Eigentor als Schlusspunkt

Zum ersten Mal gefährlich wurde es bereits nach fünf Zeigerumdrehungen. Ein Freistoß von Harun Güney flog durch Freund und Feind hindurch, allerdings auch um Haaresbreite am linken Pfosten vorbei. In dieser Phase bekamen die Metzinger keinen Fuß auf den eher schlecht beschaffenen Rasen im heimischen Otto-Dipper-Stadion.

Doch nach zwölf Minuten das erste Lebenszeichen der Elf um Coach Zizino Teixeira-Rebelo. Benjamin Schindler war plötzlich im rechten Strafraum der Pfullinger allein, doch sein Schuss wurde in letzter Sekunde geblockt. Der Nachschuss von Enzo Liotti brachte ebenfalls nicht das gewünschte Ergebnis. Danach war das meiste Pulver verschossen, zumindest für eine Weile. In der 35. Minute entsendete Kevin Haussmann seinen VfL-Kameraden Harun Güney mittels Zuckerpass in die Gasse. Dieser war völlig frei vor Özgür Ögüt im TuS-Gehäuse und brachte das Kunststück fertig, die Murmel in den Metzinger Abendhimmel zu jagen. Das war auch die letzte nennenswerte Aktion vor dem Pausentee, der bei kälter werdenden Temperaturen auch bitter nötig war. Kurz nach Wiederbeginn wurde es gefährlich auf beiden Seiten. Zunächst fand eine flache Liotti-Flanke von links keinen Metzinger Abnehmer (50.). Dann machten es die Gäste rund 60 Sekunden später besser und trafen zum 1:0. Eine Flanke von Jochen Frey wurde vom Metzinger Defensivverbund unglücklich abgefälscht und landete genau vor den Füßen von Kevin Haussmann. Der fackelte aus 14 Metern nicht lange und schob die Kugel abgeklärt ins lange Eck. Die Metzinger kamen in der Folge noch zu der ein oder anderen Halbchance, doch wirklich zwingend war die dargebotene Fußballkost nicht. Die Pfullinger lauerten auf Konter und fuhren diese zum Teil auch.

Allerdings blieb es bei den Versuchen. Wenige Augenblicke vor dem Ende dann der Genickbruch für die TuS Metzingen. Enno Eller versenkte das Spielgerät nach einer abgefälschten Flanke von Sergio Sassano im eigenen Netz. Das 0:2 aus Sicht der Gastgeber war besiegelt - die Niederlage ebenfalls. "Wir sind hinten gut gestanden und wussten, dass wir unsere Chancen bekommen werden. Am Ende haben wir es dann clever runtergespielt", kommentierte VfL-Kommandogeber Jochen Class den Derbysieg. Sein Gegenüber Teixeira-Rebelo war natürlich nicht zufrieden: "Wir hatten die Möglichkeiten zur Führung, machen die aber nicht rein. Ich habe in der Pause gesagt, dass der gewinnt, der das erste Tor macht. So kam es dann."

So spielten sie

TuS Metzingen: Ögür - Frick, Tzakis, E. Liotti (64. Pirracchio), Schindler, Schuster (55. Zukic), Weihs (75. Volk), Plangger, Eller, Avramidis, C. Liotti

VfL Pfullingen: Hirlinger - Gekeler, Maier, Biber, Ünal, Güney (83. Sassano), Hauser, Scheurer, Haussmann (71. Leuze), Frey, Bochinger

Tore: 0:1 Haussmann (51.), 0:2 Eller (89., ET)

Gelb-Rote-Karte: Schindler (87., wiederholtes Foulspiel)

Zuschauer: 275

Schiedsrichter: Manuel Mahler