2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die DJK Ursensollen (in Rot-Schwarz) rechnet sich noch gute Chancen aus, Relegationsplatz 2 zu erreichen.
Die DJK Ursensollen (in Rot-Schwarz) rechnet sich noch gute Chancen aus, Relegationsplatz 2 zu erreichen. – Foto: Nicole Seidl

Vier Teams buhlen um den Platz hinter Topfavorit „Upo“

Rückblick Kreisklasse Süd: Platz 1 ist an „Goliath Upo“ vergeben, doch wer erarbeitet sich die Chance, dem Ligaprimus in die Kreisliga folgen zu können?

Im letzten Teil unseres Rückblicks auf die Kreisklassen bevor am Wochenende 16./17. März mit den ersten Nachholpartien der Spielbetrieb im Kreis Amberg/Weiden wieder aufgenommen wird, betrachten wir den Saisonverlauf in der Südstaffel. Dort thront auf Platz 1 der vor der Saison aufgerüstete und selbsternannte Favorit auf die Meisterschaft, der bislang alle seine Punktspiele erfolgreich absolviert hat. Die SF Ursulapopppenricht (1./51) ist mit dem Anspruch in die Spielzeit gegangen, den Aufenthalt in der Kreisklasse nach dem Abstieg nur zu einem einjährigen Intermezzo werden zu lassen. Dass ihr das gelingen wird, steht schon jetzt außer Zweifel.

Hinter „Upo“ hat sich ein spannender Kampf um Platz 2 entwickelt, in den aktuell vier Teams verwickelt sind. Eng aneinander gereiht gehen der SV Etzelwang (2./35 - 16 absolvierte Spiele), der SC Germania Amberg (3./34 - 16 Spiele), die DJK Ursensollen (4./33 - 17 Spiele) und schließlich der SV Kauerhof (5./33 - 17 Spiele) in die Restrückrunde mit der festen Absicht, am Ende auf der zweiten Stufe des „Stockerls“ zu stehen und sich zum Vizemeister zu küren.


SF Ursulapoppenricht (1. Platz, 51 Punkte, 17/0/0, 86:17 Tore)

Die bisherige Bilanz spricht für sich: Bislang ohne jeglichen Punktverlust ist die Seitz-Truppe auf dem besten Weg, dafür zu sorgen, dass die beste Mannschaft Bayerns nach der SpVgg Pirk (alle 26 Partien gewonnen) im letzten Jahr erneut aus dem Kreis AM/WEN kommt. Die Ziele bei Verantwortlichen und Mannschaft von „Upo“ sind hoch, die Kreisklasse soll nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in die Bezirksliga sein. Die Sportfreunde werden sicherlich die Meisterschaft frühzeitig eintüten, die restlichen Partien kann Coach Sven Seitz dann schon als Vorbereitungsspiele für die kommende Saison nutzen.

„Nach den bisher 17 absolvierten Spielen sind wir mit der maximalen Punkteausbeute von 51 Punkten natürlich mehr als zufrieden mit dem bisher erreichten. Trotz der Erfolgsserie wissen wir intern genau, an was wir noch arbeiten müssen, um uns für die kommende Saison so gut wie möglich vorzubereiten. In den verbleibenden neun Spielen wird für uns nach wie vor die Kunst darin bestehen, in jedem Spiel alles zu investieren, um den Widerständen zu trotzen und bis zum Ende der Saison jedes Spiel zu gewinnen. Wir werden keinen Schritt weniger machen, wir wollen den Aufstieg so schnell wie möglich realisieren, das muss unser Anspruch sein“, so Spielertrainer Sven Seitz (35), der als Aktiver schon in höheren Ligen wie Regionalliga und Bayernliga Erfahrung sammelte und in der ersten Saison die Geschicke von „Upo“ leitet.


SV Etzelwang (2. Platz, 35 Punkte, 11/2/3, 50:26 Tore)

Nach dem Aufstieg in die Kreisklasse 2022 und einem 4. Tabellenplatz im ersten Jahr in der Weststaffel, hatten sich die Verantwortlichen nach dem Wechsel in den Süden bei der Formulierung des Saisonziels („Klassenerhalt“) sehr defensiv verhalten. Dass der SVE dieses Ziel erreichen wird, steht außer Frage, seine aktuelle Tabellenposition lässt sogar die Hoffnungen zu, nach Saisonende in Überstunden um den Aufstieg in die Kreisliga spielen zu dürfen.

So gibt sich SVE-Spielertrainer Johannes Badura (31) auch selbstbewusst, welche Ziele er und die Seinen in der bald beginnenden Restrückrunde verfolgen, wie er in einer ausführlichen Stellungnahme gegenüber FuPa deutlich macht: „Wir können mit dem bisherigen Saisonverlauf natürlich sehr einverstanden sein. Wir haben aus den bislang absolvierten 16 Spielen 35 Punkte geholt, das ist deutlich mehr als das, was wir uns vor dem Saisonstart erwartet haben. Wir schafften es bisher, dass wir in der Mehrzahl der Spiele mannschaftlich absolut geschlossen auftraten. Das spiegelt sich in den erzielten 35 Punkten wieder. Ich möchte auch noch einmal betonen, dass wir zur Winterpause vollkommen verdient auf dem Relegationsplatz stehen, das hat mit Glück überhaupt nichts zu tun. Uns ist dabei natürlich vollkommen bewusst, dass die aktuelle Tabellensituation bei noch zehn zu bestreitenden schwierigen Spielen lediglich eine Momentaufnahme darstellt. Nun gilt es, weiter hart zu arbeiten, um bis zum Schluss vorne mit dabei zu bleiben. Wir haben gesehen, dass für uns jede Mannschaft - abgesehen vom Tabellenführer, der uns nicht interessiert - zu bezwingen ist, wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen. Dementsprechend gehen wir in jedes einzelne der verbleibenden Spiele mit dem klaren Ziel, drei Punkte zu holen. Das Gute ist, dass wir uns überhaupt keinen Druck machen müssen. Andere Mannschaften sind mit anderen Ambitionen in die Saison gegangen. Es geht für uns in den restlichen Spielen einfach darum, in jedem einzelnen Spiel an unser Leistungsmaximum zu kommen, am 12. Mai wird man dann sehen, für was es für uns gereicht hat.“


SC Germania Amberg (3. Platz, 34 Punkte, 11/1/4, 47:15 Tore)

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga 2019 in einer jeden Saison grundsätzlich im vorderen Tabellendrittel der Kreisklasse platziert, mischt die Germania auch in dieser Spielzeit im Buhlen um ganz vordere Ränge kräftig mit. Unter der Leitung von Coach Thomas Roth - der 55-jährige B-Lizenzinhaber kam zu Beginn der Spielzeit 2022/23 vom SV Lauterhofen (Bezirksliga Mittelfranken) zum Verein aus dem Amberger Norden - und seinem Co Jacob Köhler (34) liegen die „Rot-Gelben“ mit nur einem Punkt Rückstand auf den SV Etzelwang aussichsreich im Rennen, nach vier Spielzeiten Kreisklasse dorthin zurückzukehren, wo man über viele Jahre quasi zum Inventar gehörte. Nach einer knappen 1:2-Auswärtsniederlage beim übermächtigen Ligaprimus „Upo“ sorgten eine Remis und vier Dreier auf der Zielgeraden zur Winterpause dafür, dass die Germania ambitioniert in die restlichen Matches bis Mitte Mai gehen kann.

Chefanweiser Thomas Roth ist mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden, obwohl - wie er erklärt - die Seinen gerade im Vergleich mit den direkten Konkurrenten nicht so gut abgeschnitten hätten, was die Punktausbeute angeht. „Trotzdem haben wir immer noch den Anschluss an oben. Auf der anderen Seite haben wir in der Vorrunde Spiele für uns entschieden, die wir letzte Saison nicht gewonnen hätten. Unser Ziel für die Restrückrunde ist ganz klar, weiterhin um den zweiten Tabellenplatz mitzuspielen. Dazu ist es wichtig, dass wir unsere Leistung in jedem Spiel gegen jeden Gegner auf den Platz bekommen, damit wir vor allem in den direkten Vergleichen erfolgreicher abschneiden, als in der Vorrunde“, so der Coach der Vilsstädter.


