2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview der Woche
– Foto: Thomas Rinke

Interview mit Dominic Krümpelbeck

Der MFV Coach stellt sich den Fragen der Redaktion

Angeln als Ausgleich +++ Mannschaftliche Geschlossenheit als Grundlage des Erfolgs +++ Der Verein für die Zukunft gut gerüstet

FuPa : Hallo Dominic, wie geht es Dir derzeit in dieser „vierten Welle“ der Pandemie und wie verbringt ein positiv „Fußballverrückter“ wie Du, die Winterpause?

Dominic Krümpelbeck : Das kann ich gar nicht so einfach sagen. Zum einen bin ich beruflich sehr eingespannt, sodass mir die freie Zeit sehr gut tut. Zum anderen haben wir beim MFV schon einige Gespräche im Vorfeld geführt, sodass wir eine entspannte Winterpause haben werden. Natürlich haben wir noch einige Hausaufgaben zu erledigen, aber die funktionieren auch über das Telefon oder per Videocall. So wie viele andere Mitmenschen sehne ich mich einfach wieder nach dem normalen Leben und hoffe, dass wir in den nächsten Monaten einen großen Schritt in Richtung Normalität gehen können. Leider gibt es auch wenig bis keinen Hallenfußball. Somit werde ich wohl hin und wieder mit Leif Haupert (Trainer MFV 2) angeln gehen müssen…

FuPa : Durch den Abbruch der vergangenen Saison hast Du erst nach dieser Hinrunde ein Jahr als Trainer beim MFV hinter Dir. Was ist dein Fazit aus dieser Zeit? Lief alles so wie Du es erwartet hattest?

Dominic Krümpelbeck : So richtig fühlt es sich noch nicht nach dem richtigen Zeitpunkt an, um ein Fazit zu ziehen zu können. Im letzten Jahr waren wir ungeschlagener Tabellenführer und auf einem richtig guten Weg. Dieses Jahr mussten wir bereits einiges an Lehrgeld bezahlen, obwohl wir bewiesen haben, dass wir mit den großen der Liga mithalten können. Das wir bei der jungen Mannschaft Geduld haben müssen, war uns allen klar. Dennoch dürfen wir das nicht als Alibi nutzen. Viel wichtiger ist allerdings, dass wir eine Mannschaft mit unheimlichem Potenzial zusammen haben.

FuPa : Aus saisonübergreifend 22 Spielen hast Du mit Deinen Teams satte 55 Punkte geholt. Das macht einen beeindrucken Punkteschnitt von 2,5. Was macht/e Deine Teams, neben der zweifelsohne vorhandenen individuellen Qualität, so stark?

Dominic Krümpelbeck : Der FV Mosbach hat sich in den letzten Jahren immer durch die mannschaftliche Geschlossenheit ausgezeichnet. Die Jungs kommen nicht nur zum Kicken nach Mosbach, sondern verstehen sich auch außerhalb vom Platz sehr gut. Das war schon vor meiner Zeit so und das wird auch immer so bleiben. Qualität alleine reicht nicht, um erfolgreich zu sein. Jeder Neuzugang muss charakterlich in das Team passen. Ansonsten hat er bei uns keine Chance, egal wie hoch die individuelle Qualität ist. Das zählt übrigens nicht nur für die 1. Mannschaft, sondern auch für die 1b, welche übrigens eine tolle Runde spielt.

FuPa : In den restlichen vier Spielen der Quali-Runde warten neben dem SV Königshofen und dem FV Reichenbuch mit dem FV Elztal und Wertheim auch zwei „Kellerkinder“ auf Euch. 12 Punkte sollten es schon sein, um überhaupt nochmals realistisch ganz oben anklopfen zu können.

Dominic Krümpelbeck : Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Ganz egal wie der Gegner heißt. Wir haben zwar eine Serie von 8 Spielen ohne Niederlage, allerdings waren da zu viele Punkteteilungen dabei. Wir wollen die Anzahl der Siege erhöhen und dann werden wir sehen, was am Ende dabei rauskommt.

FuPa : Beim MFV hat sich in den letzten Jahren doch einiges verändert. Eine junge Vorstandschaft, ein junges Trainerteam und viele neue Junge Spieler. Wie nimmst Du den MFV derzeit war?

Dominic Krümpelbeck : Ich habe beim MFV einen Verein kennengelernt, der von seinen handelnden Personen geliebt wird. Die neue Vorstandschaft ist seit Jahren, teilweise seit Jahrzehnten mit dem Verein verbunden. Diese sind in extrem große Fußstapfen von Fränker (Frank Spohrer; Anm. der Redaktion) getreten und machen einen exzellenten Job. Unser Konzept ist auf Zukunft ausgelegt. Ziel ist es, dass der MFV eine Mannschaft hat, wovon er lange Zeit zehren kann. Das haben wir zweifelsohne geschafft. Nun gilt es die vorhandene Qualität der Spieler herauszukitzeln und den gesamten Verein, insbesondere die Jugendabteilung, weiter zu entwickeln ohne dabei die Geduld zu verlieren.
Insgesamt wird mir zu viel über die „jungen Wilden“ gesprochen. Spieler wie z. B. Dominik Schneider und die weiteren „Urgesteine“ erfüllen nicht nur auf dem Platz einen wichtigen Job, sondern sind vor allem in der Kabine und sind als Ansprechpartner neben unserem Kapitän Simon Fertig für mich extrem wichtig. Gerade diesen Spielern ist es zu verdanken, dass die Integration der vielen neuen Spielern so gut gelungen ist und wir von vielen aus der Umgebung positiv wahrgenommen werden. Der MFV ist auf dem richtigen Weg und wenn wir es schaffen, einen Schritt nach dem anderen zu gehen, werden wir nachhaltig eine sehr gute Rolle spielen.

FuPa : Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Dein Herz schlägt, wie viele wissen, für den VfL Osnabrück und den SV Werder. Lange Jahre waren Ligaduelle zwischen diesen beiden Teams unrealistisch, in der nächsten Saison könnte es tatsächlich so weit sein. Wie schätzt Du die Lage der beiden Clubs aktuell ein?

Dominic Krümpelbeck : Beim VfL wird es am Ende nicht für ganz oben reichen, da die 3. Liga einfach viel zu ausgeglichen ist und der Kader derzeit nicht die notwendige Breite hat, um Top-Spieler ersetzen zu können. Gerade in der jetzigen Corona Zeit fallen immer mal wieder wichtige Stützen aus. Da bleiben dann leider zu viele wichtige Punkte auf der Strecke.
Beim SV Werder habe ich noch mehr Hoffnungen. Wenn der Verein nach dem Abstieg und der Impfpassaffäre endlich zur Ruhe kommt und Neu-Trainer Ole Werner mittelfristig das Grundgerüst zur Verfügung steht, wird der SV Werder noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden können.

Aufrufe: 015.12.2021, 20:55 Uhr
nir/FuPa-MosbachAutor