2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Verzweifelter Coach: Norbert Somodi hatte am schwachen Saisonstart zu knabbern.
Verzweifelter Coach: Norbert Somodi hatte am schwachen Saisonstart zu knabbern.

FC Dornbreite trotzt Einflüssen von außen

Ein Hinrundenrückblick

Fünf Siege aus den letzten fünf Spielen - das legt die Vermutung einer bisher gut laufenden Saison nahe. Doch wer sich ein wenig mit der Schleswig-Holstein-Liga und vor allem dem FC Dornbreite beschäftigt, weiß, dass die letzten Erfolge allenfalls eine ,,Verlegung von der Intensivstation" bewirkt haben. Denn zuvor hing das sportliche Überleben des Vereins aus dem Lübecker Stadtteil Schönböcken am seidenen Faden. Acht Niederlagen bei nur einem Unentschieden sorgten für sehr viel Unruhe.

Naturgemäß richtete sich der Fokus der Kritik in Richtung Trainer. Das war beim FC Dornbreite nicht anders, wobei die Einflüsse im Fall Norbert Somodi vielmehr von außen hereingetragen werden sollten. Im Nachhinein ohne Erfolg, auch wenn die Unruhe innerhalb des Vereins, der Mannschaft und nicht zuletzt beim Trainer selbst Spuren hinterließen. Ob -nicht nur durch den Verein - praktisch wöchentlich ausgerufene Ultimaten oder sogar schon Bekanntgaben potenzieller Nachfolger Somodis: Sie alle haben bewirkt, dass Jörg Haase als 1. Vorsitzender einen Schlusspunkt setzte und Personalentscheidungen, ganz gleich ob Trainer oder Spieler, bis zur Rückrunde aussetzte. Zudem bekannte sich die Mannschaft öffentlich zu ihrem Coach. Auch in diesem Schulterschluss liegt ohne Frage einer der Gründe für das zumindest vorläufige Ende des dramatischen Absturzes auf einen Abstiegsplatz. Rechtzeitig zur Winterpause konnte der FCD die gefährlichste Tabellenregion wieder verlassen und blickt nun ein Stück weit optimistischer in die Zukunft.

Torwart Jan Pekrun, der nicht nur eine überragende Saison spielt, sondern auch als einer der wichtigsten Vertrauten Somodis gilt, war mitverantwortlich für den jüngsten Aufschwung. Trotz aller Erleichterung, die auch er angesichts der wichtigen Erfolgsserie verspürt, weiß auch der Keeper, dass noch nichts erreicht wurde. Der Hoffnung auf einen guten Saisonausgang nimmt das allerdings nicht den Wind: ,,Es gibt einige Faktoren, die dafür gesorgt haben, dass wir uns gefangen haben. Ein ganz wichtiger Punkt war, dass wir uns geschlossen hinter Norbert gestellt und das dem Verein so auch mitgeteilt haben.

Es wird auch etwas bewirkt haben, dass sich Norbert als Trainer mit unserem Kapitän Sascha Strehlau, Kolja Schlichte und mir als drei sehr erfahrenen Spielern regelmäßig zusammengesetzt hat. Es wurde über mögliche Taktiken und Aufstellungen gesprochen. Von der Seitenlinie hat Norbert den besseren Gesamtüberblick, aber zusammengesetzt mit den Punkten, die wir drei direkt auf dem Spielfeld mitbekommen, kann sich unser Trainer ein noch genaueres Bild verschaffen. Das alles hat nicht sofort geklappt. Aber wir haben genau so daran festgehalten wie daran, die Aufstellung Woche für Woche zu ändern, um zum bestmöglichen Ergebnis zu kommen. Dieses Zusammenspiel funktioniert auch nur, weil wir uns blind vertrauen können."

Die Wende erfolgte am 8. November 2014: Das Spiel war schwach, aber das Ergebnis stimmte. Gegen den Heider SV gab es mit dem 2:1 das so lange herbeigesehnte Erfolgserlebnis. Für Somodi ein Schicksalssieg, denn direkt zuvor wurde ihm durch den Verein mitgeteilt, dass er bei einer erneuten Niederlage (die Rückrunde lief bereits) gehen müsse. Doch das ist vorerst Geschichte. Pekrun erklärt einen weiteren, wichtigen Punkt des neu gewonnenen Erfolges: ,,Unser Kader ist ohne Frage SH-Ligatauglich. Aber es ist den einzelnen Spielern jetzt auch endlich gelungen, ihr Potenzial abzurufen. Das hängt auch mit den neu vergebenen Positionen zusammen. Ein Alexander Frank zum Beispiel hat sein Glück auf der rechten Seite gefunden. Oder Riza Karadas, der sich in der Mitte zu einem echten Mannschaftsspieler entwickelt hat. Sehr positiv überrascht sind wir alle auch von Marcel Venzke, der den Sprung von der zweiten Mannschaft so gut gemeistert hat."

Die Winterpause soll den Dornbreitern den Rückenwind jedenfalls nicht genommen haben. Am 21. Februar hoffen Pekrun und Co. auf eine Fortsetzung der Erfolgsserie. Dabei helfen soll Michael Tietz, der aus der eigenen Zweiten in den Ligakader hochgezogen wurde. Nicht mehr dabei sind Timo Posanski (zu Eintracht Groß Grönau) sowie Samet Demircan (VfB Lübeck II).
Aufrufe: 023.1.2015, 10:00 Uhr
SHZ / sunAutor