FC Angeln 02 will sich teuer verkaufen

Nach 31 ungeschlagenen Begegnungen in der Verbandsliga und dem ,,Bombenstart" mit sechs Zählern und 4:0 Toren gegen Heide und in Hartenholm wurde die Bilanz immer ernüchternder. Mittlerweile beträgt der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsrang schon satte elf Punkte. Henning Stüber, der nach der Trennung von Trainer Wolfgang Herrenkind zusammen mit Torhüter Tore Wächter das Team coacht, weiß natürlich, was die Stunde geschlagen hat:

,,Bei uns kann jeder die Tabelle lesen und die besagt eindeutig, dass unsere Situation fast aussichtslos ist. Um wieder ins Geschäft zu kommen, müsste uns schon mal eine Serie von mindestens vier Siegen in Folge glücken und die anderen Mitabstiegs-Konkurrenten dürften in dieser Zeit kaum punkten. Wir sind nicht blauäugig und wissen, dass dies ziemlich unrealistisch ist. Somit gehen unsere Planungen für die Saison 2015/16 eindeutig in Richtung Verbandsliga. Das heißt jedoch nicht, dass wir aufgeben und uns in den verbleibenden Begegnungen nicht bedingungslos zur Wehr setzen. Die bisherige Zeit in der höchsten Spielklasse unseres Landes war zwar nicht so erfolgreich wie erhofft, bot aber in fußballerischer Hinsicht ein sehr gutes Niveau und das soll bis zum letzten Spieltag so bleiben."

Schon der Start nach der Winterpause mit dem Nachholspiel daheim in Steinfeld gegen den TSV Altenholz soll zeigen, dass der FCA trotz der ,,Roten Laterne" des Tabellenschlusslichts ein unangenehmer Gegner ist und sich für die 1:7-Hinspielschlappe revanchieren will. Zu den weiteren Highlights vor eigenem Publikum zählen noch das Mitte Dezember ausgefallene Nordderby gegen Flensburg 08, sowie die Gastspiele der beiden Kieler Spitzenteams Holstein II und TSV Schilksee. Stüber: ,,Das sind allesamt reizvolle Aufgaben, vergleichbar mit den Heimspielen in der Hinrunde gegen Eutin und Kropp, in denen wir die Gegner am Rande einer Niederlage hatten."

Nach den beiden Auftaktsiegen zog sich anschließend die mangelnde Chancenverwertung wie ein roter Faden durch die gesamte Hinserie. Nur 24 Mal in 20 Begegnungen landete der Ball im gegnerischen Netz und das ist dann angesichts der Tatsache, dass man selbst 62 Gegentreffer kassierte, zu wenig. Wächter und Stüber bedauern, dass man sich einen Torjäger nicht so einfach schnitzen kann: ,,Wir haben zwar etliche Offensivleute, die auch Torgefährlichkeit ausstrahlen, doch einen richtigen Knipser gibt es bei uns nicht. Das ist eben unser Hauptproblem."

Der FC-Goalgetter aus früheren Tagen, Danny Goos, ist inzwischen zu einer wichtigen Stütze im defensiven oder offensiven Mittelfeld geworden und daher seltener in vorderster Front anzutreffen. Wenn er jedoch mit in die Spitze geht, wird es nach wie vor für jede gegnerische Abwehr brandgefährlich. Dies wird eindeutig belegt durch bislang fünf Saisontore, mit denen er hinter Christian Döhrwaldt (6) vereinsintern der zweitbeste Schütze ist.

Seit Saisonbeginn ist der zunächst 26-köpfige Kader des Neulings etwas geschrumpft. Mohamed Soltani, Mohamed Hajji, Philip Nakov und Emir Smajic haben inzwischen den Verein mit unbekanntem Ziel wieder verlassen. Neu während der Winterpause kam Tobias Peitz vom Kreisligisten TSV Karby. Der 21-Jährige gilt als Alternative für das Mittelfeld. Zudem will Stüber noch etliche Spieler aus seiner A-Jugend freiholen, um diese je nach terminlicher Möglichkeit im Seniorenbereich einzusetzen. Vielleicht sind es ja wieder einmal die ,,jungen Wilden", die den FCA ein Stück nach vorn bringen.