2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Tobias Wiesner (im Vordergrund) gelang in Aschaffenburg der wichtige Treffer zum 1:1. <b>F: Schmeilzl</b>
Tobias Wiesner (im Vordergrund) gelang in Aschaffenburg der wichtige Treffer zum 1:1. <b>F: Schmeilzl</b>

FC Amberg erkämpft in Unterzahl einen Punkt

Elf von Trainer Timo Rost holt sich beim Regionalliga-Absteiger Aschaffenburg ein 1:1 (1:1) +++ Nach umstrittener roter Karte gegen Matthias Götz 30 Minuten lang mit einem Mann weniger

Einen turbulenten Saisonauftakt legte Fußball-Bayernligist FC Amberg am Samstagnachmittag beim Regionalliga-Absteiger SV Viktoria Aschaffenburg hin. Die Mannschaft von Trainer Timo Rost musste nach einer umstrittenen roten Karte für Keeper Matthias Götz eine halbe Stunde lang in Unterzahl agieren, erkämpfte sich dennoch vor 545 Zuschauern ein 1:1 (1:1). „Mit diesem Zähler bin ich mehr als zufrieden“, sagte nach dem Schlusspfiff der Amberger Coach.

Das Spiel in Aschaffenburg wurde erst mit einer rund 20-minütigen Verspätung angepfiffen, da Schiedsrichter Johannes Hartmeier Probleme bei der Kontrolle der Pässe der Gastgeber hatte, die nicht vorhanden waren. So lag zum Beispiel für SVA-Akteur Florian Pieper eine Online-Spielberechtigung vor, allerdings konnte er bis zum Spielbeginn keinen amtlichen Ausweis präsentieren. Aschaffenburgs Betreuer Eric Rasp bestätigte dem Referee schließlich, dass Pieper ein Spielrecht besitze, sein Personalausweis wurde schließlich in der Halbzeit nachgereicht. Zudem wollten die Platzherren in der 91. Minute Arwed Kellner einwechseln. Der stand beim Assistenten Michael Krug jedoch nicht auf dem Notizblock, weshalb die Auswechslung nicht möglich war, denn auch ein Pass lag nicht vor.

Amberg musste auf Andreas Graml und Alexander Jobst, die nach ihren roten Karten im letzten Heimspiel der Vorsaison gegen den TSV Aubstadt noch zwei, bzw. ein, Spiele gesperrt sind, verzichten. Neuzugang Simon Schwarzfischer fehlte nach einer Prellung des Mittelfußes, ebenso Torhüter Christopher Sommerer, der an einer Hüftprellung laboriert. Auf die Zähne bissen hingegen Michael Brandl und Kapitän Michael Plänitz, die beide in der Startelf von Trainer Timo Rost standen.

Sein Aschaffenburger Kollege Slobodan Komljenovic ließ mit Florian Pieper, Daniel Cheron, Dennis Löhr, Johannes Gerhart und Simon Schmidt fünf Akteure aus dem letztjährigen Regionalliga-Team beginnen, der Rest setzte sich aus den zwölf Neuzugängen zusammen, beginnen. Und der SV Viktoria, der seit dem 24. August 2013 nach dem 2:0 gegen den TSV Rain am Lech 13 Heimspiele in Folge verloren hatte, erwischte einen Start nach Maß – eine Co-Produktion zweier Ex-Regionalliga-Kicker: Pieper schob nach einem langen Pass durch Gerhart flach ins kurze Eck unhaltbar für FCA-Keeper Matthias Götz ein (4.).

Die Vilsstädter zeigten sich durch diesen frühen Rückstand aber alles andere als geschockt und fanden schnell in ihr Spiel. Einen indirekten Freistoß am Fünf-Meter-Raum der Gastgeber, bei dem das gesamte SVA-Team auf der Torlinie verteidigte, konnten die Gastgeber noch klären. Nicht aber das 1:1 durch Ambergs Neuzugang Tobias Wiesner in der elften Minute, der eiskalt aus der Drehung zum verdienten Ausgleich vollstreckte. „In der ersten Halbzeit gingen beide Teams ein ungemein hohes Tempo, wobei wir spielerisch überzeugt haben“, analysierte Rost treffend.

Denn es entwickelte sich ein Spiel zweier Gegner auf Augenhöhe, in dem die Gastgeber zwar öfters im Angriff zu finden waren, aber der hoch stehende FC Amberg in der Defensive die Räume geschickt eng machte und dem Gegner so nicht zur Entfaltung kommen ließ. Die noch besten Chancen hatte Viktoria in der 22. Minute, als Götz zunächst einen Freistoß klärte und auch den Nachschuss, und in der 30. Minute, als er gegen Björn Schnitzer reaktionsschnell zur Stelle war. Auf der anderen Seite rettete Dennis Löhr in letzter Sekunde (20.), ehe Frank Linckes Versuch (36.) etwas zu ungenau war und am langen Pfosten vorbeisegelte, und Marco Wiedmann (39.) seinen Schuss etwas zu hoch ansetzte.

So blieb es beim gerechten 1:1 zur Halbzeit, in die zweite gingen beide Mannschaften in unveränderter Aufstellung. Und wiederum legte Aschaffenburg los wie die Feuerwehr und machte viel Druck. Allerdings ließen die Platzherren beim Abschluss die nötige Konsequenz vermissen. Lediglich bei Schnitzers Freistoß aus 25 Metern musste FCA-Torhüter Götz eingreifen, brachte das Leder aber im Nachfassen unter Kontrolle (48.). Knapp 60 Sekunden später hatte Michael Plänitz die Amberger Führung auf dem Fuß, doch er zielte knapp am langen Eck vorbei.

Kurz danach veränderte Rost seine taktische Formation, nahm André Karzmarczyk runter und brachte mit Sven Seitz einen weiteren Angreifer. Eine Maßnahme, die zum einen für Entlastung sorgen sollte, aber auch deutlich machte, dass die Gelb-Schwarzen nicht gewillt waren, sich mit einer Punkteteilung zufrieden zu geben. Eine Absicht, die aber auch ganz schnell über den Haufen geworfen wurde. In der 60. Minute leistete sich nämlich die FCA-Abwehr einen bösen Schnitzer und spielte nicht entschlossen genug auf Abseits.

Götz blieb nichts mehr anderes übrig, als gegen alleine auf ihn zulaufenden Giulio Fiordellisi vor dem eigenen 16-er alles zu riskieren. Er spielte den Ball, wobei es der SVA-Spieler geschickt machte und sich auf Götz fallen ließ. Der Referee entschied daher auf Notbremse und zeigte Rot – eine, so Rost, im Nachhinein falsche Entscheidung. Schnitzer hämmerte den anschließenden Freistoß in die Mauer.

Amberg musste rund 30 Minuten in Unterzahl überbrücken, zog sich logischerweise mehr zurück, während Aschaffenburg den Druck erhöhte. Allerdings waren die SVA-Bemühungen, so wie durch Fiordellisi (79.) zu ungenau, während die Rost-Elf mit Glück und Geschick das 1:1 bis zum Schluss verteidigte und durch zwei Konter durchaus sogar den zweiten Treffer hätten erzielen können. Vor allem an der angeblichen Schwalbe von Sven Seitz (78.) schieden sich die Geister, denn einer der beiden Assistenten entschied auf Foul an den Amberger und lief bereits für den zu erwartenden Elfmeter hinter das Aschaffenburger Tor. Schiedsrichter Hartmeier überstimmte jedoch seinen Kollegen und zeigte Seitz hingegen Gelb.

SV Viktoria Aschaffenburg – FC Amberg 1:1 (1:1)

Viktoria Aschaffenburg: Saula – Daudi, Kirchner, Alikhil, Löhr (80. Fritsch) – Toch, Schnitzer, Gerhart, Schmidt – Pieper (58. Fiordellisi), Cheron.

FC Amberg: Götz – Gorgiev, Konjevic, Hempel, Karzmarczyk (56. Seitz) – Brandl, Wiedmann, Plänitz, Lincke – Knorr (60. Moser) – Wiesner (73. Dietl).

Tore: 1:0 Pieper (4.), 1:1 Wiesner (11.).

Besondere Vorkommnisse: Rot für Götz (60./Notbremse).

Zuschauer: 545.

Schiedsrichter: Hartmeier (Dettelbach).

Aufrufe: 012.7.2014, 19:50 Uhr
Stephan LandgrafAutor