DJK Ursensollen (4. Platz, 33 Punkte, 10/3/4, 56:39 Tore)

2016 spielte die DJK zuletzt in der Kreisliga. In der nun siebten Spielzeit in Folge bemüht sich die Elf von Spielertrainer und Torjäger in Personalunion Thomas Kotzbauer ein weiteres Mal, endlich wieder in der höchsten Liga des Kreises antreten zu dürfen. Drei dritte, ein vierter und zwei fünfte Plätze standen in den zurückliegenden Spielzeiten in der Endabrechnung zu Buche, aktuell auf Platz 4 ist das Erreichen von Platz 2 bei nur zwei Zählern Rückstand auf den dort platzierten SV Etzelwang erneut das Ziel, welches es zu verfolgen gilt. Insgesamt gesehen spielen die Ursensollener eine gute Saison. Doch wie auch die Germania, hat die DJK vor allem in den Matches gegen die direkte Konkurrenz nur wenig Zählbares eingefahren. Noch heute spricht man vom nahezu unglaublichen Spielverlauf in der Partie gegen den Ligaprimus : Nach 90 Minuten mit 2:4 im Rückstand schien man schon geschlagen, glich in der „Overtime“ dann noch aus, um letztlich durch ein Gegentor in der 96. Minute doch mit 4:5 den Kürzeren zu ziehen.

„Bisher sind wir im Großen und Ganzen zufrieden. Wir sind gut in die Saison gestartet und haben uns in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt. Auch gegen den souveränen Tabellenführer haben wir sehr gut mitgehalten und waren drauf und dran, als erste Mannschaft zu punkten. Leider konnten wir danach nicht mehr an diese Leistung anknüpfen und haben die letzten beiden Spiele vor der Winterpause zu Recht verloren. Das Ziel für die Restrückrunde ist ganz klar der zweite Platz hinter Upo. Wenn wir in der Vorbereitung an ein paar Stellschrauben drehen, um unser Spiel noch konstanter und manchmal auch kreativer umzusetzen, dann bin ich überzeugt, dass wir dieses Ziel erreichen werden. Dafür haben wir viele Trainingseinheiten und Testspiele geplant, um uns in jeder Einheit zu stabilisieren. Wir wollen das Positive mitnehmen und aus vielen Dingen lernen und uns verbessern“, so Coach Thomas Kotzbauer (33).


SV Kauerhof (5. Platz, 33 Punkte, 11/0/6, 60:34 Tore)

Lange ist's her, seit der SVK das letzte Mal Kreisliga spielen durfte. Seit 2013 sind die Schwarz-Gelben - mit einem Jahr Unterbrechung - in der Kreisklasse zuhause, nach einem 3. Platz in der Vorsaison mischen die Männer des Brüderpaars Michael und Thomas Behrend auch in der aktuellen Runde im Bemühen um einen Aufstiegsplatz mit. Ein Blick auf die Bilanz zeigt, dass der SVK als eines von nur zwei Teams des Klassements bislang noch kein Unentschieden zu verzeichnen hat. Elf Siegen - dabei sieben in denen der schußgewaltige Angriff 5, 6 und 7 Tore erzielte - stehen sechs Einbußen - dabei unter anderem hohe Niederlagen bei der direkten Konkurrenz in Ursensollen und Amberg - gegenüber. Es spiegelt wieder, dass die auf Platz 2 der Heimtabelle rangierende Elf um Kapitän Maximilian Grundler eine offensive Spielweise bevorzugt, aus der Spielertrainer Thomas Behrend mit 16 Einschüssen noch herausragt.

In die restlichen Partien geht die Elf vom Neukirchner Weg in Sulzbach-Rosenberg ambitioniert, engagiert und motiviert, ohne Platz 2 als absolutes Muss auszugeben, wie Michael Behrend (33) erklärt: „Wir sind sehr zufrieden mit der aktuellen Tabellensituation und dem bisher Gezeigten unserer Mannschaft, auch wenn es das ein oder andere Spiel gab, in dem wir unser Potenzial nicht abriefen und deshalb einige Punkte hergeschenkt haben. Unsere Zielsetzung für die restlichen Partien lautet, bis zum Saisonende mit den Jungs und dem ganzen Verein das Bestmöglichste herauszuholen. Wir schauen dabei von Spiel zu Spiel. Sicher werden wir die Mannschaft nicht unter Druck setzen und sagen, wir wollen unbedingt den 2. Platz erreichen. Wir sehen entspannt auf die restlichen Spiele, was am Ende rauskommt, wird man dann sehen.“

Aufrufe: 012.3.2024, 10:27 Uhr
Werner SchaupertAutor