2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Thomas Schloeßer ist nach seinem Bandscheibenvorfall wieder dabei., Foto: Herhaus
Thomas Schloeßer ist nach seinem Bandscheibenvorfall wieder dabei., Foto: Herhaus

Eine verheerende Bilanz

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Gegen die fünf Kellerkinder der Mittelrheinliga holt der bisher enttäuschende SV Bergisch Gladbach 09 kaum Zählbares - und nun soll das Spiel gegen den Tabellenvorletzten die Wende bringen.

Bergisch Gladbach. Es ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Dietmar Schacht keine Kompromisse mehr eingeht. An dem er nicht mehr nach rechts oder links schaut. „Es geht nur noch geradeaus. Unser Blick darf nur noch nach vorne gehen”, sagt der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach 09. Es ist verständlich, dass der 52-Jährige nun diese Richtung vorgibt. Schließlich stehen in den beiden kommenden Wochen richtungsweisende Spiele bevor. Für seine Mannschaft. Für den gesamten Verein. Am Sonntag (14.30 Uhr) geht es zum FC Bergheim 2000, dem Tabellenvorletzten. Danach steht zum Abschluss des Jahres das Duell beim SC Germania Erftstadt-Lechenich auf dem Programm, dem Schlusslicht. Schacht hat eine klare Ansage an sein Team gemacht: Vier Punkte sollten es bitteschön sein, besser wären sechs Zähler.

Allerdings gibt es eine Statistik, die Grauen verbreitet. In den Duellen gegen die fünf Kellerkinder haben die Bergisch Gladbacher bisher insgesamt nur drei Zähler holen können — eine verheerende Bilanz. „Ich gebe nichts auf Statistiken”, sagt Schacht. „Das habe ich noch nie gemacht und daran wird sich auch nichts ändern. Wir fahren nach Bergheim, um zu gewinnen. Wenn wir in der Defensive konzentriert agieren und in der Offensive unsere Möglichkeiten nutzen, dann wird uns das gelingen. Davon bin ich überzeugt.”

Aber wer weiß schon, was am Sonntag wirklich passiert? Eine seriöse Aussage ist nicht möglich. Dafür präsentieren sich die Bergisch Gladbacher bislang viel zu wechselhaft. Mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt. Mal sehr stark, mal extrem schlecht. Ein geregeltes Maß — vor allem über einen längeren Zeitraum — haben sie bisher nicht hinbekommen. „Wir arbeiten an dieser Konstanz. Aber meine Mannschaft überrascht mich auch immer wieder”, sagt Schacht. „Zumindest allerdings kann ich vollen Einsatz und totale Identifikation mit dem Verein verlangen.” Selbst das war zuletzt nicht immer gegeben, was die 09er an den Rand der Abstiegszone geführt hat. Noch ist es nicht zu spät, um das schlingernde Runde wieder in Griff zu bekommen und das Schiff in ruhigere Fahrwässer zu führen.

Personell ist für die Partie am Sonntag kaum Entwarnung zu geben. Mit Andreas Dreiner, Mohamed Redjeb und Kadir Ala fallen drei Defensivkräfte aus. Immerhin kehrt Thomas Schloeßer nach einem Bandscheibenvorfall zurück. Der Innenverteidiger muss allerdings zeitnah noch operiert werden, möglicherweise in der Winterpause. Da kommt es gerade recht, dass mit Amir Ali Mostowfi die erste Neuverpflichtung bereits feststeht. Kein Thema mehr ist die Rückkehr von Oskar Mbele. „Er hat sich im Training einige Dinge geleistet, die nicht in Ordnung sind”, sagt Schacht. „Damit hat sich diese Sache für mich erledigt.”

Zunächst jedoch gilt die gesamte Konzentration dem Duell mit dem FC Bergheim 2000. Der Tabellenvorletzte ist Aufsteiger, war allerdings vor der Saison teilweise als Geheimfavorit auf den Aufstieg gehandelt worden. Dies hat sich auch wegen extremer Verletzungssorgen erledigt. Im Umfeld von Bergheim 2000 ist oft Nationalspieler Lukas Podolski unterwegs. Zudem ist dort der ehemalige 09er Giuseppe Spitali als Spielertrainer tätig. Am Sonntag allerdings wird Spitali nicht gegen seinen ehemaligen Klub antreten können — beim 0:2 gegen Brühl zuletzt musste er wegen einer Gelb-Roten Karte frühzeitig duschen gehen.

Aufrufe: 027.11.2014, 19:35 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sebastian NinskiAutor