2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Der Bergisch Gladbacher Arben Hyseni (links) zeigt Einsatz.
Der Bergisch Gladbacher Arben Hyseni (links) zeigt Einsatz.

Die Wiedergeburt von Matthias Gawlik

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Der TV Herkenrath hat das Stadtduell gegen Bergisch Gladbach mit 2:0 gewonnen. Der lange verletzte Matthias Gawlik traf Sekunden nach seiner Einwechselung zum Endstand. Der abstiegsbedrohte SV Frielingsdorf unterlag in Bröltal.

Rhein-Berg. Diese besonderen Geschichten, die der Sport schreibt, gibt es nicht nur bei Weltstars und hochdotierten Profifußballern, manchmal kommen sie auch gleich um die Ecke vor — zum Beispiel in der Bezirksliga. Und beim 2:0 (0:0) des TV Herkenrath im Stadtduell gegen die U 23 des SV Bergisch Gladbach 09 war es Matthias Gawlik, der im Mittelpunkt solch einer Story stand. Denn seine große Stunde schlug in der vorletzten Minute. der überragende Nicolaj Annas hatte sich über links durchsetzt, seinem Gegner mit einem Beinschuss das Nachsehen genarrt und den Ball mustergültig nach innen gegeben. Gawlik nahm den Ball volley und drosch ihn in die lange Ecke des gegnerischen Gehäuses. Bergisch Gladbachs Torhüter Markus Neubauer hatte keine Chance.

„Das gönne ich ihm ja so sehr”, freute sich der Herkenrather Trainer Michael Hornig mit seinem jubelnd abdrehenden Angreifer, den er gerade erst drei Minuten zuvor eingewechselt hatte. Für Gawlik eine Wiedergeburt. Denn wochenlang war der Offensivspieler der Gastgeber verletzt ausgefallen, hatte nicht am Training teilnehmen können und die Spiele folglich nur von draußen verfolgen können. Dann hatte er sich zurückgearbeitet und in den Übungseinheiten so aufgedrängt, dass er im Derby erstmals wieder auf der Bank sitzen durfte. Und dann das Tor nur 180 Sekunden nach seiner Einwechselung. Dass der Treffer nicht mehr entscheidend war, war ihm egal.

Die Schlüsselszene hatte sich nämlich in der 71. Minute abgespielt, als Oliver Lanwer den Ball nach einer Flanke von Joe Vlachos einmal aufspringen ließ und ihn zum 1:0 einschoss. „Danach haben wir unseren Faden verloren”, erklärte der Bergisch Gladbacher Trainer Markus Müller, entschuldigte das aber mit der fehlenden Routine seiner jungen Truppe, die gestern einen Altersdurchschnitt von etwa 20 Jahren hatte. „Wir haben nicht mehr geduldig auf unsere Chance gelauert.” So kontrollierten die Gastgeber das Geschehen. Zuvor war es eher ein Spiel auf Augenhöhe gewesen, auch wenn Hornig bei seinen Herkenrathern einige große Möglichkeiten ausgemacht hatte. Sein Kollege Müller hatte das anders geshen. Er hatte nicht das Gefühl gehabt, dass seine Hintermannschaft jemals in Gefahr geraten war.

Der abstiegsbedrohte SV Frielingsdorf unterlag beim Spitzenklub TuS Homburg-Bröltal knapp mit 1:2 (1:1). Der TuS begann stark und Dennis Kuczka (4.) sowie Ben Breidenbach (7.) scheiterten nur knapp. Nach einem Foul von Bastian Sellau an Stefan Rößler entschied der umsichtige Schiedsrichter Patrick Mertens auf Elfmeter für den SVF. Kapitän Daniel Buchmüller zeigte Nerven aus Stahl und traf zur Führung (9.). Weitere Chancen folgten, doch Kerem Kargin sorgte für den Bröltaler Ausgleich (20.).

Nach dem Wechsel hatten die Platzherren ein optisches Übergewicht und Frielingsdorf konterte gefährlich. Philipp Schmidt scheiterte für den SVF (81.). Kurze Zeit später traf Deniz Yedek per Freistoß zur Bröltaler Führung (84.). Frielingsdorf versuchte alles, doch bis auf eine gute Gelegenheit durch Stefan Rößler sollte nichts mehr passieren. „Die Jungs haben sich um den verdienten Lohn gebracht. Wenn wir so weiter machen, dann steigen wir ab”, resümierte der SVF-Trainer Ralph Köhler. Dabei hofft er zukünftig auf eine bessere Chancenauswertung und zudem auf weniger individuelle Fehler im Defensivverhalten.

Aufrufe: 021.4.2014, 21:51 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Wilhelm Kleene und Frank TAutor