2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Foto: Hans Krämer
Foto: Hans Krämer

"Dreckiger Sieg" zementiert die Tabellenführung

SG Burgen/Veldenz gewinnt vor eigenem Publikum gegen kampfstarke Dreiser 2:1

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SG Burgen/Veldenz bleibt auch nach dem vierten Spieltag in der Kreisliga A alleiniger Tabellenführer. Nach einem hart erkämpften, nicht immer schön anzusehenden 2:1-Sieg gegen den SV Dreis sorgt der Vorjahresaufsteiger weiter für Aufsehen. Der Erfolg hing lange Zeit am seidenen Faden.

Veldenz. Mit Alexander Braun und Stephan Dech fehlten beim Spitzenreiter zwei Spieler, die aus dem Minderlittgen-Spiel noch Rotsperren absitzen mussten. Zudem musste Spielmacher Lars Henrich angeschlagen passen. So sah sich Burgens Trainer Rudi Roth gezwungen auf einigen Positionen umzustellen. Die erste gefährliche Aktion besaßen die Gäste aus Dreis, als Manndecker Henrik Mergen aus 25 Metern abzog. Die anfängliche Nervosität beim Spitzenreiter resultierte aus zu vielen langen Bällen aus der eigenen Hälfte, die kaum mal einen Abnehmer fanden. So gehörten die ersten 25 Minuten zweifelsfrei den Gästen, die früh das Burgener Spiel störten und ab und an zum Abschluss kamen. Die rund 120 Zuschauer sahen ein kampfbetontes Spiel auf diskretem Niveau. Aus dem Nichts gingen die Gastgeber in Führung. Simon Follmann bekam sechs Minuten vor der Halbzeit einen Freistoß zugesprochen. Dieser trat an, wuchtete den kaum platziert getretenen Ball mittig aufs Tor, doch plötzlich war die Kugel auch zur Verwunderung der eigenen Zuschauer im Netz. Dreis’ Keeper Jahn Weberskirch hatte den Ball einfach durch die Hosenträger rutschen lassen – 1:0 (39.).


Drei Minuten später offenbarte die Dreiser Abwehr erneut nicht den nötigen Überblick, als der Burgener Kapitän nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus zum 2:0 traf. Trotz des größeren Engagements gelang es Dreis nicht, zielführende Angriffe zu fahren, denn vieles blieb auf dem holprigen Platz dem Zufall überlassen. Nach einem weiten Einwurf von Dominic Esch war der gerade erst eingewechselte Benedikt Thieltges aus der zweiten Reihe zum Dreiser Anschluss erfolgreich – 2:1 (64.).


Auch in der zweiten Hälfte blieb es eine partiell zerfahrene Partie mit wenigen spielerischen Akzenten auf beiden Seiten. Die Elf von Trainer Michael Scholer blieb fortan am Drücker und drängte auf den Ausgleich, doch Burgen blieb über Marius Lorenz und Andreas Steffen bei Kontern gefährlich. Das Mittelfeld wurde meist mit langen Bällen überbrückt – Spielkultur sah man selten. Die letzte Viertelstunde hatte es in sich, weil sie von beiden Seiten hektisch und nervös geführt wurde.


Ein Schuss von Lorenz wurde im letzten Moment geblockt, ein Aufsetzer von Patrick Schwab lenkte Weberskirch zur Ecke. Bei einer Rettungsaktion von Burgens Torwart Dirk Schupraß außerhalb des Sechzehners hätte der sonst das Spiel im Griff haltende Schiedsrichter Nazaire Tell zwingend Rot geben müssen. Der Pfiff blieb aus, doch Dreis setzte weiter alles auf eine Karte. Ein Freistoß von Alexander Herrmann zischte übers Gebälk.


Nach vielen Unterbrechungen rettete Burgen den Sieg schlussendlich über die Zeit. SGB-Coach Rudi Roth war sichtlich „um Jahre gealtert“, bezeichnete das 2:1 als „dreckigen Sieg. Wir haben es nicht geschafft, einen richtig guten Fußball zu spielen, doch unterm Strich zählen die drei Punkte. Das Spiel hat mich richtig Nerven und Haare gekostet.“ Sein Kollege Michael Scholer sah „die zwei Gegentore kurz vor der Halbzeit“ als negativer Knackpunkt an. „Gehen wir nur mit 0:1 in die Pause, hätten wir eine Chance gehabt. Wir sind zu spät aufgewacht, doch kämpferisch kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen.“ (L.S.).

Aufrufe: 07.9.2014, 14:33 Uhr
volksfreund.de/Lutz SchinköthAutor