2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ewald Schmid Archivfoto: Michael Panzram
Ewald Schmid Archivfoto: Michael Panzram
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Ewald Schmid tritt zurück

Co-Trainer Jacob und Kapitän Kempter übernehmen Trainerposition bei der SG Kißlegg

Kisslegg / sz - Neben der ohnehin schon prekären Tabellensituation hat die SG Kißlegg einen weiteren harten Schlag in die Magengrube zu verdauen. Abteilungsleiter Jürgen Hartinger bestätigte der SZ am Freitag, dass der abstiegsbedrohte Fußball-Landesligist mit sofortiger Wirkung auf die Dienste von Trainer Ewald Schmid verzichten muss. Der 47-Jährige begründete seinen Schritt, "der mir sehr schwer gefallen ist", mit "persönlich/gesundheitlich bedingten Problemen". Co-Trainer Christian Jacob sowie Kapitän Armin Kempter werden laut Hartinger die SGK bis zum Saisonende in den restlichen 13 Punktspielen als Duo verantwortlich betreuen.

So etwas wie eine Kultfigur

Der Rohrdorfer Schmid, in Kißlegg durchaus so etwas wie eine Kultfigur, trainierte den Verein, der im Großbezirk Bodensee zweifellos zu den regionalen Aushängeschildern zählt, 2007/2008 (Zweiter der Bezirksliga) 2010 bis 2012 (unter anderem Bezirksligameisterschaft und Landesligaaufstieg) sowie danach als Nachfolger von Roman Hofgärtner wieder ab der aktuellen Saison 2015, dabei erstmals als Coach der Landesligamannschaft. Im SZ-Gespräch sagte Schmid vor Saisonbeginn: "Für uns steht in dieser attraktiven Landesliga ausschließlich der Klassenerhalt im Blickpunkt. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass wir es schaffen können, das angestrebte Ziel zu erreichen - und das auch werden."

Inzwischen befindet sich die SGKißlegg als Tabellen-15. am Abgrund - und muss ausgerechnet in dieser schwierigen Situation "den Pferdewechsel mitten im reißenden Strom" verkraften. Allerdings, da legen sowohl Abteilungsleitung als auch der Trainer selbst größten Wert darauf, "mussten wir schweren Herzens Ewald Schmids Entscheidung akzeptieren", sagt Fußballchef Jürgen Hartinger. "Gevatter Zufall", einfach zu 100 Prozent zu akzeptieren, sorgt in Kißlegg für einen kaum möglich erachteten Wandel. "Glauben Sie mir", versichert der Fußballabteilungsleiter glaubwürdig, "nie und nimmer haben wir mit dieser für alle unfassbaren Wende gerechnet."

Ziel Klassenerhalt

Schmid war schon seit Wochen gezwungen, in sich hineinzuhorchen und zu überlegen, ob er der SG Kißlegg in seiner privat/gesundheitlich prekären Lage auch nur ansatzweise helfen kann. "Geht nicht", sagte er gegenüber der Schwäbischen Zeitung. "Ich wünsche dem neuen Trainergespann jedenfalls von ganzem Herzen, dass es das angestrebte Ziel Klassenerhalt erreicht." Die erste Gelegenheit dazu besteht bereits an diesem Sonntag, 20.März, um 15 Uhr gegen einen designierten Auf- und Absteiger FCWinterlingen, weit abgeschlagen das Tabellenschlusslicht der Landesliga zierend.

Ziemlich sicher mag es nun kritische Stimmen "en masse" hageln, Ewald Schmids über viele Wochen überdachten Ausstieg mit der nahezu aussichtslosen Konstellation im Kampf um Kißleggs Klassenerhalt in Verbindung zu bringen... Weit gefehlt! Für jeden Amateurtrainer gilt unabdingbar die Prämisse, das Privatleben und somit auch gesundheitliche Präferenzen im Vordergrund zu platzieren.

Deshalb gilt das gesamte Vertrauen in Kißlegg den Nachfolgern Christian Jacob und Armin Kempter. Nichts anderes!

Aufrufe: 018.3.2016, 18:04 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor