Die Meister der Effizienz schlagen wieder zu

Die Oberzeller schaffen es aktuell, aus ihren Möglichkeiten das Optimale herauszuholen. Beispiel gefällig? Da steht auf der einen Seite beim SSV Ehingen Süd der wohl beste Torhüter der Landesliga, Benjamin Gralla. Ausgebildet beim SSV Ulm, Oberliga- und sogar Regionalliga-Erfahrung, moderne Torwartschule, tadellos am Ball. Und auf der anderen Seite Samuel Vytis Kleb, eigentlich mal als vierter Torwart beim SV Oberzell in die Saison gegangen. Zwar saucool (Trainer Achim Pfuderer: "Er hat keine Nerven"), aber zum Beispiel beim Rauslaufen - sagen wir mal - unorthodox.

Den Wackler hat aber nicht Kleb, sondern Gralla. Auch wenn er vom König des ruhenden Balls, Manuel Volk (SSV-Trainer Klaus Dorn: "Der macht das wohl öfter"), kam - der Freistoß aus gut und gerne 25 Metern Torentfernung in der 19. Spielminute war nicht unhaltbar. Kleb dagegen ist in allen entscheidenden Situationen Herr des Geschehens - vor allem fährt er in der 5. Minute blitzschnell den Fuß aus, als SSV-Stürmer Samuel Kollmann die gute Anfangsphase seines Teams mit dem 1:0 hätte krönen müssen. Dabei blieb's 90 Minuten lang: Ehingen Süd konnte selbst beste Torchancen nicht nutzen. Der SSV hatte allerdings schon früh einen Rückschlag zu verkraften: Michael Turkalj, mit Kapitän Philipp Schleker wichtigster Mann im Offensivspiel, knickte in der 8. Minute um. Klaus Dorn schwante nichts Gutes: "Der Knöchel war sofort dick - vermutlich sind die Bänder ab."

Führung durch dos Santos

Kurz nach dem Ausfall von Turkalj schaffte Oberzell mit der ersten echten Aktion Richtung gegnerisches Tor die Führung: Ein Eckball ist eigentlich abgewehrt, der Ball kommt zurück in den Strafraum, Anderson Gomes dos Santos schaltet am Schnellsten und spitzelt die Kugel an Gralla vorbei ins Tor. Ein Schock für Ehingen Süd, der kurz darauf noch größer wird, als Gralla an Volks Freistoß zwar dran ist, der Ball aber trotzdem rechts oben einschlägt. Eine Chance, zwei Tore - wieder einmal erweisen sich die Oberzeller als Meister der Effizienz. Bei Ehingen Süd mussten sich die Spieler kurz schütteln, dann nahmen sie das Spiel wieder in die Hand und drückten Richtung Oberzeller Tor. Der SVO zog sich weit zurück, schaffte bis zur Pause kaum noch Entlastung, stand aber defensiv vor allem in der Innenverteidigung sehr sicher. Direkt nach der Pause klärte Kleb gegen Schleker und Gaetano Gaudio, danach hatten die Oberzeller zumindest eine Viertelstunde lang Ruhe. Achim Pfuderer wechselte durch - ab der 70. Minute funktionierten beim SVO auch die Konter. Bei Ehingen Süd ging Innenverteidiger Dominik Gmeinder nach vorne, die Mannschaft drückte auf den Anschlusstreffer, blieb im Abschluss jedoch weiter ohne Fortune. Aber auch die Oberzeller konnten mit ihren Räumen nichts anfangen - die eingewechselten Marcel Freisinger und Christian Huonker vergaben die besten Konterchancen.

Auf Oberzeller Seite stand nach dem Schlusspfiff unterm Strich ein absolut positives Fazit: "Wir waren in Halbzeit eins eiskalt im Ausnutzen unserer Chancen, haben über 90 Minuten diszipliniert, hochkonzentriert und sehr fehlerarm gearbeitet", konnte sich Oberzells Trainer Achim Pfuderer freuen. Pfuderers Gegenüber Klaus Dorn haderte mit den vergebenen Chancen: "Wir müssen einfach das Tor machen - und wenn's erst in den Schlussminuten ist. Dann will ich mal sehen, wie Oberzell reagiert."

SV Oberzell - SSV Ehingen Süd 2:0 (2:0). Tore: 1:0 Anderson Gomes dos Santos (11.), 2:0 Manuel Volk (19.) - Zuschauer: 150. SVO: Samuel Kleb - Maucher, Schlude, Kemmer, Tremmel - Marin - Held (80. Freisinger), Mützel (86. Krich), Volk (63. Wellhäuser), Hartwig (71. Huonker) - dos Santos.