2024-05-02T16:12:49.858Z

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Eine Einheit: Der TSV Schwaben Augsburg nimmt den Durchmarsch von der Bezirks- in die Bayernliga ins Visier. F: Erich Jaut
Eine Einheit: Der TSV Schwaben Augsburg nimmt den Durchmarsch von der Bezirks- in die Bayernliga ins Visier. F: Erich Jaut

Die Schwabenritter und der Traum vom Durchmarsch

Von der Bezirksliga in die Bayernliga: Der traditionsreiche TSV Schwaben Augsburg steht als ungeschlagener Aufsteiger souverän an der Tabellenspitze der Landesliga Südwest - und könnte damit bald ein Comeback feiern

Nach der Spielzeit 2002/03 musste sich der TSV Schwaben Augsburg aus der Bayernliga verabschieden. 13 lange Jahre sind seitdem ins Land gegangen und die Fans der "Schwabenritter" sehnen eine Rückkehr in Bayerns zweithöchste Amateurklasse herbei. Das Warten könnte nun im Frühsommer 2017 ein Ende haben. Die Elf von Coach und Ex-Profi Sören Dreßler (40) führt die Tabelle der Landesliga Südwest nach 19 absolvierten Partien souverän an - und ist als Aufsteiger immer noch ungeschlagen. Ein Grund dafür: Die Schwabenritter wissen, wie man sich verteidigt.
"Es war schon ein unglaubliches Jahr für uns", resümiert Chefcoach Sören Dreßler, unabhängig vom Ausgang der finalen Partie am Samstag gegen Aindling. Nach neun Jahren auf Bezirksebene gelang dem TSV im Sommer die Rückkehr in die Landesliga - und wie: Egal was am letzten Spieltag passiert, die Augsburger werden als Tabellenführer der Südwest-Staffel Weihnachten feiern können. Die Basis für den Erfolg bildet die fast uneinnehmbare Trutzburg, die die "Schwabenritter" Spieltag für Spieltag ums eigene Gehäuse ziehen. Der Beleg dafür? In der abgelaufenen Spielzeit, in der sich der der TSV die Krone in der schwäbischen Bezirksliga Süd aufsetzte, kassierten die Augsburger in 30 Partien nur zehn Gegentore. Die Defensivstärke konnten die Dreßler-Elf mit in die höhere Spielklasse nehmen. Bis dato musste Keeper Tobias Antoni nur neun Mal die Kugel aus dem Netz fischen. Nur ein einziges Mal erwischte die Abwehr einen schlechten Tag: Beim 4:4 gegen den TSV Gilching-Argelsried. "Die Defensive genießt bei mir absolute Priorität. Darauf werden auch die Trainingsinhalte aufgebaut. In der Offensive lasse ich meinen Spielern weitgehend freie Hand, da dürfen sie sich austoben. Das klappt bislang recht gut", verrät der 40-jährige Übungsleiter schmunzelnd, der von 2006 bis 2009 für den FC Augsburg und den FC Ingolstadt in der zweiten Liga aktiv war.

Glückliches Händchen mit den Sommer-Neuzugängen

Ein weiterer Mosaikstein des Erfolgs sind die Neuen. Nach der Bezirksliga-Meisterschaft hat sich der TSV klug verstärkt. Vor allem die Mittelfeldspieler Marius Kefer, Daniel Framberger und Fabian Krug sowie Stürmer Stefan Strohhofer konnten auf Anhieb überzeugen. "Daniel Framberger kannte ich ja noch aus Kissing, Fabian Krug war in den vergangenen zwei Spielzeiten einer der besten Bezirksliga-Kicker, da war klar, dass wir zuschlagen. Und Marius Kefer hat technisch herausragende Qualitäten. Von daher waren wir schon sicher, dass wir uns enorme Qualität ins Boot geholt haben. Sehr wichtig war uns, dass sie sich im neuen Umfeld schnell wohl fühlen, damit sie ihre Leistung auch abrufen können. Auch das haben wir recht gut hinbekommen", erklärt Dreßler. Trotz einer funktionierenden Einheit, hält der Chefanweiser in der Winterpause Augen und Ohren nach weiteren Verstärkungen offen: "Ein 18-Mann-Kader ist schon etwas dünn. Da darf nicht viel passieren. Aber wir werden nur aktiv, wenn ein Wechsel für uns Sinn hat und der Spieler zu 100 Prozent zu uns passt."

Dreßler: »Wir wollen nicht herumeiern: Wir sind noch ungeschlagen und wollen es durchziehen.«

Mit 45 Punkten führen die Violetten die Tabelle der Landesliga Südwest souverän. Ist die Rückkehr des Traditionsklubs in die Bayernliga also schon auf dem Schirm? "Man weiß nie, was passiert, es kann uns ja auch die Seuche heimsuchen", verdeutlicht Dreßler verschmitzt und schiebt im selben Augenblick nach: "Wir haben jetzt dann eine sehr lange Pause vor uns. Das heißt, wir fangen im Endeffekt in der Vorbereitung wieder von vorne an. Was jetzt klappt, muss ja nicht automatisch dann auch in der Frühjahrsrunde klappen. Wir werden in einer intensiven Vorbereitung wieder hart an den Abläufen arbeiten müssen." Dreßler lehnt sich also noch nicht weit aus dem Fenster, stellt aber auch klar: "Wir wollen nicht herumeiern: Wir sind noch ungeschlagen und wollen es durchziehen." Für die letzte Aufgabe am Samstag erwartet der 40-Jährige noch einmal ein hartes Stück Arbeit: "Aindling ist einen aggressive und körperlich sehr robuste Mannschaft. Sie werden sich für die Hinspiel-Niederlage revanchieren wollen."


Die bisherige Fieberkurve des TSV Schwaben Augsburg:


Aufrufe: 024.11.2016, 10:10 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor