2024-06-17T07:46:28.129Z

Der Spieltag
Bei diesem Schuss zum Tor des Tages lässt Stürmer Phillip Schmid nicht nur Kotterns Keeper Michael Liebherr (rechts) keine Abwehrchance, sondern hält seine Gundelfinger auch weiterhin im Rennen um die Vizemeisterschaft.    F.: Walter Brugger
Bei diesem Schuss zum Tor des Tages lässt Stürmer Phillip Schmid nicht nur Kotterns Keeper Michael Liebherr (rechts) keine Abwehrchance, sondern hält seine Gundelfinger auch weiterhin im Rennen um die Vizemeisterschaft. F.: Walter Brugger

Der Sekt bleibt im Kühlschrank

TSV Kottern muss nach dem 0:1 gegen Gundelfingen um den Titel bangen +++ FV Illertissen II bleibt durch Sieg im Verfolgerduell dran +++ Ottobeuren oder Dinkelsbühl gehen in die Relegation

Der kalt gestellte Sekt musste im Kühlschrank bleiben. Weil der TSV Kottern mit dem 0:1 gegen den FC Gundelfingen seine erste Heimniederlage in der laufenden Saison kassierte, mussten die Allgäuer die Meisterfeier zumindest verschieben. Denn nach wie vor fehlt Kottern ein Zähler zum Titelgewinn. Während die Gundelfinger immer noch auf den zweiten Platz hoffen dürfen. Allerdings müsste dann der FV Illertissen II am letzten Spieltag beim Schlusslicht TSV Gersthofen patzen, andererseits winkt den Illertissern nach dem eigenen 4:2-Erfolg gegen den TSV Nördlingen sogar noch der Meistertitel. Im Tabellenkeller haben der TSV Ottobeuren und die SF Dinkelsbühl noch eine Chance, der Relegation zu entgehen. Beide Teams treffen am letzten Spieltag direkt aufeinander. Wobei Ottobeuren selbst bei einem Sieg Schützenhilfe benötigt.
TSV Kottern - FC Gundelfingen 0:1
Wer die Leistungen realistisch einschätzen will, welche die Fußballer des FC Gundelfingen zurzeit in schöner Regelmäßigkeit abliefern, braucht nur die Rückrundentabelle in der Landesliga abrufen. Dort grüßen die Gärtnerstädter mittlerweile von der Spitze. Und gerade wegen dieser Bilanz schwang ein bisschen Wehmut in den Worten von Trainer Stefan Anderl mit, als er bei der öffentlichen Pressekonferenz im Anschluss an den Sieg beim Spitzenreiter TSV Kottern meinte: „Uns fehlt am Ende wohl ein richtig guter Spieltag, wir haben einfach zu oft unentschieden gespielt.“
„Schade, dass wir die Aufholjagd nicht früher gestartet haben“, lautete auch der Kommentar von Mittelfeldspieler Roman Kadutschenko nach dem Schlusspfiff, als die Gundelfinger noch der Meinung waren, dass selbst nach dem verdienten Erfolg beim Tabellenführer das Aufstiegsrennen beendet ist. Doch eine kleine Chance besteht weiter, dazu muss der aktuelle Tabellenzweite FV Illertissen II als wichtigste Voraussetzung am letzten Spieltag beim Absteiger TSV Gersthofen leer ausgehen.
So, wie es Kottern gegen den FCG tat, obwohl den Allgäuern bereits ein Zähler zum Meistertitel gereicht hätte. Doch dies schien den TSV vor der stolzen Kulisse von 670 Besuchern eher zu hemmen als zu beflügeln. Von der ersten Sekunde an zog der FCG sein Spiel auf und Philipp Urban sorgte mit seinem abgeblockten Schuss sofort für ein Ausrufezeichen. Auffällig war einmal mehr Manuel Feil, der am linken Flügel wirbelte und selbst von mehreren Gegnern nicht vom Ball zu trennen war. „Er befindet sich zurzeit einfach in einer überragenden Form“, lobte Trainer Anderl.
So war es auch keine Überraschung, dass Manuel Feil am alles entscheidenden Treffer maßgeblichen Anteil hatte. Mit seinem Zuspiel schickte Feil den Torschützen Phillip Schmid auf die Reise – 0:1 (32.). Es war der Höhepunkt einer Phase, als der FCG durch Stefan Schimmer, Schmid oder Feil noch weitere „Hochkaräter“ verbuchte.
Kottern war sichtlich angeschlagen, was auch deutlich wurde, als Robin Volland kurz vor dem Seitenwechsel der Ball weit vom Fuß sprang. Ansonsten hätte der Bruder des Nationalspielers Kevin allein Richtung Tor marschieren können. Volland war es auch, der nach 75 Minuten noch einmal die Meisterschaft hätte entscheiden können. Doch er scheiterte mit seinem Lupfer an FCG-Torhüter Liridon Recaj, der ansonsten überraschend wenig geprüft wurde.
„Wir kamen gegen einen richtig starken Gegner einfach nicht ins Spiel. Wobei mir nach dem 0:1 sowohl Biss und Wille gefehlt haben, die Partie noch zu drehen. Wir waren gehemmt – und so etwas ist in der Situation eine reine Kopfsache“, analysierte Kotterns Coach Kevin Siegfanz.
Schiedsrichter: Benjamin Sölch (SV Wilting) - Zuschauer: 670

