2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligavorschau

Effenberg dient als Warnung

Frauenfußball: Herforder SV erwartet im Achtelfinale des DFB-Pokals den Erstliga-Tabellendritten SC Sand. Gastgeber gilt als krasser Außenseiter

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Noch auf Augenhöhe: Im Meisterschaftsspiel der vergangenen Saison unterlag der Herforder SV auf eigenem Platz dem Mitaufsteiger SC Sand nur etwas unglücklich mit 1:2. Merza Julevic (M.), hier im Duell mit Angela Migliazza (l.) und Anne van Bonn, zeigte im Mittelfeld des HSV zuletzt ansprechende Leistungen.

Herford. In der Saison 2014/15 starteten der Herforder SV Borussia Friedenstal und der SC Sand als Neulinge in der Frauenfußball-Bundesliga. Nach der Spielzeit trennten sich die Wege beider Teams, weil Herford abstieg, Sand aber erstklassig blieb. Dennoch treffen beide Teams am Sonntag 11 Uhr in einem Pflichtspiel aufeinander.
Möglich macht das der DFB-Pokal, in dessen Achtelfinale Herford den letztjährigen Mitaufsteiger erwartet. In der vergangenen Saison waren beide Teams noch halbwegs auf Augenhöhe, auch wenn der HSV die beiden direkten Vergleiche jeweils knapp verlor. Jetzt ist das nicht mehr der Fall. Sand ist Tabellendritter in der 1. Liga, Herford belegt Rang fünf in Liga 2. „Wir sind krasser Außenseiter“, weiß auch HSV-Trainer Jürgen Prüfer.
So ganz chancenlos sieht er sein Team im Pokalspiel aber nicht. „Auf den ersten Blick spricht nicht viel für uns, aber wir müssen einfach mal sehen, wie es läuft“, will er das Fell des Bären nicht verteilt wissen bevor der erlegt ist. Natürlich hofft Prüfer auf „einen guten Tag“ der eigenen Mannschaft, die vor allem an die eigene Chance glauben müsse.
Etwas aber will der Herforder Coach nicht übertreiben, so hat er kein Elfmeterschießen üben lassen. Stefan Effenberg, der neue Trainer des Männer-Zweitligisten SC Paderborn, diente ihm da als warnendes Beispiel. Der nämlich übte vor dem Pokalspiel seines Teams bei Borussia Dortmund vorsichtshalber die Ausführung von Elfmetern, was nicht wirklich half: Paderborn verlor 1:7.
Immerhin sieht’s beim HSV in personeller Hinsicht recht gut aus. Fehlen wird lediglich weiterhin die an einer Sprunggelenksverletzung leidende Leonie Heitlindemann, während etwas überraschend Lena Schulte nach überstandener Krankheit wieder in den Kader zurückkehrt, aber ihren Platz wohl auf der Ersatzbank finden wird. Ansonsten bleibt der Kader im Vergleich zum jüngsten Punktspiel beim SV BW Hohen Neuendorf unverändert. Prüfer denkt allerdings laut darüber nach, mit Louisa Lagaris etwas mehr Erfahrung in die Startformation zu bringen, denn zu gern würde der Herforder Trainer noch ein weiteres Spiel im DFB-Pokal bestreiten – vielleicht klappt’s ja mit dem ersten Sieg überhaupt gegen Sand.

Aufrufe: 07.11.2015, 12:00 Uhr
Dirk Kröger/Foto: Noah WedelAutor