2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Foto: volksfreund.de/Hans Krämer
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Explosion der Spielfreude

SG Neumagen demütigt Türkgücü Wittlich beim 7:1-Husarenstreich

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Bis eine Viertelstunde vor Schluss sahen die 180 Zuschauer am Neumagener Leienhaus ein rassiges, hochklassiges und auf brutal hohem Tempo stehendes Spiel auf Augenhöhe. Bis dato stand das Spiel beim 2:1-Zwichenresultat auf der Kippe. Was die SG Neumagen danach zeigte, war mit einer Explosion in Sachen Offensivfußball und Spielfreude kaum noch zu überbieten. So jedenfalls vollzieht die Elf von Sascha Kohr einen weiteren Sprung nach vorn.

Neumagen. Die von Beginn an umkämpfte und mit einem "Mörder-Tempo" geführte Partie nahm direkt Fahrt auf. Dabei hatten die spielstarken Gäste, die auf Spielertrainer Roda Souza und Özgür Altiparmak verzichten mussten, die erste dicke Gelegenheit im Spiel.

Dann war Neumagen am Zug, als zunächst Spielertariner Sascha Kohr per Kopf an einem auf der Linie stehenden Wittlicher Abwehrspieler scheiterte, doch einen Moment später doch jubeln durfte. Christoph Eifel hatte mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern vom rechten Strafraumeck getroffen.

Türkgücü fand jedoch eine schnelle Antwort, als nach einem Nadelstich Mehmet Karabulut auf und davon zog und den in der Zentrale lauernden Imat El-Arja bediente - 1:1 (23.). Ariel Podgorski hatte mit einem mit viel Effet geschlagenen Freistoß um die Mauer die Chance zur Gästeführung, doch Carsten Hermes im SG-Kasten fuhr im letzten Moment den Arm aus.

Es war bis dato ein schnelles, körperbetontes und hochinteressantes Spiel, bei dem Wittlich ein leichtes optisches Übergewicht und das bessere Kombinationsverständnis zeigte.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag, als der wieselflinke Sebastian Leitzgen seinem Gegenspieler weglief, nach innen passte und der eingewechselte Johannes Thomas den Ball mit dem Schienbein über die Linie drückte - 2:1 (55.). Die Führung der Gastgeber war das Ergebnis einer erhöhten Offensivpräsenz. Die Partie bewegte sich bis zur 75. Minute absolut auf Augenhöhe, denn Türkgücü war weiterhin ebenbürtig, spielte aber seine Angriffe nicht konsequent zu Ende. Als Maurice Klaeren nach einem vom Torwart abprallenden Gewaltschuss von Christoph Bechtel im 16er zu Fall, zeigte der stets auf Ballhöhe pfeifende Schiedsrichter Jan-Hagen Engel auf den Punkt: Kapitän Lukas Bollig versenkte den Elfer humorlos - 3:1 (75.).

Nach einem weiteren Nadelstich, als Leitzgen den erneut mittig postierten Johannes Thomas bediente, war die Entscheidung mit dem 4:1 gefallen. Jetzt entwickelte Neumagen eine Spielfreude und eine Effizienz, die einem Fußball-Spektakel gleichkamen. Gegen die oft naiv verteidgende Wittlicher Defensive gelangen Tore im Minutentakt. Leitzgen traf ins lange Eck zum 5:1 (78.), Christoph Eifel schob nach einem abenteuerlichen Pass in der Vorwärtsbewegung auf den Gegner zum 6:1 ein und zuguterletzt krönte Bechtel mit dem siebten Treffer die tadellose Offensivleistung der Kohr-Elf.

SVT-Trainer Roda Souza fand kaum eine schlüssige Erklärung für die in der zweiten Halbzeit desolate Abwehrleistung. "So eine naive Abwehrleistung darf uns nicht passieren. Wir waren lange Zeit so gut im Spiel." Sein Kollege Sascha Kohr lobte die "außergewöhnliche Offensivleistung in der zweiten Halbzeit. Da haben wir Fußball gespielt und alle im Training besprochenen Inhalte hundertprozentig umgesetzt."

Aufrufe: 027.9.2014, 11:04 Uhr
Lutz SchinköthAutor