2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Das Gezerre um Tobias Strobl geht jetzt vor Gericht: Der TSV Schwabmünchen will juristisch ein Spielrecht für den ehemaligen Trainer des FC Pipinsried erzwingen.  Archivfoto: Oliver Rabuser
Das Gezerre um Tobias Strobl geht jetzt vor Gericht: Der TSV Schwabmünchen will juristisch ein Spielrecht für den ehemaligen Trainer des FC Pipinsried erzwingen. Archivfoto: Oliver Rabuser

Er hält sich für den Fall der Fälle fit

Der TSV Schwabmünchen klagt das Spielrecht für seinen Trainer Tobias Strobl ein +++ Doch wie stehen die Aussichten?

Scharf ist der TSV Schwabmünchen verständlicherweise darauf, dass ihr neuer Trainer Tobias Strobl auch als Spieler eingesetzt werden kann. Doch Pipinsried weigert sich, seinen Ex-Spielertrainer freizugeben. Was also tun? Den Schwabmünchnern ist ein Weg eingefallen. Doch wird er auch Erfolg haben?

Begeistert sind sowohl Spieler als auch Abteilungsleiter von ihrem neuen Trainer Tobias Strobl. Er trainiert fleißig mit den Jungs, macht vor allem Konditionsarbeit, da die Menkinger Plätze aufgrund der Witterungsbedingungen und der Bodenkonsistenz so gut wie nicht bespielbar sind. „Der Matsch ist einfach zu groß. Wir würden die Plätze auf lange Zeit ruinieren, wenn wir auf ihnen viel trainieren würden. Deshalb ist uns nichts anderes übrig geblieben, als uns auf dem Kunstrasenplatz in Gersthofen einzumieten. Das kostet zwar Geld, aber was wollen wir machen“, erklärt Abteilungsleiter Germar Thiele.

Strobl scheucht nicht nur seine Jungs, sondern trainiert auch fleißig selbst mit. „Ich bin im besten Fußballeralter und möchte auch gerne spielen“, sagt er. Doch dieser Wunsch wird ihm derzeit verwehrt. Denn Strobl ist noch immer vertraglich an den FC Pipinsried gebunden. Und der Chef der dortigen Fußballer, Conny Höss, will ihn nicht aus dem Vertragsverhältnis entlassen, außer der TSV Schwabmünchen zahlt 5000 Euro Ablösesumme. „Das ist viel zu viel. Andere Vereine verlangen in ähnlich gelagerten Fällen 500 bis 1500 Euro. Das hätten wir auch gezahlt. Aber 5000 Euro sind utopisch“, betont Germar Thiele.

Warum sich Höss so sträubt, Strobl freizugeben, ist den Schwabmünchnern schon klar: Er würde natürlich einen Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg stärken. Schwabmünchen steht derzeit auf Platz 17 mit 22 Punkten, Pipinsried auf Platz elf, allerdings auch nur mit vier Punkten mehr.

Wie also doch noch an das Spielrecht von Tobias Strobl kommen? Die Schwabmünchner holten sich Rat bei einem Anwalt. Und Martin Haas zeigt ihnen einen gangbaren Weg auf: Er reichte Feststellungsklage beim Arbeitsgericht in München ein. Dort soll der Vertrag Strobls für ungültig erklärt werden, da er von beiden Seiten nicht mehr erfüllt wird: Strobl trainiert Pipinsried nicht mehr und spielt auch nicht mehr für den Verein. Außerdem zahlt Pipinsried Strobl seit Monaten kein Gehalt mehr.

Wie die Aussichten für den TSV Schwabmünchen stehen, die Feststellungsklage zu gewinnen, das ist nicht bekannt, denn Thiele sagt: „Ich kenne keinen vergleichbaren Fall.“ Er setzt aber auf die schnelle Arbeitsweise des Arbeitsgerichts und hofft schon bis in zwei Wochen auf einen positiven Bescheid. „Dann ist unser Trainer ab sofort auch bei uns spielberechtigt“, so Thiele.

Inzwischen hat Tobias Strobl seinen Vertrag in Pipinsried auch ordentlich gekündigt, was bis vor wenigen Tagen nicht erfolgt war. Der Verein reichte auch Passantrag für Strobl beim BFV ein, um die Wechselfrist 31. Januar nicht zu versäumen. Für den Bayerischen Fußball-Verband besteht allerdings der Vertrag Strobls noch mit Pipinsried bis zu dem Gerichtsentscheid. Erst danach kann er ihn freigeben und den Wechsel erlauben.

Wird denn Strobl den TSV Schwabmünchen teurer kommen, wenn er dort nicht nur Trainer, sondern auch Spieler ist? „Nein, sagt der Abteilungsleiter, das haben wir vorher schon so ausgehandelt.“

Bis zu einem Bescheid trainiert Tobias Strobl fleißig mit seinen Jungs mit, um im Fall des Falles auch fit zu sein...

Aufrufe: 02.2.2016, 11:49 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor