Erster Matchball für Spelle

Man muss kein großer Rechenkünstler sein, um zu sehen, dass die Truppe von Siggi Wolters bei einem Heimsieg gegen den VfL Bückeburg (15 Uhr) zwar theoretisch noch eingeholt werden kann. Aber bei drei Punkten gegen den Vorletzten würde die Abstiegswahrscheinlichkeit in den einstelligen Prozentbereich sinken.
Dass das Derby am Mittwoch in Lingen wenig Feuer und Klasse brachte, hat für Spelles Trainer einen ganz einfachen Grund: „Man hat doch gemerkt, wie viel auf dem Spiel steht. Denn eins steht fest: Der Verlierer hat ein größeres Problem als der Gewinner.“ Es spreche Bände, dass auf beiden Seiten die Tore nach Standards gefallen seien. Das Derby gewonnen zu haben, löst aber bei Wolters keine größeren Gefühle aus als andere Erfolge, sondern vielmehr Erleichterung. Natürlich gewinne er gerne gegen Lingen, gesteht Wolters. „Aber ich habe genauso gejubelt, als wir in Wunstorf das 2:1 gemacht haben.“ Er sei vor allem erleichtert gewesen, weil es wichtige Punkte waren. Denn er wolle nicht mit seinem Heimatverein absteigen. „Das wäre eine Katastrophe, vor allem, wenn man sieht, was wir hier aufgebaut haben.“
Weil sich an diesem 27. Spieltag einige Kandidaten im Tabellenkeller gegenseitig die Punkte wegnehmen, könnte das Wochenende eine Entscheidung pro Spelle bringen. „Ich glaube, wenn wir das Spiel gegen Bückeburg fix machen, dann wären wir ein ganzes Stück hin“, zeigt sich Wolters vorsichtig optimistisch. Dann hätte man 41 Punkte plus ein gutes Torverhältnis. „Ich glaube, dann ist die Messe gelesen.“ Die aktuelle Form spricht für Spelle – fünf ungeschlagene Partien bedeuten den längsten SCSV-Lauf der Saison.