2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Brüllen ihr Team zum Unentschieden: die Fans von Eiche Ragösen Foto: Marc Schütz
Brüllen ihr Team zum Unentschieden: die Fans von Eiche Ragösen Foto: Marc Schütz

Eiche ärgert Juventas

MIT VIDEO: Im Duell der Kreisliga-Ultras kann Ragösen dem Potsdamer Tabellenführer einen Punkt abjagen und wird seinem Ruf als starke und außergewöhnlichste Mannschaft der Liga gerecht

Hätte der vergangene Fußballsonntagnachmittag in Ragösen ein Drehbuch nötig, man müsste es für drei Hauptdarsteller schreiben: Für den ersten, der zur falschen Zeit am falschen Ort war. Für den zweiten, der bei Eiche gegen Juventas Potsdam immer und überall war. Und für den dritten, der gerade im richtigen Moment auf den Platz stürmte.

Der erste: Thomas Franz, alias „Acker“, Abwehrspieler und Nummer 3 des SV Eiche Ragösen. Das Spiel gegen Juventas Potsdam läuft eine gute halbe Stunde, die Halbzeitpause ist in Sicht, da passiert es: Thomas Franz wird angeschossen. Ein harter Ball trifft den Daumen seiner rechten Hand. Getroffen wird er allerdings nicht von den Potsdamern, die hier bislang das bessere Spiel machen. Nein, ein Ball seines Mannschaftskameraden Michael Friedrich knallt auf die Hand der Nummer 3, die sofort dick wird und dabei zweimal bricht. Thomas Franz muss runter. Der Eiche Anhang feiert ihn mit „Acker, Acker“-Rufen. Franz hingegen würde lieber weitermachen. Denn während das Eisspray, mit dem die Verletzung erst einmal betäubt wurde, langsam seine Wirkung entfaltet, schlägt die Stunde des nächsten Hauptdarstellers.

Der zweite: Torsten Ahlefeld, Stürmer und Nummer 9 bei Juventas Crew Alpha Potsdam. Den ganzen Nachmittag bereitet der Potsdamer Stürmer der Eiche-Abwehr Kopfzerbrechen. Ist immer da, wo es brennt und selbst bei aussichtslosen Bällen gibt der Stürmer nicht auf und kämpft weiter. Wie in der 45. Minute. Ragösens Abwehrmann Matthias Schulz haut über den Ball und Ahlfeld ist am Strafraum zur Stelle. Er schnappt sich die Kugel, geht allein auf Torwart Christian Zimmermann zu und schiebt den das Leder an ihm vorbei. Auch in Halbzeit zwei macht er genau so weiter, hat bis zum Schluss viele gute Möglichkeiten, die er aber nicht in Tore umwandeln kann.

Juventas-Trainer Mathias Buchspieß sagt dazu: „Wir hätten hier sicherlich die Möglichkeiten gehabt, das 2:0 oder das 3:0 zu machen. Dann haben wir uns individuell einfach zu schlecht angestellt.“ Und so kommt es, wie es kommen musste und der letzte Hauptdarsteller des Tages betritt das Spielfeld.

Der dritte: Egon Eiche, Maskottchen beim SV Eiche Ragösen. Als hätte das überlebensgroße Eichhörnchen geahnt, was passieren würde, kommt der Talisman der Eiche-Ultras in Minute 55 aus der Kabine. Die Fans johlen. Auf dem Platz kommt Marcel Haß für den SV genau in diesem Moment im Potsdamer Strafraum an den Ball. Er hämmert das Leder mit einem Gewaltschuss am Potsdamer Keeper Marc Menzel vorbei in die Maschen und Egon feiert den Siegtreffer, als hätte er ihn selbst geschossen. Mit Stadionrunde und abklatschen bei den Fans. Nach zehn Minuten verschwindet Egon dann wieder in der Ragösener Kabine. Obwohl beide Mannschaften bis zur letzten Minute kämpfen und sowohl Ragösen als auch Juventas mehrfach den Sieg auf den Füßen haben. Ein Tor fällt nicht mehr. Als hätte Egon das gewusst. Er war schließlich da. Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.

Hier findet ihr den Liveticker vom Spiel noch einmal zum Nachlesen.

Aufrufe: 030.3.2015, 19:58 Uhr
Marc SchützAutor