2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Zweikampf mit Biss: Der VfB Durach (links Roland Ostheimer) machte es dem FC Memmingen II (rechts Tim Buchmann) lange schwer. 	F.: Michael Oswald
Zweikampf mit Biss: Der VfB Durach (links Roland Ostheimer) machte es dem FC Memmingen II (rechts Tim Buchmann) lange schwer. F.: Michael Oswald

Entscheidung in der Nachspielzeit

Auch unter dem neuen Trainer verliert der VfB Durach +++ Mering stürzt den FV Illertissen II von der Spitze +++ Kottern rückt ganz nach oben

Bis zur 90. Minute durfte der VfB Durach darauf hoffen, nach dem Trainerwechsel gegen den verstärkten FC Memmingen II wenigstens einen Punkt einzufahren. Doch dann platzte dieser Traum und der VfB geriet immer tiefer in den Abstiegsstrudel der Landesliga Südwest. Derweil wird das Aufstiegsrennen wieder interessant. Der FV Illertissen II verlor gegen den Angstgegner SV Mering zuhause mit 0:3, brachte den Gegner damit wieder ins Spiel und musste zudem dem TSV Kottern die Tabellenspitze überlassen. Und auch der TSV Nördlingen rückt immer näher, die Rieser kanzelten den SV Planegg-Krailling mit 6:1 ab.

VfB Durach - FC Memmingen II 1:2
Der routinierteste Mann auf dem Platz hat das Allgäuer Derby entschieden: In der Nachspielzeit köpfte Harald Holzapfel den FC Memmingen II zum glücklichen Sieg. Zuvor taten sich die Memminger, die aufgrund der Spielabsage des Regionalliga-Teams allein fünf Akteure aus der ersten Mannschaft aufgeboten hatten, gegen die Duracher aber lange Zeit schwer.
Im ersten Spiel unter Interimscoach Martin Spingler gingen die Duracher nach neun Minuten in Führung. Alexander Schedel zog ab – und sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht. Der Jubel war zu diesem Zeitpunkt entsprechend groß. Auch in der Folgezeit waren die Gastgeber die aktivere Mannschaft.
Richtig gute Möglichkeiten für Memmingen gab es erst gegen Ende der ersten Hälfte, doch zunächst war Harald Holzapfel zu zögerlich (37.), dann entschärfte Durachs Torwart Dominik Rotter einen Freistoß von Jonas Meichelböck (40.). Zuvor klärte auf der Gegenseite Memmingens Patrick Böck eine Großchance des VfB auf der Linie.
Nach dem Wechsel bot sich ein ähnliches Bild. Durach hielt weiter dagegen, Memmingen erhöhte allmählich den Druck. Doch es dauerte bis zur 71. Minute, ehe der Ausgleich fiel – und zwar vom Elfmeterpunkt. Nach einem vermeintlichen Foul an Julian Feneberg verwandelte Michael Wende sicher zum 1:1. Damit war der Bann gebrochen. Der VfB hatte nichts mehr entgegenzusetzen, während Memmingen immer mehr das spielerische Übergewicht bekam und Holzapfel eben diese letzte und entscheidende Aktion gelang.
Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau) - Zuschauer: 270

Tore: 1:0 Alexander Schedel (9.), 1:1 Michael Wende (71./Foulelfmeter), 1:2 Harald Holzapfel (90.+1)


FV Illertissen II - SV Mering 0:3
Ein klare Sprache spricht das Ergebnis im Spitzenspiel. „Wir hatten einen optimalen Spielverlauf. Das Ergebnis zur Pause hat uns in die Karte gespielt“, resümiert der Meringer Trainer Günter Bayer. Seine Mannschaft ging nach einer halben Stunde nach einer starken Kombination von Agustin Barbano und Manuel Müller in Führung. Bis dato befanden sich beide Teams auf Augenhöhe, spielten offensiv und kamen zu Tormöglichkeiten, konnten jedoch keinen Treffer erzielen.
Nach dem Wechsel „haben wir mit dem Vorsprung im Rücken sicher gespielt und Illertissen weitgehend im Griff gehabt“, lobte Bayer seine Mannschaft. Als dann durch Maximilian Obermeyer, der von Wiedemann mit einem sehenswerten Pass in die Schnittstelle hervorragend in Szene gesetzt wurde, das 2:0 fiel, „hatten wir fast schon eine Vorentscheidung“, analysierte der MSV-Coach. Spätestens als die Gäste dann in der 80. Spielminute in Person von Barbano ihren dritten Treffer markierten, war die Partie entschieden: „Danach haben wir das Spiel sicher und souverän zu Ende gespielt“, betont Bayer.
„Der Sieg war enorm wichtig für uns und war auch nicht fest eingeplant. Bei einer Niederlage hätten wir es dann mit sieben Punkte Rückstand zu Illertissen sehr schwer gehabt“, weiß Merings Übungsleiter. Aber auch trotz des klaren Triumphs und der guten Ausgangslage möchte Bayer noch keine Aufstiegsfeier planen: „Unser Ziel muss es sein, dass wir zur Winterpause oben dran bleiben.“
Schiedsrichter: Luka Beretic (TSV Friedberg) - Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Manuel Müller (36.), 0:2 Maximilian Obermeyer (65.), 0:3 Agustin Barbano (80.)


