Ein Tor entscheidet das Derby

Bezeichnend war jedoch, dass für das Siegtor ein abgefälschter Schuss herhalten musste. In der 48. Minute landete ein abgewehrter Eckball vor Kochs Füßen, der aus 20 Metern abzog. „Hier regiert der FCC“, skandierten daraufhin die Creußener Fans. Tatsächlich bestimmten die Gäste fast das gesamte Spiel, die Engelmannsreuther, bei denen sich wieder Kapitän Uwe Weidenhammer als Turm in der Abwehrschlacht erwies, standen kompakt in der eigenen Hälfte und hauten die Bälle konsequent hinten raus. In der ersten Halbzeit wagte sich lediglich Mario Masching ab und zu über die Mittellinie und holte dabei einen Freistoß heraus, den Thomas Heumann nur knapp am Winkel vorbeizirkelte (35.).
Für den Spitzenreiter gab es kaum ein Durchkommen, es fehlte Creußen aber auch an Ideen, Tempo und vor allem bei den vielen Freistößen an Genauigkeit. Die erste kleine Chance bot sich nach zehn Minuten Benjamin Koch, nachdem Andreas Koch zu ihm durchgesteckt hatte. Auch Simon Bachmann schoss von der Strafraumgrenze drüber (19.), und Andreas Koch vertändelte kurz darauf den Ball nach einem klasse Pass von Fabian Pöhlmann, dessen Kopfball nach einer halben Stunde ebenfalls über das Tor strich. Nach zwei Möglichkeiten durch Sebastian Riedel rissen die Creußener in der Nachspielzeit dann schon die Arme hoch, der Ball hatte die Linie aus dem Gewühl nach einer Ecke aber wohl nicht überquert.
Kurz nach der Halbzeit konnten sie dann doch jubeln. Keine Minute zuvor hätte aber auch Engelmannsreuth in Führung gehen können, doch FC-Keeper Patrick Abraham war gegen Masching zur Stelle. Allerdings ging bei den Platzherren auch nach dem Rückstand nicht viel nach vorne. Bei Creußen lief der Ball jetzt besser, Chancen blieben jedoch Mangelware. Die beste hatte nach weiteren Distanzschüssen von Koch (52. und 60.) in der 81. Minute der eingewechselte Stefan Abraham, bei dessen Schuss Torwart Stefan Arneth auf dem Posten war. Sein Gegenüber Patrick Abraham hielt kurz vor Schluss den sechsten Creußener Sieg in Serie fest, als er einen Kopfball aus kurzer Distanz entschärfte (86.). Eine weitere Ecke sorgte ebenfalls noch einmal für Gefahr.
„Heute hat sich bestätigt, dass du das Glück hast, wenn du vorne stehst. Der Sieg war verdient, wir waren aber auf einen abgefälschten Schuss angewiesen. Der Gegner konnte seine Chance zum Schluss nicht nutzen. Da hätte es auch 1:1 ausgehen können. Du darfst nicht zu weit aufrücken, weil Mario Masching immer gefährlich ist. Wenn die Abwehr aber nie gefordert ist, ist es schwierig, auf den Punkt präsent zu sein. Wir haben es ganz gut geschafft und sind ruhig geblieben“, meinte Gästecoach Uwe Raster.
Auch Tobias Teufel, der Spielleiter der Engelmannsreuther, die das Hinspiel überraschend mit 2:1 gewonnen hatten, durch die fünfte Niederlage in Folge aber mittlerweile auf Rang neun zurückgefallen sind, sprach von einem verdienten Sieg des Gegners. „Wir haben vorher gewusst, dass es schwierig wird, weil sie eine sehr gute Truppe haben. Mit ein bisschen Glück hätte es 1:1 ausgehen können. Wir haben nach unseren Möglichkeiten gespielt und sehr gut verteidigt. Wir werden noch Spiele gewinnen, um unser Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen.“

Statistik:

TSV Engelmannsreuth – FC Creußen 0:1 (0:0)

TSV Engelmannsreuth: Arneth – Gruber, Leicht, Heumann, Weidenhammer, Lauter, S. Gräbner, Hartmann, Masching, Hafner, Akcakaya; eingewechselt: Sitz, Petzold.
FC Creußen: P. Abraham – Pöhlmann, Küspert, A. Koch, Bachmann, Oberheidtmann, Ziegler, B. Koch, Skora, La Faver, Riedel; eingewechselt: S. Abraham, Sabbarth.
Schiedsrichter: Söllner (Marktleuthen).
Zuschauer: 400.
Tore: 0:1 A. Koch (48.).
Gelbe Karten: Weidenhammer, Masching, Hafner – Pöhlmann, Bachmann, S. Abraham.