2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Ein Sonderlob vom Sportlichen Leiter Andreas Heintel erhielt Abwehrchef Oliver Stierle (Mitte, links Domenic Brück) für seinen Auftritt beim Aufstiegs-Hinspiel gegen den CfR Pforzheim.
Ein Sonderlob vom Sportlichen Leiter Andreas Heintel erhielt Abwehrchef Oliver Stierle (Mitte, links Domenic Brück) für seinen Auftritt beim Aufstiegs-Hinspiel gegen den CfR Pforzheim.
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Die Null muss lange stehen

Die Entscheidung um den Göppinger Oberliga-Aufstieg fällt in Pforzheim

Im Rückspiel beim CfR Pforzheim fällt die endgültige Entscheidung über den Oberliga-Aufstieg. Die Fußballer des SV Göppingen gehen am Sonntag um 15 Uhr im Holzhof mit einem 1:0-Vorsprung in die Partie.

"Ein Riesenkompliment an alle, die diese tolle Atmosphäre geschaffen haben. 2500 Fans, die hinter dem Team standen, das hat die Mannschaft gespürt. Das Publikum hat uns geholfen", blickt Andreas Heintel, der Sportliche Leiter des Fußball-Verbandsligisten SV Göppingen, nochmals auf das Hinspiel um den Einzug in die Oberliga gegen den CfR Pforzheim zurück, das die Göppinger im eigenen Stadion mit 1:0 gewannen.

"Im ersten Durchgang waren wir schwer unter Druck", analysiert Heintel die ersten 90 Minuten der beiden Aufstiegsduelle, "vor allem bei den jüngeren Spielern war die Nervosität zu spüren. Je länger die Begegnung dauerte, desto mehr merkten die Jungs, dass was gehen kann. Wir konnten in der zweiten Halbzeit immer besser mithalten, das 1:0 war ein Traumschuss."

Waren die Rot-Schwarzen vor dem Hinspiel die klaren Außenseiter gegen eine individuell hochklassig besetzte CfR-Mannschaft, so sind sie nach dem 1:0 "nur" noch Außenseiter und die Chancen auf die große Überraschung sind etwas gestiegen. Das Ergebnis ist, unter Berücksichtigung der geltenden Europapokal-Arithmetik, eine gute Basis für das Rückspiel, wie Heintel meint: "Letztes Jahr reisten wir mit einem 1:1 nach Friedrichstal. Diesmal sind die Voraussetzungen ergebnistechnisch ganz anders."

Heintel ist sich bewusst, was auf den Sportverein zukommen wird: ein Hexenkessel im Pforzheimer Holzhofstadion an der Kanzlerstraße - es werden 3000 Zuschauer erwartet - und eine Heimelf, die bereits in Göppingen mit großer körperlicher Wucht agierte und mit Dominik Salz einen herausragenden Mittelstürmer hat, der mit hohen Bällen und Flanken gefüttert werden wird. "Das ist ein klasse Kicker", schwingt großer Respekt mit in Heintels Worten, "er behauptet jeden Ball und hat unseren Innenverteidigern alles abverlangt. Aber sie haben es gut gemacht", lobt er Youngster Isaac Houssou und Routinier Oliver Stierle, der für Heintel "unglaublich gut" gespielt hat: "Er dirigiert seine Nebenleute und koordiniert von hinten alles."

"Wir wünschen uns natürlich ein frühes Tor. Doch wir dürfen die Defensive nicht vernachlässigen", lässt sich Teo Rus, einer der beiden Trainer des CfR, zitieren und präzisiert: "Wir haben genug Zeit, um das 0:1 aufzuholen. Wir sind heimstark und wollen den Aufstieg unbedingt. Die meisten Spieler haben ja Oberliga-Erfahrung. Wir sind nicht nervös, sondern voll fokussiert. Jetzt bringen wir unsere Arbeit erfolgreich zu Ende."

Personell stehen Abwehrmann Marco Schröder nach seinem Urlaub und voraussichtlich auch der angeschlagene Mittelfeldakteur Joao Tardelli, die beide in der ersten Relegations-Runde zur Startformation zählten, wieder zur Verfügung. Der Einsatz von Kapitän Sebastian Rutz, der in Göppingen zu den besten Akteuren auf dem Feld gehörte, entscheidet sich kurzfristig.

Bei den Gästen gibt es keine Veränderungen im Kader, Übungsleiter Gianni Coveli kann auf die selben Spieler zurückgreifen wie eine Woche zuvor. "Er wird sich in Sachen Aufstellung sicherlich nicht in die Karten schauen lassen", will Heintel erst gar nicht spekulieren, ob es zu Änderungen in der ersten Elf kommen könnte. Der 48-Jährige erwartet den CfR in alter Otto-Rehhagel-Manier mit "kontrollierter Offensive. Sie werden nicht wild drauf los stürmen."

Die Ausgangslage für das eigene Spiel ist für Heintel indes klar: "Je länger defensiv die Null steht, desto nervöser wird Pforzheim werden. Wir wollen Nadelstiche setzen, ein eigener Treffer wäre natürlich fantastisch." Zunächst gelte es aber, die Anfangsphase unbeschadet zu überstehen, die Nerven in den Griff sowie Ruhe und Sicherheit in das eigene Spiel zu bekommen. Letzten Sonntag hatte der SV im Aufbau Probleme, da Pforzheim die Räume gut zustellte. So kam es in einigen Situationen zu Ballverlusten, die aber zu keinem Gegentreffer führten.

Dennoch dürfen sich diese Fehler nicht wiederholen, damit das SV-Ensemble nicht unnötig in Bedrängnis gerät. "Die Jungs sind hochmotiviert", sagt Heintel abschließend und setzt wie im Hinspiel auf Leidenschaft, Kampfkraft und Laufstärke der Truppe um Kapitän Chris Loser.

Info Abfahrt der Fan-Busse ist um 12 Uhr am SV-Stadion.

Aufrufe: 020.6.2015, 09:35 Uhr
ANDREAS BÖHRINGER | NWZAutor