2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel
© Karsten Hannover
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FC Grimma trotzt Chemie Leipzig ein Remis ab

Sachsenligist FC Grimma hat sich gegen Oberliga-Aufsteiger BSG Chemie Leipzig achtbar aus der Affäre gezogen.

Nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand trotzte die Wohllebe-Elf den Chemikern noch ein Remis ab und brachte das Remis trotz 30-minütiger Unterzahl über die Zeit.

Von Beginn an versuchten die Gäste, ihres Zeichens als Aufsteiger aktuell Tabellenzweiter der Oberliga Süd, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Mit schnellem und druckvollem Spiel nach vorn versuchten die Leutzscher zum Erfolg kommen. Die Einheimischen, die mit Christoph Jackisch, Kevin Wiegner, Benjamin Wagner, Robert Schabram und Oliver Kurzbach (alle verletzt bzw. angeschlagen) auf einige Leistungsträger verzichten mussten und daher quasi mit einer absoluten Rumpfelf aufliefen, legten ihr Hauptaugenmerk zunächst auf die Defensivaufgaben und verlegten sich aufs Kontern. Chemie Leipzig wirkte anfangs indes sehr laufstark und ließ die Kugel gut durch die eigenen Reihen laufen, doch zwingende Möglichkeiten konnten sich die Leutzscher nicht erarbeiten. Die Ausnahme bildete da ein Freistoß von Heinze, welcher die Lattenoberkante des Evers-Gehäuses küsste (21.). Da mussten die Gastgeber schon zweimal entscheidend mithelfen, was der Oberligist prompt zu nutzen vermochte. Zunächst profitierte F. Schmidt vom völlig inkonsequenten Zweikampfverhalten im FC-Strafraum und köpfte zum 0:1 ein (20.), anschließend leisteten sich die Platzherren einen folgenschweren Fehler im Aufbauspiel – erneut war F. Schmidt zur Stelle und bestrafte dies zum 0:2 (26.). Beide Gegentreffer waren aus Grimmaer Sicht höchst vermeidbar, doch verdaute die Elf von Trainer Daniel Wohllebe diesen doppelten Nackenschlag recht gut. Fortan kamen die Muldestädter etwas besser in die Begegnung, was sich sofort im Ergebnis niederschlagen sollte. Ein Schwarz-Freistoß am linken Strafraumeck fand den auf den ersten Pfosten einlaufenden Bence Szepesi, der Chemie-Schlussmann Dölz aus Nahdistanz überwand – 1:2 (33.). Mit diesem Anschlusstreffer waren die Gastgeber urplötzlich wieder in der Partie, bei den Leutzschern machte sich fortan etwas Unruhe breit. Strich zunächst ein Distanzschuss von Rico Engler knapp am Gäste-Gehäuse vorbei (38.), sollte mit dem folgenden Angriff der Ausgleich erzielt werden. Nach einer ordentlichen Kombination gelang Engler ein durchaus sehenswerter Treffer, als er mit einem gefühlvollen Heber Chemie-Keeper Dölz nicht die Spur einer Chance ließ – 2:2 (39.). Nichtsdestotrotz wären die Wohllebe-Schützlinge um ein Haar wieder in Rückstand geraten, doch reagierte FC-Kapitän Jan Evers gegen den durchgebrochenen Doppeltorschützen F. Schmidt aus Nahdistanz glänzend (42.). Dennoch waren die Grimmaer fortan vollends in der Begegnung. Nicht viel fehlte zur FC-Führung, als ein Freistoß von Michel Schwarz knapp über den Querbalken zischte (45.).

Auch im zweiten Durchgang setzte sich die couragierte Grimmaer Vorstellung fort. Man agierte weiterhin höchst diszipliniert, bot dem Favoriten alles ab und biss sich förmlich in die Begegnung. Zwar hatten die Gäste weiterhin mehr Ballbesitz und natürlich gewisse Feldvorteile, doch kamen die Leutzscher nur dann zu Möglichkeiten wenn man von Grimmaer Ballverlusten im Vorwärtsgang profitierte. So hatte Chemie durchaus die Gelegenheit zur abermaligen Führung, als der frei durchgebrochene Bunge am herausstürzenden Evers scheiterte und Heinze den abgewehrten Ball knapp neben das Gehäuse setzte (55.). Drei Minuten später dann allgemeine Aufregung: Nach einem Leipziger Eckball ging Chemie-Innenverteidiger Paul nach einem Gerangel mit Mirko Jentzsch plötzlich zu Boden – Schiedsrichter Rohland (Borna) zeigte auf den ominösen Punkt. Es folgten Grimmaer Diskussionen mit dem Referee, welche darin endeten, dass der bereits verwarnte Dietrich wegen Meckerns mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz gestellt wurde (57.). Allerdings ließen sich die Gäste die Gelegenheit zur erneuten Führung fahrlässig entgehen – Bunge jagte den Foulelfmeter über den Querbalken (58.). In Unterzahl war es für die Muldestädter fortan natürlich noch schwerer. Offensivaktionen blieben in der Folgezeit eine Seltenheit, über Ansätze kam man fortan nicht mehr hinaus. Stattdessen legte die Wohllebe-Elf ihr Hauptaugenmerk ab sofort natürlich auf eine kompakte Defensive, weiterhin holte die Truppe kämpferisch das Letzte aus sich heraus. Aufopferungsvoll verteidigte der Sachsenligist der Remis, die Gäste kamen fortan nur durch Einzelaktionen zum Abschluss. So ließ sich Evers im Grimmaer Gehäuse bei Schüssen von Heinze und Heyse jeweils nicht überraschen (70., 83.). Zwar drückten die Leutzscher in der Schlussphase noch einmal vehement, doch hielten die Einheimischen dem Druck stand. Einzig bei einem Versuch von L. Schmidt musste man im FC-Lager noch einmal die Luft anhalten, doch verfehlte der Chemie-Neuzugang aus Würzburg mit seinem Linksschuss das kurze Eck (85.).


FC Grimma – BSG Chemie Leipzig 2:2 (2:2)
Grimma: Evers – Brand, Maruhn, Dietrich, Ziffert – Tröger, Schwarz – Szepesi, Engler, Radig – Jentzsch – Trainer: Wohllebe
BSG Chemie: Dölz – Trogrlic, Karau, Paul, Wajer – Heinze, B. Schmidt – F. Schmidt, Bunge (ab 64. Heyse), L. Schmidt – Kind (ab 46. Ludwig) – Trainer: Demuth
Schiedsrichter: Rohland (Borna) – Schiedsrichter-Assistenten: Walter (Hartha), Görke (Naunhof) – Tore: 0:1, 0:2 F. Schmidt (20., 26.), 1:2 Szepesi (33.), 2:2 Engler (39.) – Gelbe Karten: Schwarz (Foulspiel – 28.) – Trogrlic (Meckern – 44.) – Gelb-Rote Karten: Dietrich (Grimma) wegen Foulspiel/Meckern (57.) – Reservebänke: Friedrich (Tor), Konzok, Uebe – Becker (Tor), Nguyen, Markus, Schlüchtermann – besondere Vorkommnisse: Bunge (BSG Chemie) schießt Foulstrafstoß (Jentzsch an Paul) über das Tor (58.) – Zuschauer: 102 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion (Kunstrasen) zu Grimma

Aufrufe: 02.2.2017, 09:24 Uhr
Tom RietzschelAutor