Tor: 0:1 Phillip Schmid (32.)

SpVgg Kaufbeuren - SC Fürstenfeldbruck 2:1
Die SpVgg Kaufbeuren hat sich mit einem weiteren Heimsieg von seinem Publikum verabschiedet. Die SVK festigte mit dem elften Spiel in Folge ohne Niederlage den achten Tabellenplatz. „Das Gegentor in der Schlussminute war überflüssig, auch hätten wir den Strafstoß verwandeln müssen“, sagte Coach Norbert Schmidbauer. Ansonsten war er sehr zufrieden mit seiner Mannschaft.
Dabei begann die für beide Teams belanglose Partie eher verhalten. Sowohl die SVK als auch der Gegner konzentrierten sich auf die Abwehr, versuchten aber auch den Ball laufen zu lassen. Lukas Zink (21. und 25.) scheiterte zweimal am gut postierten SCF-Schlussmann Lukas Welzmüller. Kaufbeuren erarbeitete sich ein leichtes Chancenplus. Fürstenfeldbruck musste bereits im ersten Abschnitt zwei verletzungsbedingte Auswechslungen vornehmen.
Nach der Pause hatte die SVK mehr vom Spiel. In der 62. Minute traf Lukas Zink zum 1:0. Kaufbeuren dominierte weiter, was mit einem Schlenzer durch Alexander Schmidbauer zum 2:0 belohnt wurde (79.). Nach einem Foulspiel an Dominik Bachmann verschoss Schmidbauer (86.) sogar einen Strafstoß. Mit der letzten Aktion des Spiels gelang den Bruckern durch Uli Fries (90.) der glückliche Anschlusstreffer.
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg) - Zuschauer: 75

Tore: 1:0 Lukas Zink (62.), 2:0 Alexander Schmidbauer (79.), 2:1 Uli Fries (90.)

Bes. Vorkommnis: Alexander Schmidbauer (SpVgg Kaufbeuren) verschießt Foulelfmeter (86.)

