Namentlich nannte er Erich Steer und Walter Feucht, die beim Neuaufbau mit Rat, Tat und vor allem Geld geholfen hätten. Feucht hat demnach selbst eine fünfstellige Summe gegeben und bei der regionalen Wirtschaft mehr als 100.000 Euro aufgetrieben. Die dritte Insolvenz fällt in die Amtszeit des damaligen Präsidenten Paul Sauter, und auch ihm bescheinigte Gugelfuß: „Auch er hat Leidenschaft, Energie und privates Geld investiert. Er hat es nicht verdient, dass er als Geächteter durch die Stadt laufen muss.“
Die große Mehrheit der 135 anwesenden Mitglieder war bereit, diesen Schlussstrich zu ziehen. Eine Minderheit wollte dagegen dem Vernehmen nach Feucht im Vereinsausschuss verhindern, aber sie scheiterte beim Versuch, geheime Wahlen durchzusetzen. Der Vorsitzende der TSG Söflingen und frühere Spitzensportchef des SSV Ulm 1846 wurde deswegen letztlich ebenso wie acht andere Persönlichkeiten aus dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben bei acht Gegenstimmen und 16 Enthaltungen in das Gremium berufen, das künftig als eine Art Aufsichtsrat fungieren und den Vorstand kontrollieren soll.
Roland Häußler, Thomas Oelmayer und Gugelfuß sind aber ohnehin davon überzeugt, dass erst recht nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit die berühmte schwarze Null wichtiger ist als der sportliche Erfolg um jeden Preis. Der Verein hatte in der abgelaufenen Saison 750.000 Euro zur Verfügung, etwa 100.000 mehr sollen es in der kommenden Spielzeit sein. Um in die Regionalliga aufzusteigen und dort ordentlich mitzuspielen wäre eine bis anderthalb Millionen notwendig. Oelmayer versprach den Mitgliedern: „Bevor wir ein viertes Mal Insolvenz anmelden, würden wir den Verein liquidieren. Aber wir sind davon überzeugt, dass es so weit nicht kommen wird.“
Das Erbacher Stadion ist Schauplatz der ersten drei bis fünf Ulmer Heimspiele in der kommenden Oberligasaison. Das Donaustadion ist dann gesperrt, weil der Platz saniert wird.