Es müllert am Bach

Bereits in der 13. Minute wackelte das Gehäuse der Gäste. Abdulsamed Akin hatte den Pfosten getroffen. Nach einer halben Stunde die nächste Möglichkeit für die Reutlinger. Antonio Tunjic brachte einen langen Ball unter Kontrolle, umkurvte den Keeper, doch traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz.

120 Sekunden später kam der Urknall am Ringelbach. Ercan Acar nahm einen Querschläger aus rund 30 Metern volley und jagte die Kugel mit purer Schussgewalt in den Winkel zur 1:0-Führung. Gästeschlussmann Vogel blieb nur Zuschauer - der Gesundheit seiner Hand schadete diese unangenehme Nebenrolle freilich nicht.

Jedoch hielt die Führung nicht lange. Vier Minuten später war der Vorsprung schon wieder egalisiert. Bösingens Fabian Müller nutzte eine Unachtsamkeit in der YB-Defensive, um das 1:1 zu erzielen (37.). So ging es auch in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Young Boys deutlich besser in die Partie. Alparslan Bas und Antonio Tunjic hatten noch erstklassige Chancen, um die Führung einzutüten. Doch es kam ganz anders. Ercan Acar avancierte in der 80. Minute zum tragischen Helden, als er leichtfertig den Ball herschenkte und somit Marius Müller freie Bahn ließ. Der VfB-Akteur nahm dankend an, umspielte den machtlosen Giuseppe Greco im Reutlinger Kasten und schob zum 2:1 ein.

Die Gastgeber bäumten sich nochmals auf und versuchten mit aller Macht, die drohende Niederlage zu verhindern. Kurz vor dem Schlusspfiff hatte Kapitän Felix Anrich noch die Chance zum Ausgleich. Doch seine Kopfballbogenlampe wurde in letzter Sekunde von der Linie gekratzt.

So blieb es beim 1:2 aus Sicht der TSG Young Boys Reutlingen. "In der zweiten Hälfte waren wir besser. Alles in allem war es ein glücklicher Sieg für Bösingen", konstatierte Pressewart Christoph Anrich nach dem Schlusspfiff.

So spielten sie

TSG Young Boys Reutlingen: Greco - Drammeh, Venter, Kunst, Semere (70. Ege), Tunjic, De Sousa Lourenco, Anrich, Bas, Akin, Acar

VfB Bösingen: Vogel - Schmitz, Eith (88. Kopf), F. Müller, Mi. Bantle, Ketelhut (85. Ma. Bantle), Haaga, Supper, T. Müller, M. Müller, Vurusic (67. Beiter)

Zuschauer: 50

Schiedsrichter: Pierre Graf