SC Oberweikertshofen - SC Fürstenfeldbruck 0:1
Ein Remis wäre aus Sicht des SC Oberweikertshofen zwar durchaus verdient gewesen, doch auch im Derby gingen die Schützlinge von Spielertrainer Florian Hönisch leer aus und holten damit aus den vergangenen fünf Spielen lediglich einen Zähler. Fürstenfeldbruck hatte zwar mehr Spielanteile, doch die beste Möglichkeit zum Führungstreffer hatten die Hausherren. Cenk Imsak hatte das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Keeper Felix Thiel (32.). Stattdessen durften die SCF-Kicker gleich nach der Pause jubeln. Nach der Flanke von Uli Fries köpfte Marian Meier freistehend ein und entschied damit das Nachbarschaftsduell. Wobei die Oberweikertshofer kurz vor Schluss noch auf einen Elfmeter hofften. Nickoy Ricter war der Ball an die Hand gesprungen, doch Referee Wörz pfiff nicht.
Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried) - Zuschauer: 420

Tor: 0:1 Marian Meier (49.)


SpVgg Kaufbeuren - Sportfreunde Dinkelsbühl 0:0
Für die SpVgg Kaufbeuren war es ein Spiel der verpassten Torchancen.. „Für uns war es wieder enorm wichtig, dass wir nicht verloren haben“, sagte SVK-Trainer Norbert Schmidbauer nach dem dritten Remis, das unter seiner Regie gelang. Bereits nach zwei Minuten hatte Furkan Kircicek das 1:0 auf dem Fuß, als er alleine auf den gegnerischen Schlussmann Philipp Deeg zulief, ihn umkurvte, doch etwas zu weit nach außen geriet. So konnte er aus spitzem Winkel nicht viel ausrichten und ein Dinkelsbühler klären. In der Folge entwickelte sich ein offensiv geprägtes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Ab Mitte der ersten Hälfte wurde es etwas ruppiger im Spiel. Binnen sieben Minuten zückte Schiedsrichterin Andrea Knauer drei Gelbe Karten.
Der zweite Durchgang gehörte den Gastgebern. Doch so stark sie in der Defensive auch standen, nach vorne fehlte die erhoffte Durchschlagskraft. „Einzelne Spieler waren einfach platt“, sagte Schmidbauer. In der 76. Minute hatte erneut Kircicek den Führungstreffer auf dem Fuß. Auch in der Schlussoffensive drängte Kaufbeuren auf den zweiten Sieg unter Coach Schmidbauer. Lukas Zink traf nur das Außennetz, davor haute Lukas Göttle den Ball in den Kaufbeurer Himmel.
Schiedsrichter: Andrea Knauer (Grüne Heide) - Zuschauer: 100


TSV Aindling - SC Ichenhausen 0:2
Fünf Heimspiele hatten sie ungeschlagen überstanden und in diesem Zeitraum 13 Punkte vor eigenem Publikum geholt. Nun riss diese kleine Serie der Aindlinger Landesligakicker. Der SC Ichenhausen entführte die drei Zähler. Durchaus verdient, nicht allein deswegen, weil die Mannschaft des TSV Aindling erst am Ende in der Lage war, Gefahr vor dem Kasten des Aufsteigers heraufzubeschwören.
Beide Teams starteten mit der gleichen Besetzung wie eine Woche zuvor. Den Aindlingern unterliefen zu viele Ballverluste, so dominierte der Neuling. Stefan Selig, vor Jahren genialer Spielgestalter in Thannhausen, erwies sich als Mann, der mit seinen 36 Jahren nach wie vor gepflegte Pässe liefert. Das 0:1 wurde über die rechte Seite eingeleitet. Bei einem weiten Zuspiel auf Timo Pape reagierte die TSV-Defensive zu spät. Im Zentrum hatte Maximilian Fiedler dann kein Problem, um die Kugel in die Maschen zu jagen. Die Gäste hätten durchaus höher führen können zur Pause. Christoph Schiller traf mit einem Schuss die Latte, den abprallenden Ball wollte Sebastian Hofmiller per Kopf verwerten, doch Johannes Putz klärte auf der Linie.
Auch im zweiten Abschnitt war wieder der SCI am Drücker. So musste Patrick Modes einen gefährlichen Freistoß mit dem Kopf abwehren. Lange Zeit kam der Schiri ohne Gelb aus. Doch dann leistete sich Christoph Schiller zwei Fouls innerhalb weniger Minuten und musste mit Gelb-Rot den Platz verlassen. Aber auch in Überzahl fanden die Aindlinger nicht zu ihrer spielerischen Linie, die in den vergangenen Wochen die Basis für viele Erfolge darstellte. Bei einem Direktschuss von Bernhard Grüner zeigte Torhüter Florian Peischl eine Klasseparade. Wenig später das gleiche Duell, diesmal ging der Gästestürmer daraus als Sieger hervor. Aus 30 Metern jagte Grüner einen Freistoß ins Netz.
Kilian Huber kam für Matthias Steger, dafür rückte Modes in die Offensive, es war die letzte taktische Maßnahme. Sie blieb ohne Erfolg. Alexander Lammer schlug über die Kugel, eine Szene, die so recht zu dieser Partie passte. Bei der letzten Ecke in der 96. Minute lagen Lammer und Körner daneben.
Schiedsrichter: Jürgen Steckermeier (Altfraunhofen) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Maximilian Fiedler (25.), 0:2 Bernhard Grüner (72.)

Gelb-Rot: Christoph Schiller (60./SC Ichenhausen)


Daniel Hensolt (in der Mitte im grünen Trikot) markiert aus kürzester Distanz die 2:1-Führung für den TSV. Tobias Kutz (links) und Torwart Thomas Christ kommen zu spät. F.: Klaus Jais

SV Planegg-Krailling - TSV Nördlingen 1:6
Nun kann der Spitzenreiter TSV Kottern kommen. Mit dem Kantersieg beim Aufsteiger SV Planegg-Krailling schoss sich der TSV Nördlingen für das Schlagerspiel richtig war. Dabei war der Start alles andere als optimal, denn schon nach sechs Minuten gerieten die Rieser in Rückstand. Florian Böhm bediente den mitgelaufenen Thomas Meyer, der aus sechs Metern nur noch das Tor zu treffen brauchte. Doch nur drei Minuten später der Ausgleich durch Nico Oefele, der die Kugel nach Zuspiel von Daniel Hensolt nicht richtig traf, aber dennoch rollte sie gerade noch so über die Torlinie.
In der 16. Minute die erstmalige Führung, als Daniel Hensolt nach einem Oefele-Zuspiel aus wenigen Metern traf. Die einleitenden Pässe zum 1:1 und zum 1:2 gingen vom Mittelfeldstrategen Stefan Rieß aus. Die Nördlinger hatten nicht sehr viele Offensivaktionen, aber die, die sie hatten, waren von guter Qualität. So zog Matthias Kefer nach einer Balleroberung davon, doch sein Linksschuss flog knapp über das Tor. Außerdem war Rieß beim vermeintlichen 1:3 nur ganz knapp im Abseits. Die Platzherren waren zwar bemüht, nach vorne zu spielen, doch Gefahr ging kaum mehr von ihnen aus. Stattdessen legten die Nördlinger nach. Daniel Hensolt wurde vor dem Strafraum in zentraler Position gefoult wurde und Philipp Buser setzte den Freistoß an der Mauer vorbei neben den Pfosten (38.).
Mit dem 1:4 in der 56. Minute war die Partie gelaufen. Wieder machte sich Schiedsrichterin Stefanie Künneke bei den Planeggern unbeliebt, denn Oefeles schwach getretener Freistoß landete in der Mauer, wo Tobias Kutz wohl die Hand am Ball hatte. Alle Proteste waren vergeblich, Buser schnappte sich das Spielgerät und markierte vom Elfmeterpunkt bereits sein zehntes Saisontor (56.).
Die Nördlinger präsentierter sich auch weiter zielstrebiger und abgeklärter: Buser legte Michael Knötzinger in den Lauf, die Gastgeber protestierten einmal mehr Abseits, doch der TSV-Kicker blieb unbeeindruckt auf dem Weg zu seinem fünften Saisontor (73.). Kaum war Julian Brandt für Nico Hensolt auf dem Feld, gab Rotzer ihm den Ball auf den Weg und der 20-Jährige markierte elegant sein erstes Saisontor und herzte als erstes seinen Trainer als Dank für die Einwechslung (80.).
Schiedsrichter: Stefanie Künneke (Kaufering) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Thomas Meyer (6.), 1:1 Nico Oefele (9.), 1:2 Daniel Hensolt (16.), 1:3 Philipp Buser (38.), 1:4 Philipp Buser (56./Handelfmeter), 1:5 Michael Knötzinger (73.), 1:6 Julian Brandt (80.)


SV Egg an der Günz - TSV Gersthofen 2:0
Die Zuschauer mussten sich gedulden: Erst als keiner mehr damit rechnete, machte der SV Egg an der Günz die Tore und setzte sich gegen das Schlusslicht durch.
Die erste Spielhälfte verlief ohne großartige Höhepunkte. Die Hausherren standen in der Defensive sehr sicher und Gersthofen schaffte es ebenfalls geschickt, größere Torchancen des SV Egg zu verhindern. Nach der Pause wurden die Gastgeber druckvoller und sie erspielten sich reihenweise gute Möglichkeiten. Ein Treffer wollte jedoch nicht gelingen. Christoph Kees setzte den Ball per Kopf an die Latte, den Nachschuss verzog Julian Singer. Anschließend sorgten die Gäste nach und nach wieder für Entlastung, richtig torgefährlich wurden sie jedoch nicht.
Als sich die Chancen für Egg gegen Ende der Partie wieder häuften und immer ein Gersthofer Abwehrspieler sein Bein dazwischen bekam, rechneten die meisten mit einem torlosen Unentschieden. Kurz vor Schluss wurden sie dann überrascht: In der 87. Minute zog Manuel Schedel aus 16 Metern ab – und der Ball zappelte im Netz. Gersthofen versuchte noch zu antworten, doch mit dem Schlusspfiff erhöhte Simon Schropp zum 2:0-Endstand.
Schiedsrichter: Michael Ost (Riedlingen) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Manuel Schedel (87.), 2:0 Simon Schropp (90.)


Nach dem Traumtor von René Schröder (links) zum 2:1 beim TSV Ottobeuren (rechts Florian Heiß) mussten die Grün-Weißen (Mitte David Anzenhofer) noch Schwerstarbeit verrichten, um den Sieg einzufahren. F.: Walter Brugger

TSV Ottobeuren - FC Gundelfingen 1:2
„Die Kopfballstärke ist auf ihn übergegangen“, flachste Christoph Schnelle und klopfte auf die Schultern von Stefan Schimmer. Der hob kurz beide Arme in die Höhe und deutete einen Jubel an, schließlich sind Kopfballtore bislang nicht unbedingt seine Spezialität. Doch beim TSV Ottobeuren wuchtete Schimmer den Ball mit der Stirn ins gegnerische Netz und und leistete so seinen Beitrag zum Auswärtssieg im Unterallgäu. Während sich Schnelle mit seiner Aussage selbstkritisch gab, nachdem er ungewöhnlich viele Kopfballduelle verloren hatte.
„Es ist nicht ganz einfach gegen die Ottobeurer. In der Luft sind die richtig stark“, schickte sein Trainer Stefan Anderl entschuldigend hinterher. Doch am Boden hatte der TSV gegen das reformierte FCG-Team – Keeper Liridon Recaj, Kevin Lohr und Christoph Müller waren neu in die Startelf gerückt – zunächst nicht den Hauch einer Chance. Die Gundelfinger spielten den Gegner schwindlig und mussten letztlich nur damit hadern, die Partie nicht schon nach 20 Minuten klar für sich entschieden zu haben. Gegen René Schröder verhinderte die Lattenunterkante den Torjubel (10.), gegen Stefan Schimmer war es die Hacke von Torhüter Christoph Schäffler (13.). Als aber Stefan Winkler maßgenau auf Schimmer flankte, war der Zerberus gegen dessen Kopfstoß machtlos – 0:1 (18.).
Umso überraschender fiel dann der Ausgleich. Schnelle unterlief den Ball bei der Freistoßflanke von Robin Berger, dann fühlte sich keiner seiner Mitspieler für Manuel Schäffler zuständig und prompt stand es 1:1 (25.). „Trotzdem haben wir in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt und verdient geführt“, meinte Stefan Anderl später. Für die erneute FCG-Führung sorgte René Schröder, der den zu kurz abgewehrten Ball genau in den Torwinkel setzte – 1:2 (34.).
Doch nach dem Seitenwechsel war es vorbei mit der Gundelfinger Herrlichkeit, die Grün-Weißen ließen sich von den Allgäuern deren Stil aufdrängen und kamen in Bedrängnis. Die größte Ausgleichschance hatte Julian Frei, der nach 65 Minuten aus wenigen Metern frei zum Kopfball kam und zu hoch zielte. Debütant Liridon Recaj im FCG-Tor durfte tief durchschnaufen und sich später über seinen Premierensieg freuen.
Schiedsrichter: Florian Böhm (Wolfratshausen) - Zuschauer: 190

Tore: 0:1 Stefan Schimmer (18.), 1:1 Manuel Schäffler (25.), 1:2 René Schröder (34.)

TSV Kottern - FC Affing 2:0
Hier ein Kandidat für die Bayernliga, dort ein Team, das immer mehr den Abstieg in die Bezirksliga fürchten muss: Die Ausgangsposition war eindeutig. Dass sich die Kotterner mit 2:0behaupteten, das stellt vor diesem Hintergrund keine Überraschung dar. Wer den Kader der Affinger einigermaßen einzuschätzen vermag, der kommt zum Schluss: Recht viel mehr konnte man in dieser Besetzung von ihnen nicht erwarten.
Neben der Startelf standen noch die Namen von Ersatzkeeper Sven Wernberger sowie von Patrick Stoll, Vinzenco Sarcone und Antonio Cueavas Pereira auf dem Spielberichtsbogen. Stoll ersetzte in der Schlussmann bei seinem zweiten Auftritt in der „Ersten“ Nino Kindermann, der mit Kniebeschwerden ausschied. Sarcone fungiert als Spielertrainer im Team zwei und lässt dort lieber anderen Kickern den Vortritt auf dem Rasen, auch Pereira gehört dem Kreisligakader an. Weil in Affing die personellen Probleme partout nicht abreißen wollen, müssen sie sich eben auf diese Weise behelfen. Beinahe überflüssig der Hinweis, das Kottern auf eine gut besetzte Bank bauen konnte.
An nahezu allen Ecken und Enden muss sich Küntzel mit Ersatzlösungen begnügen: „Wir haben eine Abwehr, die keine Abwehr ist. Wer weiß, was möglich gewesen wäre in Kottern, wenn wir richtige Innenverteidiger und Außenverteidiger hätten.“ Damit zielte er beispielsweise auf jene Szene ab, die zum 1:0 führte. Manuel Schrittenlocher rutschte aus und ermöglichte Johannes Landerer eine Schussbahn. Auch in diesem Fall hielt der sportliche Chef seine schützende Hand über den Kicker, der ebenfalls aus der U23 nach oben geholt wurde: „Der hat seine Sache wie letzte Woche gut gemacht.“ Allerdings versuchte sich Schrittenlocher auf dem nassen Boden mit Noppen- statt mit Stollenschuhen.
Dass sich die Allgäuer fußballerisch in einer anderen Kategorie bewegen, das zeichnete sich vorher bereits ab. Doch ihre Treffer waren nicht souverän herausgespielt, sondern eher das Resultat von Schwächen des FCA. „Für einen Trainer ist es nicht einfach zu arbeiten“, meinte Küntzel: „Ich hatte am Schluss auch noch eine gute Chance.“ Allerdings traf er den Ball nicht richtig: „Vom Engagement her bin ich total zufrieden. Aber das hilft uns auch nicht weiter.“
„Wir haben gut gespielt und das, obwohl es gegen die hinteren Mannschaften nicht immer ganz einfach ist, meine Jungs zu motivieren“, sagte Trainer Kevin Siegfanz. Der Tabellenführung misst er vorerst keine große Bedeutung bei: „Letztes Jahr sind wir auf einem guten zweiten Tabellenplatz in die Winterpause.“ Doch mit dem Aufstiegsrennen hatten die Allgäuer am Ende nichts zu tun.
Schiedsrichter: Benjamin Sölch (SV Wilting) - Zuschauer: 300

Tore: 1:0 Johannes Landerer (9.), 2:0 Robin Volland (60.)

Aufrufe: 026.10.2014, 22:01 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor