2024-05-10T08:19:16.237Z

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Rückhalt: Löffingens Torhüter Dominik Osek | Foto: Dieter Reinhardt
Rückhalt: Löffingens Torhüter Dominik Osek | Foto: Dieter Reinhardt

FC Neustadt und FC Löffingen im Fernduell um die Spitze

Stark spielen, bescheiden auftreten: FC Neustadt und FC Löffingen +++ TuS Bonndorf vor Wiedergutmachung gegen DJK Villingen

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Die Saison ist noch jung und so ist der Blick auf die Tabelle aktuell eine Momentaufnahme ohne Aussagekraft. Der Freude tut das keinen Abbruch. Ganz oben stehen punktgleich zwei Hochschwarzwaldteams – dank 10:2-Toren führt der FC Neustadt vor dem FC Löffingen (9:1). In beiden Teams stehen Kicker mit Leidenschaft. Dass es bei FCN und FCL keine Starallüren gibt, dafür sorgen die Trainer Klaus Gallmann und Tobias Urban. Die Fans nach dem 1:6 in Furtwangen versöhnlich stimmen wollen die Bonndorfer Fußballer im Heimspiel gegen die noch punktlose DJK Villingen.

FC Neustadt - SV Denkingen 1969 (Sa 15:30)
„Wir wollen so lange wie möglich da oben bleiben“, sagt Gipfelstürmer Klaus Gallmann. Doch der FCN-Trainer ist Realist. Ein schlechtes Spiel, danach vielleicht noch ein Einbruch und schon könne es vorbei sein mit der Euphorie an der Spitze, weil Fußball nun mal unberechenbar ist. Der Übungsleiter und seine Spieler nutzen jede Chance, um das Risiko zu minimieren, das nun mal auf dem Platz droht. An unerquickliche Niederlagen verschwenden die Blauen, die in dieser Woche dreimal hochkonzentriert trainiert haben, derzeit keinen Gedanken. Gallmann schätzt den Denkinger Übungsleiter Andreas Reisser, mit dem er jüngst seinen Trainerschein auffrischte, als klugen Kollegen, die Favoritenrolle nimmt er freilich selbstbewusst an. „Unser Anspruch ist es, zu gewinnen.“ Soviel Erwartungsdruck müsse seine Mannschaft aushalten können. Personell sehe es derzeit „eher schlecht aus, es gibt einige Urlauber und einen Mann der bei einer Hochzeit unterwegs ist“. Wer das ist, will Gallmann nicht verraten, geschwächt sieht er sein Team keineswegs: „Wir haben eine sehr gute Mannschaft.“ Kay Ruf, Christoph Bruhn und Josip Katava werden als Nachrücker für die Urlauber erstmals in dieser Saison in der Startelf stehen.



FC 08 Villingen II - FC Rot-Weiß Salem (So 14:00)
Eine Woche Pause sollte nichts ausmachen, sagt Jörg Klausmann über die Spielverlegung seiner Villinger am vergangenen Wochenende. Man habe gut trainiert und inzwischen stünden auch wieder mehr Spieler zur Verfügung. Die Auftaktniederlage gegen den FC Furtwangen nach 2:0-Führung sei abgehakt, „es geht neu los“. Mit einer konzentrierten Leistung soll der Aufsteiger vom Bodensee im Friedengrund besiegt werden. Die Salemer sind nach den Niederlagen in Konstanz und gegen Löffingen Drittletzter, zwei Ränge hinter den Nullachtern. In der zweiten Pokalrunde waren die Rot-Weißen dem Villinger Oberligisten 0:4 unterlegen. Klausmann geht davon aus, dass ihm am Sonntag eventuell ein bis zwei Spieler aus dem Oberliga-Kader für eine Halbzeit zur Verfügung stehen. Allerdings müsse auch Rücksicht auf das nächste Pokalspiel am Dienstag genommen werden. In seiner Mannschaft muss die „Mischung stimmen“, betont Klausmann. Spieler mit Oberliga-Ambitionen hätten auch in der U23 ihre volle Leistung abzurufen, das sei „eine reine Kopfgeschichte“.



