2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Das erste Erfolgserlebnis in der Rückrunde peilen Kevin Kaumanns (l.) und Erftstadt-Lechenich gegen Freialdenhoven an., Foto: Brackhagen
Das erste Erfolgserlebnis in der Rückrunde peilen Kevin Kaumanns (l.) und Erftstadt-Lechenich gegen Freialdenhoven an., Foto: Brackhagen

Die Chance der jungen Keeper

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Im Tor durchsetzen wollen sich Yannik Bültena beim Mittelrheinligisten TSC Euskirchen und Nils Schauten bei der vom Abstieg in die Landesliga bedrohten Germania Erftstadt-Lechenich

Euskirchen/Erftstadt. Auch wenn der Erfolg im Derby gegen Brühl reichlich spät kam und durch einen kapitalen Fehler des Gegners begünstigt wurde: Der TSC Euskirchen bleibt als Tabellendritter weiter ein ernsthafter Kandidat im Rennen um die Mittelrheinmeisterschaft, um die sich nach aktuellem Stand Spitzenreiter FC Wegberg-Beeck, der Bonner SC, der FC Hürth und eben die Elf von Kurt Maus streiten werden.

Weil das Quartett am Wochenende seine Partien allesamt mit einem dreifachen Punktgewinn beendete, konnte sich zunächst kein Team einen Vorteil verschaffen. Allerdings besaß der Ligaprimus am gestrigen Abend die Möglichkeit, durch einen Erfolg zu Hause gegen den SV Bergisch Gladbach 09 (die Begegnung war bei Redaktionsschluss nicht beendet) seine Ausgangslage zu verbessern.

Ungeachtet dessen kann man rund um das Erftstadion mit dem bisher Erreichten mehr als zufrieden sein. Während die Rivalen in der Winterpause qualitativ zulegten oder das Niveau des Kaders zumindest halten konnten, mussten die Kreisstädter im Verlauf der Saison den Verlust mehrerer Spieler (Barth, Ems, Radschuweit, Euenheim) verdauen.

Diese waren zwar — von Marcel Radschuweit mal abgesehen — nicht unbedingt Leistungsträger, aber wertvolle Ergänzungen, die angesichts des derzeit sehr schmalen Kaders gut zu gebrauchen wären.

„Auf uns ist in letzter Zeit, auch in Sachen Verletzungen, so einiges zugekommen, doch wir sind unserer Philosophie treu geblieben. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie zusammenhält und sich auch von Rückständen nicht umwerfen lässt”, berichtet Kurt Maus.

Der Übungsleiter hat mit großer Genugtuung registriert, dass seine Spieler mit den nötig gewordenen personellen Umstellungen sehr gut zurechtgekommen und überaus flexibel einsetzbar sind. Gegen Brühl mussten viele Akteure — Benjamin Wiedenau, Sebastian Golz und Joran Sobiech — im Defensivbereich auf ungewohnten Positionen agieren und taten dies ohne Reibungsverluste.

Besonders angetan zeigte sich Maus von Golz, der in zentraler Rolle genauso überzeugend abräumte wie sonst auf der Außenbahn. Die Besetzung der Abwehrkette dürfte im nächsten Duell vor heimischer Kulisse gegen den FC Bergheim 2000 allerdings schon wieder anders aussehen, da mit Norman Saar ein Innenverteidiger zurückkehrt.

Sicher ist nur, dass im Kasten der junge Yannik Bültena stehen wird, der seine Sache bislang zuverlässig erledigt hat. „Für ihn bedeutet die Verletzung von Joseph Griesehop die Möglichkeit, sich als Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Das Talent hat er auf jeden Fall”, sagt sein Trainer.

Dass für einen unerfahrenen Torwart Rückschläge eine logische Erfahrung sind, musste Nils Schauten zwischen den Pfosten beim SC Germania Erftstadt-Lechenich schon erleben. Am Sonntag sah der Keeper bei zwei Treffern nicht gut aus, doch Coach Paul Esser bleibt auch in dieser Situation gelassen: „Nils hat zuvor super gehalten, jetzt hat er mal danebengegriffen. Die jungen Leute sind in einer Lernphase, in denen man mit Fehlern rechnen muss. Ansonsten kann man einen Umbruch, wie wir ihn jetzt vollziehen möchten, nicht machen.” Ein fester Bestandteil dieser Zukunftspläne ist neben Schauten auch Sven Allinger, der allerdings schon ein Musterbeispiel an Kontinuität und Zuverlässigkeit darstellt. „Er verfügt über eine sehr hohe Akzeptanz in der Mannschaft und hat eine tadellose Einstellung, will sich als Spieler immer weiter entwickeln und lässt sich auch etwas sagen”, lobt sein sportlicher Leiter.

Im Heimauftritt gegen Borussia Freialdenhoven soll der Defensivexperte dabei mithelfen, endlich die ersten Zähler in der Rückrunde einzufahren und die nach wie vor engagierte Arbeit der Germania endlich einmal zu belohnen.

Esser: „Es sind immer 18 Leute beim Training und die Stimmung ist nach vor gut. Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen und werden auch wieder Erfolge feiern.”

Aufrufe: 03.4.2015, 10:15 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor