„Eigentlich wollte ich nach dieser Saison eine Pause einlegen“, erzählt Brunetto. Der in Deutschland geborene Italiener war amtsmüde. „Sehr lange habe ich mich beim VfL sehr wohl gefühlt“, berichtet Brunetto, der als Freund von Daniel Zillken mindestens zweimal wöchentlich mit dem Trainer des Bonner SC telefoniert. „Aber in den letzten Jahren wurde das Arbeiten immer schwieriger.“ Finanzielle Engpässe forderten einen Umbruch nach dem anderen.
Von diesen Kraftakten hatte Brunetto die Nase voll. Insbesondere die abgelaufene Spielzeit, die mit dem Klassenerhalt für den VfL Leverkusen endete, habe sehr viel Substanz gekostet. Dann aber kam Dirk Hager, der Sportdirektor des FC Blau-Weiß Friesdorf, ins Spiel. Dass sich die Blau-Weißen auf Trainersuche befanden, war dem Leverkusener Coach nicht entgangen. „Ich kenne den Verein aus der Landesliga und hatte auch Kontakt zu Sascha Glatzel“, verrät der neue Friesdorfer Trainer. Das Gespräch mit Hager dauerte zehn Minuten. „Danach war ich bereits überzeugt“, erinnert sich Brunetto. Von Kontinuität und stetigem Aufbau sei die Rede gewesen. Von utopischen Zielen nicht. „Das kam alles sympathisch rüber und hat mir gefallen. Ein Verein, der zu mir passt.“
Zu den Leistungsträgern beim Friesdorfer Aufstieg zählten Selcuk Alagöz (links) und Alex Dick. FOTO: MÜLLER
Auch die Kaderplanung sei bereits weit fortgeschritten gewesen. 21 Feldspieler sind mittlerweile fix. Mit einem weiteren Neuzugang befände man sich in sehr guten Gesprächen. „Mit diesem Kader sind wir gut gerüstet, auch wenn sich der eine oder andere Spieler erst einmal an das höhere Tempo in der Mittelrheinliga gewöhnen muss.“ Schon jetzt freut sich Brunetto auf die neue Aufgabe, die am 5. Juli mit dem Start in die Vorbereitung beginnt. Die Liga sei mit Mannschaften wie dem FC Hennef 05 und den Mitaufsteigern TV Herkenrath, Wesseling-Urfeld und dem SV Breinig noch attraktiver geworden. „Die Spiele gegen den Bonner SC sind natürlich die absoluten Höhepunkte“, findet Brunetto. Angst vor Niederlagen in der für Friesdorf neuen Klasse hat der zukünftige FC-Coach nicht. „Hier können Trainer in Ruhe arbeiten.“