Die Hoffnung schwindet

SC Germania Erftstadt-Lechenich — SV Bergisch Gladbach 1:5 (0:2). Für den SC Germania Erftstadt-Lechenich endete das Fußballjahr mit einem Debakel. Am 16. Spieltag der Mittelrheinliga kassierte die Germania mit dem 1:5 gegen den SV Bergisch Gladbach die 13 Saisonniederlage. Während die Gäste sich im Kampf um den Klassenerhalt etwas Luft verschaffen konnten, wird die Luft für Erftstadt-Lechenich immer dünner. Denn der Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze beträgt bereits zehn Punkte — die Hoffnung auf den Liga-Verbleib schwindet allmählich.

„Bei einer Niederlage können wir für die Landesliga planen”, hatte SC-Trainer Paul Esser bereits vor der Partie gegen den direkten Rivalen die Brisanz der Begegnung unterstrichen. Auch wenn er nach der jüngsten Pleite gegen Bergisch Gladbach seine Mannschaft nicht abschreiben wollte, übte sich der Germania-Coach mit Durchhalteparolen: „Ich wäre ein schlechter Trainer, wenn ich die Saison jetzt schon abhaken würde. Das wird jetzt natürlich verdammt schwer, ist aber sicherlich nicht unmöglich.”

Im Duell mit Bergisch Gladbach hatte er sich bereits nach sechs Minuten wie im falschen Film gefühlt. Denn zu diesem Zeitpunkt lag sein Team bereits mit 0:2 im Hintertreffen. Beängstigend war besonders die Tatsache, wie leicht der Gegner zu seinen Treffern kam: Beim ersten Mal hatte eine simple Kombination über die rechte Seite gereicht, um den in der Mitte völlig blank stehenden SV-Stürmer Metin Kizil in Position zu bringen (3.). Wenig später säbelte der Erftstädter Verteidiger Matthias Grunert über den Ball und machte den Weg für den Bergisch Gladbacher Mittelfeldspieler Andre Kreuer frei, der locker zum 2:0 traf (6.).

Die Erftstadt-Lechenicher wirkten fortan wie gelähmt, woran sich lange Zeit auch nichts ändern sollte. Zu wenig Bewegung im Angriff, keinerlei Ideen aus dem Mittelfeld und unzählige Rückpässe. Und so war es kaum verwunderlich, dass SV-Keeper Michael Cebula eine ziemlich ruhige erste Halbzeit erlebte. Bergisch Gladbach kontrollierte die Begegnung mühelos und hatte vor der Halbzeitpause durch Anton von Lampe sogar noch die Chance auf das 3:0. Doch der SV-Akteur beförderte den Ball nur neben das leere Tor der Hausherren und so blieb es beim 2:0 — Unterm Strich waren die Germania mit diesem Resultat noch ziemlich gut bedient.

Nach dem Seitenwechsel zeigte Erftstadt-Lechenich endlich ein anderes Gesicht. Obwohl der Esser-Equipe zunächst ein klarer Elfmeter nach Foul an Thorsten Muhlack verwehrt wurde, blieb der SC am Drücker und schaffte durch einen platzierten Flachschuss von Stephan Nienaber das 1:2 (49.).

Als sein Teamkollege Pascal Schiffer Sekunden später einen Distanzschuss an die Querlatte hämmerte, schien der Ausgleich nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch die Gäste fingen sich bald wieder, kamen hinten kaum noch ernsthaft in Verlegenheit und sorgten in der letzten Viertelstunde durch Tobias Zinken für die verdiente Entscheidung (77). Kizil erhöhte kurz vor dem Ende mit einem Doppelschlag (85.,88.) auf 5:1.

FC Viktoria Arnoldsweiler — Euskirchener TSC 2:3 (1:1). Das Topspiel des Spieltags zwischen dem Tabellenvierten Viktoria Arnoldsweiler und dem drittplatzierten Euskirchener TSC war insgesamt ein Duell auf Augenhöhe, das der ETSC am Ende etwas glücklich für sich entscheiden konnte.

Nach dem frühen Führungstreffer von Benjamin Wiedenau (7.), mussten die Gäste aus Euskirchen. nach gut einer halben Stunde den Ausgleich durch den Arnoldsweiler Jannis Steltzner hinnehmen (35.). Anschließend tat sich die Mannschaft von ETSC-Trainer Kurt Maus schwer, was allerdings auch auf Umstellungen der verletzungsbedingen Auswechselungen von Marcel Kaiser und Benny Hoose zurückzuführen war.

Als die Euskirchener im zweiten Durchgang nach einer Standardsituation durch FC-Stürmer Vincent Geimer das 1:2 kassierten (57.), hatten die Hausherren alle Trümpfe in der Hand. Doch der ETSC, dem mit eingewechselten Sebastian Kaiser ein zweiter Stürmer neben Sascha Engel zusätzliche Offensivwucht verlieh, kämpfte sich eindrucksvoll in die Partie zurück. Sebastian Kaiser war es auch, der auf Vorlage von Engel den Ausgleich erzielen konnte (75.).

Drei Minuten vor dem Ende gelang Jan Winkler dann schließlich der etwas glückliche 3:2-Siegtreffer für den ETSC, der sich dank des Erfolges auf den zweiten Platz vorschob. Im Nachholspiel am kommenden Sonntag gegen den FC Hürth können die Euskirchener mit einem weiteren Sieg bis auf zwei Punkte an den Spitzenreiter Bonn herankommen.