2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Geht mit dem SV Nierfeld notfalls auch in die Landesliga: Oliver Manteuffel., Foto: maGro/Düster
Geht mit dem SV Nierfeld notfalls auch in die Landesliga: Oliver Manteuffel., Foto: maGro/Düster

"Es gibt keinen Grund zu wechseln"

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Oliver Manteuffel fühlt sich in Nierfeld wohl und bleibt auch im Falle eines Abstiegs. Im Interview spricht der langjährige Nierfelder über die Qualität im Kader und die Vorzüge des Klubs. Er lobt Vorstand, Umfeld und Zuschauer.

Herr Manteuffel, dem ersten Aufstieg des SV Nierfeld in die Fußball-Mittelrheinliga 2012 folgte der sofortige Abstieg. Ihr Team schaffte zwar ein Jahr später den direkten Wiederaufstieg, steht nun aber erneut vor dem Gang in die Landesliga. Wie groß ist Ihre Enttäuschung als Spieler?

Oliver Manteuffel: Im ersten Mittelrheinliga-Jahr hatten wir wirklich eine realistische Chance auf den Klassenerhalt und waren es am Ende einfach selbst schuld. Wir hatten anfangs fleißig gepunktet, konnten den Deckel aber nicht draufmachen. In dieser Spielzeit ist das Niveau deutlich höher. Wir wussten, dass es erneut sehr schwer werden würde, hatten uns allerdings schon wesentlich mehr ausgerechnet. Wir stehen acht Spieltage vor Schluss mit nur zwölf Punkten ziemlich abgeschlagen auf dem vorletzten Platz — das tut schon weh.

Was haben die Gegner Ihrer Mannschaft denn voraus?

Manteuffel: Wir haben viele Partien durchaus offen gestalten können und hatten oft sogar die größeren Spielanteile. In den entscheidenden Momenten fehlte uns aber einfach die Cleverness. Die meisten Spieler sind eben noch sehr jung. Hinzu kommt, dass wir zu wenige Tore schießen — obwohl wir in der Regel viele Chancen haben.

Hat Ihr Team überhaupt die Qualität, um in dieser Liga zu bestehen?

Manteuffel: Das denke ich schon. Uns fehlt aber die Breite im Kader. Wir sind nicht in der Lage, Ausfälle zu kompensieren. Wenn man von der Bank nicht nachlegen kann, wird es problematisch.

Der SV Nierfeld stand von Beginn an im Tabellenkeller. Da muss doch unweigerlich Frust aufkommen?

Manteuffel: Natürlich schlägt das auf die Stimmung. Aber wir haben es bislang immer geschafft, uns selbst zu motivieren. Außerdem haben wir eine Verpflichtung gegenüber unseren treuen Anhängern, die uns auch auswärts immer zahlreich unterstützen. Allein aus diesem Grund wollen wir in den verbleibenden acht Spielen noch einmal alles investieren.

Ihr Trainer Achim Züll plant bereits seit längerem für die Landesliga. Wie sieht es denn mit Ihnen aus?

Manteuffel: Ich habe bereits vor Weihnachten für die kommende Saison zugesagt, weil ich ein Zeichen setzen wollte. Mittlerweile steht fest, dass das Gros des Teams zusammenbleibt. Wir werden also in der Landesliga eine schlagkräftige Mannschaft stellen und versuchen, oben mitzuspielen — und zwar mit möglichst vielen Spielern aus der Region. Das erhöht die Identifikation mit dem Verein.

Haben Sie nie einen Wechsel in Erwägung gezogen, um auch künftig in der Fußball-Mittelrheinliga zu spielen?

Manteuffel: Wichtig ist in erster Linie, dass es Spaß macht. Und das ist hier in Nierfeld der Fall. Der Verein ist hervorragend geführt, das Umfeld ist top und wir haben immer sehr viele Zuschauer bei unseren Heimspielen. Dazu kommt die tolle Kameradschaft und die Tatsache, dass ich von meinem Wohnort Heimbach nur zehn Minuten zum Training fahren muss. Es gibt also für mich keinen Grund zu wechseln. Außerdem bin ich mit 30 Jahren auch nicht mehr der Jüngste.

Hinzu kommt, dass Sie sich bereits viermal den Mittelfuß gebrochen haben — dreimal rechts und einmal links. Beeinträchtigt Sie dies heute noch?

Manteuffel: Nein, alle Brüche sind sehr gut verheilt. Damit habe ich keine Probleme mehr. Ich fühle mich richtig fit. Solange dies der Fall ist, werde ich auch weiterspielen.

Zur Person

Oliver Manteuffel (30) spielte in der Jugend für seinen Heimatverein SSV Heimbach, für den FC Düren-Niederau und TSV Alemannia Aachen. Als Senior wechselte er dann zum SV Sötenich und spielte anschließend für den VfL Rheinbach und SC Brühl. Mit Nierfeld bestreitet Manteuffel, der im Autohaus seiner Eltern arbeitet, nun bereits seine vierte Saison.

Das Gespräch führte Thorsten Jordan

Aufrufe: 016.4.2014, 20:09 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor