2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Übersteiger: Wormate Hendrik Weisenborn (rechts) sucht einen Weg vorbei am Frankenthaler Ramazan Ötztürk. Foto: Photoagenten / Dirigo
Übersteiger: Wormate Hendrik Weisenborn (rechts) sucht einen Weg vorbei am Frankenthaler Ramazan Ötztürk. Foto: Photoagenten / Dirigo

Eller ratlos

VfR-Zweite geht gegen Frankenthal sang- und klanglos unter

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WORMS. Freundlich umschrieben könnte man es wie folgt formulieren: Das war ja mal überhaupt nichts, liebe „Zweite“ von Wormatia Worms. Marco Stark, Co-Trainer der Gastgeber im Lokalderby der Fußball-Landesliga gegen den VfR Frankenthal, nahm da deutlichere Worte in den Mund: „Ich würde mich an eurer Stelle schämen“, wusch der Ur-Wormser den Auswechselspielern auf der Bank bereits kurz vor dem Abpfiff auch ohne reinigendes Shampoo ein erstes Mal die Köpfe.

Und als ob sich die elf Wormaten auf dem Platz nach der kapitalen 0:3-Heimpleite einer zweiten Kopfwäsche durch ihren sonst eher ruhig und sachlich an der Außenlinie agierenden Coach Simon Eller entziehen wollten, machten sich doch glatt einige Spieler direkt nach den entäuschenden 90 Minuten ab in Richtung Umkleiden und Duschräume. „Hier geblieben, meine Herren“, gebot Simon Eller der Flucht seiner Mannen Einhalt.

Man darf davon ausgehen, dass Simon Eller seinem ratlos erscheinenden „das Spiel war nicht gerade für Begeisterungsstürme geeignet“ noch ein paar deftige Worte hinzufügte. Sondertraining soll es - war zu vernehmen - wohl auch geben.

Da dürfte dann bestimmt das Verhalten nach Eckbällen auf der Agenda stehen, denn bereits nach vier Minuten zappelte das Leder nach einer Ecke des Frankenthalers Pascal Renner, einem Kopfball von Verteidiger Lukas Leideck, einer Abwehr von Wormatia-Keeper Robin Schreiner und dem Abstauber von Leideck aus kürzester Distanz in den Maschen. Aus Wormser Sicht hätte der Schiri da die erste Hälfte abpfeifen können, denn es kam - genau: gar nichts.

Es stand also 0:1 zur Pause. Und das „nur“, weil Frankenthal seine Chancen durch Timur Karais (11.), Stürmer Simon Schermer (16.) und Pascal Renner (37.) nicht konsequent nutzte. Das Bitterste für die Wormaten aber: Frankenthal war gekommen mit einer B-Elf, etlichen A-Jugendlichen, hatte gerade mal zwei Auswechselspieler aus der Jugend auf der Bank und musste sich nicht einmal besonders strecken, um drei Punkte einzukassieren.

Das machten Simon Schermer nach einer weiteren Ecke (74.) und Frankenthals bester Spieler, nämlich Marc Haffa, mit einem erfolgreichen Konter kurz vor dem Ende mit den Treffern zwei und drei perfekt (87.). Marco Stark hatte zu diesem Zeitpunkt schon längst den Begriff „Alibi-Fußball“ in die Runde geworfen. Eine einzige echte Gelegenheit durch eine Direktabnahme von Johnathan Zinnram (84.) brachte Wormatia zustande. „Ich weiß nicht, was da los ist“, schüttelte Simon Eller schon lange zuvor mit dem Kopf. Am Ende war ihm einzig noch ein „mehr will ich dazu nicht sagen“ zu entlocken. Nach diesem Spiel kann man das durchaus verstehen.

Wormatia Worms II:

Schreiner - Hiemeleers, Beck, Weisenborn, Esper (26. Dambach) - Dell (55. Nickel) - Pastusiak (64. Ferrante), Hofmeier, Goulas, Zinnram - Juric.

Aufrufe: 013.4.2014, 20:30 Uhr
Jürgen JaapAutor