Statt mit einem Sieg auf den vierten Rang zu springen, findet sich sein Team nun auf dem siebten Platz wieder. Nachdem Rot-Weiß führte, wurde David Sembene mit seiner zweiten gelben Karte des Platzes verwiesen. "Das war nicht mal ein Foulspiel", blickt Dempewolf zurück. Der Knackpunkt in einem fußballerisch wenig glanzvollen Hessenligaspiel, woran auch der nasse, tiefe Rasenplatz schuld gewesen sein dürfte. In Überzahl schöpfte der Gastgeber neuen Mut und bekam einen fragwürdigen Elfmeter zugesprochen. "Ich rutsche aus, aber am Gegenspieler vorbei. Dieser sieht, dass er den Ball nicht mehr erreichen wird und lässt sich fallen", schildert der vermeintliche Übeltäter Dempewolf die Situation. Beim Siegtreffer soll zudem noch ein Handspiel vorangegangen sein.
Allergisch gegen unfaires Verhalten
Normalerweise sucht der Coach nie die Schuld beim Schiedsrichter und dessen Assistenten. "Wenn der Referee seine Sache gut macht, spreche ich auch gerne ein Lob aus", betont Dempewolf, der ein Freund fairen Fußballs ist. Aus diesem Grund teilte der 33-Jährige auch Patrick Kuczok seinen Unmut über dessen Handspiel gegen den OSC Vellmar mit. "So etwas will ich nicht mehr sehen. Ich bin allergisch gegen unfaires Verhalten." Kuczok zeigte Reue, wurde lediglich für ein Spiel gesperrt und darf am Samstag (14 Uhr in Niederhadamar) gegen Viktoria Griesheim wieder mitwirken.
Bis auf Sembene und die Langzeitverletzten Christopher Strauch und Michael Schmitz (Muskelfaserriss bereitet weiterhin Probleme) kann Dempewolf personell aus dem Vollen schöpfen. Für die zwei ausstehenden Partien (am 10. Dezember wartet noch Eintracht Stadtallendorf) hat der Trainer als Mindestziel einen Sieg ausgegeben. "Damit könnte ich zur Winterpause sehr gut leben." Die Griesheimer, nach der deutlichen 0:4-Pleite vor wenigen Wochen im Hessenpokal, sind sicherlich auf Wiedergutmachung gesinnt. Allerdings wird der Gast nach drei Platzverweisen am vergangenen Wochenende (1:3 gegen Vellmar) ersatzgeschwächt nach Hadamar reisen. Für Dempewolf kein entscheidender Faktor: "Wir schauen eh auf uns, wollen als Einheit auftreten. Gegen einen Tabellennachbarn erwarte ich ein 50:50-Spiel." Diesmal allerdings soll die stärkere Mannschaft und nicht der Spielleiter das Spiel entscheiden.