegnitz

FC Pegnitz will das Abenteuer Bayernliga stemmen

Verein wagt das finanzielle Risiko und würdigt damit die Landesligameisterschaft der Fußballerinnen

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Sie haben es geschafft – und das schon drei Spieltage vor Saisonende. Mit einem hart erkämpften 1:0-Erfolg gegen den Tabellendritten SV Reitsch sicherten sich die Fußballfrauen des FC Pegnitz die Meisterschaft in der Landesliga Nord. Der damit verbunde­ne Aufstieg in die Bayernliga ist einer der größten Erfolge in der Clubge­schichte. Kann sich der FC diesen Auf­stieg überhaupt leisten? Ja, durchaus, sagen Vorsitzender Jochen Nowak und sein Stellvertreter Dominik Dutz.
Klar, ein gewisses finanzielles Risiko sei nicht zu leug­nen. Weil die Kosten steigen. In der Bayernliga reist zu jeder Partie ein dreiköpfiges Schiedsrichtergespann an. Anders als in der Landesliga, wo die Linienrichter von den Vereinen selbst gestellt werden. „Um ein Drit­tel wird das schon teurer“, sagt Nowak. Und die Fahrten werden län­ger, nach einer ersten Kalkulation muss man auch hier mit 30 Prozent Plus rechnen. Je nachdem, wer letzt­lich auf- und absteigt.

Aber das lässt sich stemmen, ist auch Dominik Dutz, Leiter der Abtei­lung Fußball, überzeugt: „Vom Verein her werden wir unseren Frauen jeden­falls keine Steine in den Weg legen." Gut wäre es natürlich, wenn sich ein Sponsor findet. Oder auch mehrere ­„vielleicht wird ja so mancher durch diese Leistung aufmerksam auf uns“.

Sucht der FC jetzt gezielt nach Ver­stärkungen? „Nein“, so Dutz. Im Hin­tergrund laufen zurzeit viele Gesprä­che. Die Tendenz ist positiv: „Fast alle haben signalisiert, sie wollen auch in der Bayernliga spielen.“ Bei zwei Spie­lerinnen ist noch unsicher, wo ihr beruflicher Werdegang sie hinführt. Vielleicht kommt ja auch die eine oder andere Akteurin wieder nach Pegnitz zurück, hofft Vorsitzender Nowak.

So oder so: Die Vereinsspitze glaubt fest daran, wie in der laufenden Sai­son wieder einen 17-köpfigen Kader aufbieten zu können. Einen Kader, der auch in der Bayernliga bestehen kann, „wir haben da ein gut einge­spieltes Team“, so Jochen Nowak. Dort trifft man alte Bekannte aus den Vorjahren wieder. Wie den ETSV Würzburg II, den TSV Frickenhausen oder die SpVgg Greuther Fürth. Und ein attraktives Derby winkt: gegen den 1. FFC Hof. Jochen Nowak wünscht niemandem etwas Schlech­tes — aber besser aus Pegnitzer Sicht wäre es schon, wenn Memmingen die Bayernliga verlassen muss: „Das ist schon echt sehr weit weg.“ Noch unklar ist, ob Erfolgstrainer Michael Bauerschmitt und Spielleiter Ingo Rauchheld weiter in diesen Funk­tionen tätig sind. „Auch da müssen wir noch reden, ich kann mir das aber schon vorstellen“, sagt Dutz. Ob sich der Aufstieg auf den Nachwuchsbe­reich auswirkt, ob eventuell die U17 abgemeldet werden muss, weil junge Spielerinnen hochrücken müssen, um den Kader der ersten Mannschaft zu ergänzen, ist ebenfalls noch offen. „Da läuft im Moment eine Bestands­aufnahme, das wird sich erst noch zei­gen müssen“, sagt Nowak.

In einem Punkt werde sich der FC jedenfalls immer treu bleiben: Geld wird nicht fließen, auch nicht, um Ver­stärkungen von außen zu holen. „Mit dem Bezahlbereich, mit Vertragsama­teuren haben wir nichts am Hut.“ Auch wenn das bei anderen Vereinen so sein sollte - „wir können uns das auch gar nicht leisten.“ Der Vorsitzende ist stolz auf das Team. „Das ist eine Riesengeschich­te.“ Sicher sei das einer der größten Erfolge in der FC-Historie, dabei dür­fe man aber die anderen Erfolge nicht vergessen. Vor allem nicht die der Leichtathletiksparte. Diese hat immer wieder oberfränkische Meister in ihren Reihen und kann auch Podi­umsplätze bei bayerischen Titelkämp­fen vorweisen

Aufrufe: 012.5.2016, 11:19 Uhr
Stefan Brand (NN Pegnitz)Autor