DJK Donaueschingen - FC 09 Überlingen (So 15:00)
Auch das ist „Kopfsache“: Seine Mannschaft brauche wohl erst einen Rückstand, um ihre Nervosität abzulegen, mutmaßt DJK-Trainer Christian Leda. Anspannung und Druck seien schon spürbar beim Aufsteiger. Zum Auftakt schafften die Allmendshofener nach 0:2-Rückstand noch ein Remis gegen den Hegauer FV, in Denkingen reichte es nur noch zum 1:2-Anschlusstreffer. Gegen die Gäste aus Überlingen soll der Neuling nun möglichst gar nicht erst ins Hintertreffen geraten. Wobei Leda den punktlosen Tabellenletzten bewusst nicht an dessen Torverhältnis (1:9) messen möchte. Sein Team, das bis auf Bora Ikiz komplett ist, soll einfach seine Leistung abrufen. Am Einsatz seiner Mannschaft fand der Trainer nichts zu bemängeln. In den Übungseinheiten versuchte er, mit einfachen Spielformen und vielen Toren Erfolgserlebnisse zu schaffen.



FC Löffingen - FV Walbertsweiler-Rengetsweiler (So 15:00)
„Wichtig sind die sechs Punkte, die wir jetzt schon haben“, sagt FCL-Trainer Tobias Urban. Die Freude sei im Moment natürlich groß: „Man ist ja nicht so oft Tabellenführer.“ Viele gute Ansätze hat Urban gesehen, sowohl im Angriff als auch in der Defensive. „Hinten sind wir stark, fast noch stärker als in der vergangenen Saison.“ Alles bestens also? Von wegen. Wenn es zu leicht läuft, neigen die Rothosen zur Leichtfertigkeit. So auch jüngst in Salem. Nach einer bereits in der ersten halben Stunde erzielten 2:0-Führung habe sein Team „geschlampt, da waren wir einfach nachlässig und das bis Mitte der zweiten Halbzeit“, so Urban. So sei seine Mannschaft ohne Not noch in Bedrängnis geraten, ehe Peter Beha mit einem Treffer der Marke „Tor des Monats“ das beruhigende 3:1 (66.) gelang. Aufsteiger Walbertsweiler ist für Urban ein unbeschriebenes Blatt, „keine Ahnung, was da auf uns zukommt“. Das sei aber einerlei, weil sich sein Team nicht nach dem Gegner richten werde. FCL-Routinier Frank Löffler ist nach einer durch einen Zeckenbiss ausgelösten Borreliose noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Zurück aus dem Urlaub ist Stürmer Simon Weißenberger und in der Abwehr dürfen die Meister-Innenverteidiger Fuß und Meßner, die im Aufstiegsjahr die Bezirksliga-Angreifer zur Verzweiflung brachten, den Druck auf die Stammplatzverteidiger in der Viererkette erhöhen.



TuS Bonndorf - DJK Villingen (So 15:00)
Einfach mal nichts tun. Das hat sich TuS-Trainer Benjamin Gallmann gestern bei einem Tag Auszeit gegönnt. Runterkommen, abschalten, neue Kräfte sammeln wollte er. Verständlich, nach diesem Ergebnis: eine 1:6-Niederlage hatten die Bonndorfer jüngst in Furtwangen kassiert, Gallmann durchlitt danach eine schlaflose Nacht. Wie man so eine Klatsche aus den Köpfen der Spieler bekommt? Am besten ohne Schuldzuweisung. Jeder TuS-Fußballer wisse schließlich genau, was er falsch gemacht habe, so Gallmann, der in den jüngsten drei Trainingseinheiten versuchte, „Spaß und Lockerheit am Ball“ zu verbreiten. Freude machen soll sein Team schließlich am Sonntag. Dem Trainer. Den TuS-Fans. Gallmann ist überzeugt, dass sich seine Mannschaft rehabilitieren will. „Wir müssen mutig auftreten“, fordert der TuS- Übungsleiter, „ich will keine Spieler sehen, die sich verstecken“. Das dürfte der DJK gar nicht gefallen, die zum Rundenauftakt in Löffingen mit 0:6-Toren untergegangen war. Zurück in der TuS-Startelf sind Michael Rendler und Teamkapitän Florian Rendler, die beim Spiel in Furtwangen schmerzlich vermisst worden waren.

Aufrufe: 027.8.2015, 22:00 Uhr
Annemarie Zwick & Johhanes Bachmann (BZ)Autor