2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Fupa-Rheinland
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Die Standard-Könige

Eintracht Trier trifft bei sensationellem 6:2 in Hoffenheim vier Mal nach ruhenden Bällen

Damit war wahrlich nicht zu rechnen: Eindrucksvoll hat Regionalligist Eintracht Trier am Sonntag das Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim II gewonnen und damit die Erfolgsserie auf acht Partien ohne Niederlage ausgebaut.

25 Minuten – das war in dieser Saison bislang das Höchste der Gefühle für Matti Fiedler. Länger kam der Joker in seinen sechs Regionalliga-Einsätzen nie zum Zug. Anders gestern am frühen Sonntagabend, als der 19-jährige Hüne im siebten Anlauf gegen Hoffenheim II erstmals in der Startelf stand. Die Partie wird er so schnell nicht vergessen – wie auch seine Mitspieler. In der 17. Minute ließ Fiedler gleich seinen Premierentreffer folgen. Nach einer Ecke von Jannik Stevens erzielte er per Kopf das 1:1. Ein Schlüsselmoment an einem Tag der offenen Tore.

Die Gastgeber hatten durch Kingsley Schindler vorgelegt. Er profitierte von einem kolossalen Missverständnis zwischen Milorad Pekovic und Torwart Chris Keilmann. Nach der prompten Antwort Fiedlers legte die Eintracht gnadenlose Effektivität an den Tag. Romas Dresser erhöhte für die Gäste mit seinen Saisontreffern drei und vier auf 3:1. Beim zweiten Tor traf er per Kopf nach einem Freistoß von Robin Garnier (27.). Beim 3:1 bestrafte er mit einem Schuss ins lange Eck die Schläfrigkeit der Hoffenheimer Abwehr (41.). Doch auch die Trierer Defensive war in der ersten Halbzeit nicht immer wach. Im Gegenzug erzielte Mattia Maggio den 2:3-Anschlusstreffer (42.), als ihm zu viel Platz gewährt wurde.

Bei der Eintracht standen mit Michael Dingels, Ugur Dündar (beide gesperrt), Torge Hollmann (Verletzung an der Ferse) und Christoph Buchner (langzeitverletzt) gleich vier potenzielle Innenverteidiger nicht zur Verfügung. SVE-Trainer Peter Rubeck reagierte darauf mit einer veränderten Taktik (siehe Partie kompakt).

Die Eintracht wurde in der zweiten Halbzeit in ihrer Grundordnung stabiler – und vorne hamsterten die Eintracht-Spieler endgültig den Titel als Standard-Könige ein. Romas Dressler traf zum dritten Mal – nach einer Ecke von Stevens (60.). Und Fiedler war zum zweiten Mal erfolgreich – nach einem Eckstoß von Garnier (65.). Einer ging aber noch rein. Till Hermandung markierte das 6:2 (82.) – sein erstes Regionalligator, ausnahmsweise mal nicht nach einem ruhenden Ball.

„Wahnsinn, welch eine Leistung die Mannschaft gezeigt hat. Heute hat alles geklappt“ jubilierte Fiedler, nachdem Torwart Keilmann mit den mitgereisten Fans eine „Humba“ angestimmt hatte. „Egal ob 1:0 oder 6:2 – wir haben heute einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht“, sagte Dreifach-Torschütze Romas Dressler.

Eintracht-Trainer Peter Rubeck zeigte sich nach dem sensationellen Erfolg erleichtert: „Ich habe bewusst mehrere wuchtige Spieler in die Mannschaft genommen. Dass es so gut klappen würde, war natürlich nicht zu erwarten. Aber alle haben mit Herz gespielt. Da sieht man, was dann möglich ist.“

Partie kompakt

1899 Hoffenheim II – Eintracht Trier 2:6

Dietmar-Hopp-Stadion, Zuschauer: 260

1899 Hoffenheim II: Schwäbe – Schindler, Akpoguma, Fesser, Rieble – Trümner, Amiri, Canouse (68. Thermann), Atik – Haberer (68. Krempicki), Maggio (68. Röser)

Eintracht Trier: Keilmann – Thelen, Fiedler, Pekovic, Koch, Stevens – Carlier (69. Cordier), Garnier, Spang, Anton (77. Hermandung) – Dressler (86. Aliu)

Tore: 1:0 Schindler (15.), 1:1 Fiedler (17.), 1:2 Dressler (27.), 1:3 Dressler (41.), 2:3 Maggio (42.), 2:4 Dresser (60.), 2:5 Fiedler (65.), 2:6 Hermandung (82.)

Schiedsrichterin: Katrin Rafalski


Taktik und Coaching: Auf die lange Ausfallliste in der Abwehr reagierte SVE-Trainer Peter Rubeck mit einer veränderten Taktik. In der Arbeit gegen den Ball trat Trier im 5-4-1 auf – mit Pekovic, Fiedler und Koch im Abwehrzentrum sowie Thelen und Stevens auf den Außen. Bei Ballbesitz wurde daraus ein 3-4-3. Trier igelte sich also keineswegs ein, wie das Ergebnis eindrucksvoll beweist.

Schlüsselszene: Nach der Pause drängte Hoffenheim II auf das 3:3, doch Romas Dressler zog den Gastgebern mit dem 4:2 nach einer Stunde endgültig den Zahn.

Der Beste: Romas Dressler. Als SVE-Kapitän in Abwesenheit von Michael Dingels ging er nicht nur wegen seiner drei Tore voran.

Der Liveticker zum Nachlesen: https://www.fupa.net/spielberichte/tsg-1899-hoffenheim-sv-eintracht-trier-05-1369934.html

Aufrufe: 03.5.2015, 18:45 Uhr
volksfreund.de/Mirko BlahakAutor