Eintracht denkt über sportlichen Leiter nach

Nicht nur im Coaching während der Spiele, auch in öffentlichen Aussagen hat sich Eintracht-Trainer Peter Rubeck eine neue Zurückhaltung auferlegt. So muss man schon zwischen den Zeilen lesen, um zu erfahren, dass ihm die Verpflichtung eines neuen Stürmers in der Winterpause durchaus am Herzen liegt: „Es ist wichtig, dass der Verein den Weg mit den jungen Spielern weitergeht. Es muss das Ziel sein, dass sie weiter Spielanteile haben. Man darf aber nicht verkennen, dass man in der Regionalliga auch den einen oder anderen erfahrenen Spieler dabei haben muss. Dazu gehört in der Offensive jemand, der mal den Ball abklemmt.“

Im Heimspiel gegen Homburg hat solch ein Typ gefehlt. Rudy Carlier musste verletzt passen, Ugur Albayrak macht derzeit nicht den Eindruck, den Kopf ganz frei zu haben. Und Lukas Püttmann hinterließ in seinem überraschenden Startelfdebüt keinen guten Eindruck. Denis Pozder und Erich Sautner waren mal wieder kein Thema für den Kader.

Zuletzt ließ Rubeck verlauten, dass man Sautner und Pozder bei einem Wechselwunsch im Winter keine Steine in den Weg legen wolle. Verwirrend ist, dass es nun aber auch andere Signale gibt. Pozder suchte bei der SVE-Weihnachtsfeier am Samstagabend das Gespräch mit Rubeck. Ergebnis laut Pozder: Da ihm eine Bewährungschance signalisiert worden sei, will der Stürmer bleiben. Sautners Berater Manfred Müller sagte zum TV: „Bislang hat der Trainer Erich nicht gesagt, dass er nicht mehr mit ihm plant. Und Erich ist keiner, der sich unterkriegen lässt. Aber natürlich ist die aktuelle Situation rundum unbefriedigend.“

Zuletzt hatte Vorstandsmitglied Harry Thiele gesagt, dass es in der Winterpause keine externen Neuzugänge geben wird. Angesichts von zehn Spielen ohne eigenen Treffer im bisherigen Saisonverlauf ist jedoch fraglich, ob es Sinn macht, daran festzuhalten. Ein möglicher Kandidat scheint unterdessen weg vom Markt. Jannik Sommer (sieben Tore für Zweibrücken) wird mit dem FK Pirmasens in Verbindung gebracht.

In puncto Personal bleibt es spannend. Gleiches gilt für die Ausrichtung des Vereins. Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführer Jens Schug haben sich zu einem seit langem anberaumten Strategiegespräch getroffen. Die Ziele: Schaffung von Strukturen, um das postulierte Jugendkonzept umzusetzen, die Positionierung der Eintracht als Ausbildungstreff Nummer eins in der Region und eine Verbesserung des Vereinsimages. Dabei spielt die Berufung eines sportlichen Leiters mit ganzheitlichem Ansatz eine Rolle. Schug zum TV: „Es geht nicht um eine Schwächung des Trainers, sondern darum, zusätzliche Kompetenz zu gewinnen.“

Diese Forderung nach weiterem sportlichen Sachverstand an exponierter Stelle formuliert auch eine Faninitiative, die eine außerordentliche Mitgliederversammlung verlangt (der TV berichtete). Laut Schug werde in Kürze das Gespräch mit den Initiatoren gesucht: „Wir nehmen ihr Begehren ernst und wollen ihnen deutlich machen: Das, was ihr fordert, strebt auch die Vereinsführung an.“

Eintracht-Ecke

Gesperrt: Eintracht Trier geht mit einer Hypothek ins erste Pflichtspiel 2015 Ende Februar beim SC Freiburg II. Robin Koch fehlt wegen seiner Gelb-Roten Karte. Christoph Anton muss eine Gelbsperre absitzen.

Reich beschenkt: Holger Wincheringer wurde nach knapp zehn Jahren Mitarbeit in der Eintracht-Geschäftsstelle vor der Partie gegen Homburg von Vorstandsmitglied Harry Thiele offiziell verabschiedet.
Als Geschenk erhielt „Winni“, der auf eigenen Wunsch in den öffentlichen Dienst gewechselt ist, einen Gutschein für eine Reise zu einem Heimspiel des FC Chelsea sowie eine lebenslange Dauerkarte bei der Eintracht.