2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
SCP-Torhüter Maximilian Ritzler hat sich zum sicheren Rückhalt seiner Mannschaft gemausert. Im Vorjahr stand er noch beim SV Bermatingen in der Landesliga im Tor. Nun sagt er:
SCP-Torhüter Maximilian Ritzler hat sich zum sicheren Rückhalt seiner Mannschaft gemausert. Im Vorjahr stand er noch beim SV Bermatingen in der Landesliga im Tor. Nun sagt er:

Endstation Ritzler

Der Oberliga-Novize im Pfullendorfer Tor hat sich zum Leistungsträger entwickelt

Pfullendorf / sz - Zwei Punktspiele hat der SC Pfullendorf nach der Winterpause bestritten, zweimal verdiente sich Torhüter Maximilian Ritzler Bestnoten. Das 0:4 am vorvergangenen Wochenende zum Auftakt beim Sport- und Gesangsverein Freiberg (kurz SGV) wäre ohne den reaktionsschnellen Ritzler noch deutlich höher zu Ungunsten der Linzgauern ausgefallen. Und dass der Sportclub die 2:0-Führung zur Halbzeit im Kellerduell beim Freiburger FC am vergangenen Samstag über die Runden brachte und letztlich als 2:1-Sieger vom Kunstrasen ging, daran hatte der 24 Jährige ebenfalls entscheidenden Anteil. Zurecht selbstbewusst sagt Ritzler nach dem wichtigen Dreier im Breisgau: "Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt so richtig in der Oberliga angekommen bin."

Eine Selbstverständlichkeit ist dies nicht. Ritzler kam im Sommer 2014 von Landesligist SV Bermatingen, mit dem er in die Bezirksliga abgestiegen war. Obwohl er damals wegen seines mehrwöchigen verletzungsbedingten Ausfalls nicht die volle Verantwortung dafür trug, standen beim SVB am Saisonende knapp 100 Gegentore zu Buche. Da dürfte sich manch ein SCP-Anhänger natürlich gefragt haben, ob der rotblonde Riese auch wirklich der richtige Mann für die Nachfolge des zu Verbandsligist TSV Berg abgewanderten Sebastian Willibald sein könne. Denn nachdem auch Thomas Löffler, der in der vergangenen Regionalliga-Saison den langzeitverletzten Willibald überzeugend vertreten hatte, im Sommer mit einer schweren Leistenverletzung ausfiel, war klar, dass das Oberliga-Schicksal des SC Pfullendorf ins Ritzler Händen liegen würde.

Dort liegt es seither jedoch gut. Von Saisonbeginn an hielt Ritzler solide, zeigte oft große Stärken auf der Linie und manchmal kleine Schwächen in der Strafraumbeherrschung. Grobe Schnitzer blieben jedoch rar.

"Maxi hat in der Vorrunde drei Fehler gemacht, die zu Toren geführt haben. Aber unter dem Strich hat er absolut überdurchschnittliche Leistungen gezeigt und uns mehrere Punkte gerettet", stellt auch Trainer Patrick Hagg seinem Schlussmann ein gutes Zwischenzeugnis aus.

Von Patrick Hagg gesichtet

Hagg selbst hatte Ritzler vor der Saison auf seine Wunschliste gesetzt: "Ich kannte ihn als Trainer des F-Teams von unseren Spielen gegen den SV Bermatingen. Da konnte ich ja sehen, dass Statur und technisches Potenzial vorhanden sind." Als Löffler dann ausfiel, warf Hagg Ritzler ins kalte Oberliga-Wasser. Er schwamm, obwohl die Bedingungen beim SCP besonders schwierig waren - und sind. Hagg: "Wir haben ja im Gegensatz zu vielen Konkurrenten keinen Torwarttrainer. Da müssen sich unsere Torhüter halt auch öfter mal alleine beschäftigen."

Ritzler macht das Beste daraus: Mit Löffler und Nico Specker, der vor der Saison von Kreisligist Herdwanger SV gekommen war, lässt es sich im Trio gut arbeiten: "Zwischen uns passt es, das Verhältnis könnte kaum besser sein", sagt Ritzler.

In der Mannschaft herrsche allgemein gute Stimmung: "Das ist auf Oberliga-Niveau sicher keine Selbstverständlichkeit. Aber für uns kann das am Ende ein entscheidendes Plus auf dem Weg zum Klassenerhalt sein", glaubt Ritzler, der aus Oberuhldingen stammt und hauptberuflich bei MTU am Prüfstand arbeitet.

Am Samstag steht das erste Heimspiel der Saison gegen den SSV Reutlingen, doch Ritzler sagt: "Ich kann mir bei den aktuellen Platzbedingungen nicht vorstellen, dass das Spiel stattfindet." Spätestens am Wochenende darauf beim Auswärtsspiel gegen den Bahlinger SC soll es für die gegnerischen Stürmer dann aber wieder heißen: Endstation Ritzler.

Aufrufe: 02.3.2015, 16:50 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor