2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview
Foto: SpVgg Neckarelz
Foto: SpVgg Neckarelz

Ein Konzept entwickelt sich immer weiter

A-Jugend der SpVgg Neckarelz ein zufriedener Aufsteiger

Ein Interview mit Trainer Dominic Krümpelbeck, dem Trainer der A-Jugend der SpVgg Neckarelz.

Herr Krümpelbeck, die A-Jugend spielt erstmalig Oberliga, wie fällt das Fazit zur Winterpause aus?

Dominic Krümpelbeck: Wir können als Aufsteiger zufrieden sein. Wir haben in drei Spielen (Walldorf, Stuttgarter Kickers, VfR Aalen) unsere Grenzen aufgezeigt bekommen und gespürt, dass in der Oberliga jeder Fehler bestraft wird. Insgesamt haben sich die Jungs gut entwickelt und auch schon für die eine oder andere Überraschung gesorgt. Wir haben die Hinrunde gut analysiert und wissen wo wir in der Vorbereitung ansetzen müssen.

Stichpunkt Analyse, wo sehen Sie die Stärken und Schwächen der aktuellen Mannschaft?

Krümpelbeck: Als Stärke sicherlich unser Umschaltspiel. Dort haben wir eine gute Qualität erarbeitet. Generell denken wir alle eher an das Fußballspielen, als an das Verteidigen. Wir haben die zweitmeisten Tore geschossen. Als Aufsteiger richtig stark. Wir haben aber auch die zweitmeisten Tore der Liga kassiert. Viele Spieler haben noch nicht in der Oberliga gespielt und brauchen Zeit sich daran zu gewöhnen. Aber die geben wir Ihnen gerne. Wenn wir mehr Balance in das Spiel bekommen und die individuellen Fehler abstellen, werden wir auch unsere Auswärtsschwäche in den Griff bekommen.

Gibt es Zugänge bzw. Abgänge im Winter?

Krümpelbeck: Mit Tom Wierz und Pasacal Heckmann haben sich entschlossen die U19 zu verlassen. Wohin die Reise geht, steht noch nicht fest. Als Neuzugänge stoßen Ferhat Götzyuman von Waldhof Mannheim und Sebastiano della Rocca von Walldorf Astoria zu uns.

Wie hat sich für Sie die Arbeit von Verbandsliga zu Oberliga verändert?

Krümpelbeck: In der Oberliga ist alles ein wenig größer und zeitintensiver. Allein die Auswärtsfahrten. Wir trainieren nun vier Einheiten die Woche. Um mit dem Nachwuchs der Profivereine mithalten zu können, ist professionelles Training unabdingbar. Deshalb haben wir auch unser Trainerteam mit einem Athletiktrainer verstärkt.

"Die Zeit der Jungen kommt noch"

Die SpVgg möchte den Nachwuchs aus der Region fördern und Eigengewächse an die erste Mannschaft heran führen. Im vergangenen Jahr wurden zwei Spieler in die Erste Mannschaft übernommen, haben dort aber kaum Einsatzzeiten erhalten. Die U 23 ist Letzter. Ist der Sprung aus der U 19 zu groß?

Krümpelbeck: Schwierige Frage. Das die Beiden es in der ersten Mannschaft schwer haben und nicht regelmäßig spielen, war klar. Die Jungs sind 18, 19 Jahre alt und können von erfahrenen Spielern wie Bindnagel, Busch oder Müller lernen. Die Jungs müssen geduldig bleiben. Deren Zeit wird noch kommen da bin ich mir sicher. In der U 23 läuft es dagegen absolut schlecht. Dort spielen viele Dinge eine Rolle, dass die Euphorie aus der A-Jugend Saison und dem fantastischen Endspurt der U23 in der letzten Saison nicht kompensiert werden konnte. Sicherlich weht im Herrenfußball ein anderer Wind. Aber deswegen verlernt man das kicken nicht. Viel Pech am Anfang der Saison und dadurch schwindendes Selbstvertrauen haben sicherlich dazu beigetragen. Aber es steht mir nicht zu das zu bewerten. Zufrieden ist mit der Situation niemand im Verein und jeder Beteiligte muss sich selbstkritisch hinterfragen, wie es dazu kommen konnte. Das tun wir übrigens auch in der A-Jugend und das nicht nur wenn wir verlieren.

Sie haben bereits die U16, U17, und U19 trainiert, wäre die U23 der nächste Schritt? Oder wollen Sie in der Jugend bleiben? Auch größere Vereine sollen auf Sie aufmerksam geworden sein?

Krümpelbeck: Die Frage stellt sich für mich nicht. Die U23 hat einen Trainer, der mit viel Herzblut dabei ist. Sollte der Verein irgendwann auf mich zukommen, wird man sich unterhalten müssen und alle Vor- und Nachteile abwägen. Derzeit fühle ich mich aber im Jugendbereich richtig wohl. Wir konnten hier in der letzten Zeit viel bewegen, aber haben noch einiges vor zu verbessern. Die Oberliga und die A-Jugend ist eine Herzensangelegenheit. Da haben wir im Trainerteam verdammt viel investiert und sind stolz darauf. Wir treiben bereits jetzt die neue Mannschaft voran und wollen weitere Strukturen schaffen, um Peter Hogen noch mehr Qualität übergeben zu können. Es gibt sicherlich die eine oder andere Anfrage von anderen Vereinen. Das ehrt mich natürlich, aber ich bin in Neckarelz momentan sehr zufrieden. Deswegen kam es auch zu keinem weiteren ernsthaften Gespräch. Der Verein hat mir viel Vertrauen entgegengebracht, das will ich auch zurückgeben. Ich bin niemand, der bei der ersten Anfrage abhaut. In Neckarelz ist noch einiges möglich. Dazu müssen aber einige Schnittstellen verbessert werden und von jedem der gleiche Gedanke vom Fußball getragen werden. Ein einheitliches Konzept hört nie auf sich zu entwickeln.

Wäre zur Steuerung von Konzepten und als Schnittstelle nicht die Position eines Jugendkoordinators notwendig?

Krümpelbeck: Dort hat der Verein bereits eine Lösung gefunden. Ab Januar wird die Position eines Sportlichen Leiters Jugend geschaffen. Mehr kann ich Ihnen dazu aber nicht sagen, da momentan hinter den Kulissen in dieser Angelegenheit viel gearbeitet wird.

Aufrufe: 09.1.2015, 10:41 Uhr
Philipp ParzerAutor