2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht

Fan bedroht den Schiedsrichter

Spiel zwischen SV Dreis und Türkgücü Wittlich endet vorzeitig

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Am Wochenende hat ein Fan für einen Eklat in der Kreisliga-A gesorgt. Weil er mit einer Schiedsrichterentscheidung nicht einverstanden war, rannte er auf den Platz und droht dem Unparteiischen. Dieser bricht das Spiel in der 89. Minute ab.

Dreis. Das Meisterschaftsspiel in der Kreisliga-A zwischen dem SV Dreis und dem SV RW Türkgücü Wittlich liegt in den Schlusszügen - Wittlich führt mit 3:2. Das Spiel ist eigentlich gelaufen - eigentlich: In der 89. Minute kommt es zu einem Zweikampf zweier Kontrahenten. Der Wittlicher verletzt sich dabei. „Er hatte eine Schnittwunde am Hals und musste sogar ins Krankenhaus“, berichtet Tamer Yigit, Trainer von Türkgücü Wittlich.
Das passiere nun mal im Fußball, sagt Yigit: „Das war ein absolut faires Spiel.“ Laut Yigit habe nichts auf eine unfaire Aktion oder gar eine Tätlichkeit hingedeutet.
Ein Zuschauer war damit offenbar nicht einverstanden - und suchte den Dialog mit dem Schiedsrichter, der daraufhin das Spiel abbrach und vom Platz ging. „Das alles hat sich innerhalb von 30 Sekunden bis maximal einer Minute abgespielt“, erinnert sich Yigit.
Über den genauen Ablauf bestehen widersprüchliche Aussagen. Vonseiten des SV Dreis heißt es in einer ersten Stellungnahme nach Spielende, der Unparteiische sei massiv vom heraneilenden Fan bedroht worden. Von einer lautstarken Auseinandersetzung mit kurzem Gerangel war die Rede. RW-Trainer Yigit beschwichtigt: „Da war nichts.“ Der Fan habe dem Schiedsrichter vorgeworfen, dass dieser ein Foulspiel übersehen hätte. Der Unparteiische soll ihm erwidert haben, dass er den „Mund zu halten“ habe. Das habe der Fan dann offenbar als Provokation aufgefasst: „Pass auf, wie du mit mir redest“, soll der Fan gesagt haben.
Zu viel Provokation für den Schiedsrichter - er bricht das Spiel ab. Eine voreilige Entscheidung für den RW-Coach: „Da hätte man etwas mehr Fingerspitzengefühl zeigen können.“ Rückblickend fragt sich Yigit, ob es nicht genügt hätte, den Fan des Platzes zu verweisen. Nicht einmal einen Ordner hätte es dafür gebraucht, ist sich Yigit sicher: „Der Schiri hätte nur mich rufen müssen.“
Nach Angaben des SV Dreis soll der Schiedsrichter sogar derart eingeschüchtert worden sein, dass er sich in seine Kabine geflüchtet und dort auch für längere Zeit eingeschlossen haben soll.
Über die Wertung des Spiels entscheidet nun die Kreisspruchkammer. Der Bericht des Schiedsrichters, der für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, habe der Kammer bis Dienstag allerdings noch nicht vorgelegen, sagt Jakob Schmitz, Vorsitzender der Kreisspruchkammer. Es sei aber davon auszugehen, dass die Geschehnisse in einer mündlichen Verhandlung aufgearbeitet werden. Mit einer Entscheidung der Spruchkammer ist in der Regel in ein bis zwei Wochen nach Spieltag zu rechnen.

Aufrufe: 014.10.2014, 15:06 Uhr
Sebastian KlippAutor