SV Egg an der Günz - FC Affing 1:2
Nach einer 0:7-Heimniederlage erscheint es geradezu abwegig, im nächsten Auswärtsspiel an einen Erfolg zu denken. So weit die Theorie, die sich bisweilen etwas abhebt von der Praxis. Die Fußballer des FC Affing verblüfften nämlich mit einem 2:1-Sieg beim SV Egg an der Günz. Zur Pause lagen sie bereits mit 2:0 vorne.
Die Voraussetzungen für den FCA in diesem vorletzten Landesligaspiel vor dem Abstieg hätten schlechter kaum sein können. Da war nicht nur das jüngste Desaster gegen Illertissen, da kamen auch noch die Rücktritte von Trainer Enzo Sarcone und Abteilungsleiter Robert Lindermeier dazu sowie der Verzicht von Alexander Dürr, in einigen Wochen das Traineramt anzutreten. Nicht zu vergessen die personelle Lage, die man zumindest als angespannt einstufen musste. Mit Antonio Cuevas wurde der Trainer der zweiten Mannschaft eingewechselt und mit Alexander Thiel tauschte sich der eigentliche Abwehrchef ein, der in der Schlussphase dieser Runde zusammen mit Benjamin Woltmann das Traineramt ausübt.
Eigentlich ist Thiel eine feste Größe in dieser Elf, warum hat er sich dann am Sportplatzweg gut eine Stunde lang auf die Bank gesetzt? „Ich war zwei Wochen krank mit Fieber“, sagte er zur Begründung. „Die anderen Jungs haben alle Trainingseinheiten gemacht.“ Da hätte es Thiel als ungerecht betrachtet, wenn er trotzdem in der Startelf aufgetaucht wäre.
Außerdem war er auf diese Weise am Sonntag auch noch für die „Zweite“ spielberechtigt, die in der Kreisliga ums sportliche Überleben ringt. Der Kader war auch deshalb so klein, weil zwei Rotsünder gesperrt waren. Manuel Steinherr und Marco Lechner, die zwei Wochen zuvor in Durach vom Platz gestellt worden waren, sind beim Finale zu Hause am kommenden Samstag gegen den SV Planegg-Krailing wieder spielberechtigt.
„Man glaubt es kaum“, meinte Thiel zu diesem überraschenden Erfolg im Allgäu, „leider kommt er zu spät.“ Der Schlüssel dazu lag in der Mannschaft, die diesmal eine hervorragende Einstellung an den Tag legte. „Der Benny (Woltmann) und ich haben an die Mannschaft appelliert: So was wie eine Woche zuvor darf nicht mehr passieren. Wir dürfen uns nicht mehr so abschlachten lassen.“ Diese Worte fielen auf fruchtbaren Boden. Alexander Thiel versuchte seinen Teamkollegen folgende Überlegung klar zu machen: „Man trägt das Trikot von einem Verein, der im Amateurfußball eine gewisse Tradition hat.“
Die beiden Tore waren schön heraus gespielt. Halim Bal bereitete auf der rechten Seite das 0:1 für Marius Kefer vor. Beim zweiten Treffer schloss Fabian Streit einen Doppelpass mit Andreas Näßl erfolgreich ab. Die Hausherren versuchten im zweiten Durchgang, das Blatt zu wenden. Doch diesmal ließen sich die Affinger nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Somit kamen die Gastgeber nur noch zum Anschluss, den Manuel Schedel eine Viertelstunde vor dem Ende erzielte. „Schade, dass wir dem Coach keinen Erfolg zum Abschied schenken konnten“, meinte Schedel nach dem Spiel in Bezug auf den Weggang von Michael Dreyer.
Die Mannschaft des FC Affing kehrte nicht allein mit drei Punkten heim, sondern auch mit einer Spende für die Opfer des Sturms am Mittwochabend. Alexander Thiel berichtete sichtlich beeindruckt: „Die sind mit einer Kasse rumgegangen und haben Spenden gesammelt.“ 350 Euro konnten die Gäste mit heim nehmen, die dem Bürgermeister übergeben werden sollen. Thiel staunte über die Aktion beinahe noch mehr als über den Sieg: „Ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber allein die Geste ist schon stark.“
Schiedsrichter: Florian Wildegger (Wehringen) - Zuschauer: 130

Tore: 0:1 Marius Kefer (25.), 0:2 Robin Streit (42.), 1:2 Manuel Schedel (77.)


TSV Ottobeuren - SC Oberweikertshofen 1:1
Obwohl selbst schon geretettet, schenkten die Oberweikertshofer dem weiter im Abstiegskampf steckendenen TSV Ottobeuren nichts. Was auch das frühe 0:1 durch den besten SCO-Spieler, Cenk Imsak, belegt. Ottobeuren konterte aber prompt: In der 18. Minute zog Julian Frei von der rechten Außenbahn nach innen und zirkelte aus 16 Metern den Ball unhaltbar ins lange Toreck. Nun hatte der TSV Oberwasser und verzeichnete mehrere gute Chancen. Doch trotz Feldüberlegenheit der Gelb-Schwarzen tat sich bis zur Halbzeitpause nicht mehr viel.
Danach übernahmen die Oberbayern das Kommando und hatten in der 81. Minute den Siegtreffer vor Augen. Mario Maric kam drei Meter vor dem Tor freistehend zum Abschluss. Doch auf der Torlinie rettete Robin Berger für seinen bereits geschlagenen Keeper Christoph Schäffler.
Auf der Gegenseite blieben die Allgäuer über weite Strecken zu harmlos. Die beste Gelegenheit entsprang aus einer Standardsituation, als sich nach einer Stunde Matthias Schelle den Ball zum Freistoß belegte und aus 22 Metern abzog. Doch SCO-Keeper Tobias Hellmann lenkte die Kugel gerade noch um den Pfosten.
Schiedsrichter: Florian Neiber (Wasserburg) - Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Cenk Imsak (8.), 1:1 Julian Frei (18.)


Illertissens Christoph Mangler reißt jubelnd die Arme, der Nördlinger Keeper Kevin Maschke (am Boden) ist geschlagen. Im hitzigen Verfolgerduell gewann der FVI II mit 4:2. F.: Stephan Müller

FV Illertissen II - TSV Nördlingen 4:2
Erstmals besiegte der FV Illertissen II zu Hause die Nördlinger, nahm diesen damit die Hoffnung auf die Relegation und hat selbst wieder eine Chance auf den Titel. Dabei schien nach dem frühen 0:1 durch Michael Knötzinger (7.) schien alles den gewohnten Gang zu nehmen. Ein Doppelschlag von Ilir Tupella (24.) und Timo Jäger (26.) änderte die Sachlage aber.
Angetrieben von der emotionsgeladenen Halbzeitansprache ihres Trainers Tobias Luderschmid agierten die Nördlinger im zweiten Abschnitt wieder zweikampfstärker und brachte den FVI II mehrfach in Bedrängnis. Marco De Benedictis (49.) und Lukas Schneele (63.) verhinderten jeweils auf der eigenen Torlinie den Ausgleich, zudem landete der Ball beim Freistoß von Manuel Meyer am Illertisser Pfosten (63.). Dann wurde es hektisch. Schiedsrichter Markus Hertlein griff gleich dreimal zur Roten Karte. De Bendictis (75.) und Nördlingens Johannes Geiß (89.) wegen groben Foulspiels sowie Simon Zweifel (90.+1) wegen angeblichen Ellbogenchecks mussten vorzeitig unter die Dusche. Dazwischen hatte Maximilian Gauder das 3:1 besorgt (80.). Philipp Buser brachte die Nördlinger jeodch noch einmal heran (87.), es wurde spannend. Als Gauder bei einem Freistoß mit einer Bogenlampe in den Torwinkel das 4:2 glückte (90.+5), war der Druck weg.
„Die Niederlage in Illertissen tut noch mehr weh, wenn man die Chancen über die gesamte Saison und auch an diesem Spieltag betrachtet, die uns die anderen Mannschaften der Spitzengruppe noch gegeben haben“, resümierte ein tief enttäuschter Nördlinger Trainer Tobias Luderschmid, dessen Team nun keine Chance mehr im Aufstiegsrennen hat.
Schiedsrichter: Markus Hertlein (TSV Dinkelsbühl) - Zuschauer: 110

Tore: 0:1 Michael Knötzinger (7.), 1:1 Ilir Tupella (24.), 2:1 Timo Jäger (26.), 3:1 Maximilian Gauder (81.), 3:2 Philipp Buser (87.), 4:2 Maximilian Gauder (90.+5)

Rote Karten: Marco De Benedictis (71.), Simon Zweifel (90./beide FV Illertissen II)
, Johannes Geiß (89./TSV Nördlingen)

FC Memmingen II - SV Mering 3:0
Das war’s wohl endgültig mit den Bayernliga-Ambitionen des SV Mering. Der MSV verlor bei seinem „Angstgegner“ Memmingen II mit 0:3 und hat somit nur mehr minimalste Chancen auf den zweiten Platz. Die Meringer konnten im Allgäu die Erwartungen nicht erfüllen – und das, obwohl man in den letzten 25 Minuten sogar in Überzahl spielte.
Die Enttäuschung war den Spielern ins Gesicht geschrieben. Man hatte viel Ballbesitz – aber zumindest in der ersten Halbzeit keine echten Torchancen. Die Memminger hingegen spielten clever, waren aggressiv und immer einen Tick schneller. Und die Allgäuer konnten auch völlig unbelastet aufspielen. Der MSV nicht, und das war den Spielern anzumerken. Die Pässe kamen nicht wie gewohnt in die Schnittstelle und die Stürmer taten sich schwer. „Vielleicht sind wir mit der psychologischen Belastung nicht klargekommen. Die Wochen vorher war’s gut und als dann plötzlich der Druck da war, als man gesehen hat, dass Relegation und sogar Meisterschaft möglich wären, nicht mehr. Man muss einfach sagen, dass es nicht gereicht hat“, so ein sehr enttäuschter Meringer Trainer Günter Bayer.
Es war ein kurioses Spiel. Das meiste spielte sich 20 Minuten lang im Mittelfeld ab, wobei sich Mering ein leichtes Übergewicht erarbeitete. Echte Torchancen bis dahin: Fehlanzeige. Dann war es ein Geniestreich von Memmingens Tim Buchmann, der sich den Ball an der Mittellinie eroberte, auf das Meringer Tor zulief und dann einfach mal voll abzog. Sein Schuss aus rund 35 Metern war so scharf und platziert getreten, dass sich Adrian Wolf im Meringer Kasten lang und länger machen konnte, wie er wollte: Er bekam den Ball letztendlich erst im Netz zu fassen. Zum Ende der ersten Halbzeit machte der Gast nochmals richtig Druck – aber ohne zählbaren Ertrag.
Nach der Pause agierten die Meringer dann weit konzentrierter, erarbeiteten sich wieder die eine oder andere Chance – nur ein Tor gelang nicht. Die Memminger wurden nervös und so sah der bereits Gelb-vorbelastete Kapitän Patrick Böck in der 64. Minute glatt Rot nach einem Foul und anschließender Auseinandersetzung mit Stefan Wiedemann. Die Meringer verstanden es in der Folge aber nicht, ihre Überzahl zu nutzen. Im Gegenteil: In der 71. Minute führten die Allgäuer einen Freistoß schnell aus, Patrick Rabus zog aus 20 Metern ab und der Ball prallte vom Innenpfosten zum 2:0 ins Netz. Auch danach vergaben die Gäste ihre Möglichkeiten – und in der fünften Minute der Nachspielzeit musste der MSV gar noch das 0:3 durch durch Tim Buchmann hinnehmen.
„Heute konnte man sehen, was wir ohne Druck leisten können“, freute sich derweil FCM-Coach Andreas Köstner.
Schiedsrichter: Florian Wernz (Langerringen) - Zuschauer: 50

Tore: 1:0 Tim Buchmann (24.), 2:0 Patrick Rabus (71.), 3:0 Tim Buchmann (95.)

Rote Karte: Patrick Böck (64./FC Memmingen II)


Gegen die SF Dinkelbühl stand wieder Florian Peischl (rechts) im Tor der Aindlinger und musste nicht nur bei diesem Schuss von Johannes Bauer (7) hinter sich greifen. Am Ende siegten die Mittelfranken mit 3:1. F.: Reinhold Rummel

TSV Aindling - Sportfreunde Dinkelsbühl 1:3
Aus zwei Gründen darf sich der TSV Aindling freuen. Nur noch ein Spiel ist in der Saison 2014/15 zu absolvieren. Der zweite positive Aspekt: Egal wie diese Partie auch ausgehen mag, die Aindlinger bleiben in der Landesliga. Dabei treten sie in diesen Wochen eher wie ein Absteiger auf. Etwa bei der 1:3-Heimniederlage gegen SF Dinkelsbühl. Es war im Wesentlichen die Fortsetzung des unrühmlichen Auftritts eine Woche zuvor in Oberweikertshofen.
Irgendwie ist die Luft raus, eine denkbar schlechte Basis, um Glanzlichter zu setzen. Ganz anders die Franken, denen von der Einstellung her gleich anzumerken war, dass sie noch um den Erhalt der Klasse bangen. Sie wirkten eindeutig aggressiver in den Zweikämpfen. Nach gut einer halben Stunde führten sie mit 3:0. Da waren die Aindlinger Felle bereits davon geschwommen.
Auf mehreren Positionen war die TSV-Elf verändert worden. Das Tor hütete Florian Peischl, nachdem Benjamin Thum nach wie vor nicht topfit ist. Und der Keeper rückte gleich ins Blickfeld. Den ersten Ball, der von rechts geflogen kann, hätte er sicher fangen sollen. Stattdessen landete die Kugel, die mit den Fäusten abgewehrt worden war, bei Steffen Engelhardt, der im langen Eck traf. Damit flatterten Peischl die Nerven, ein Freistoß erschien harmlos, doch der Torhüter wehrte ihn zur Ecke ab. Beim 0:2 bediente Engelhardt auf der rechten Seite Johannes Bauer, der in zentraler Position den Ball ins rechte Eck schob. Dann verlor Kilian Huber den Ball, der über Daniele Consentino flugs zu Mark Fleps kam, der als Torschütze erfolgreich war. Michael Hildmann stand unmittelbar vor Gelb-Rot, sodass ihn der Trainer auswechseln musste.
Die Dinkelsbühler ließen nach der Pause nach. Ein Freistoß von Daniel Deppner eröffnete Alexander Lammer eine Chance per Kopf; hier musste sich Keeper Philipp Deeg gewaltig strecken. David Englisch bewies ein gutes Auge und behielt die Übersicht, als er von der Strafraumgrenze aus abzog und auf 1:3 verkürzte. Später versuchte er sich mit einem Flugkopfball bei einer Flanke von Johannes Putz. Dabei prallte Englisch mit beiden Fäusten des Keepers zusammen, blieb liegen und musste mit dem Sanka abtransportiert werden.
Huber riss Engelhardt vor der Aindlinger Bank zu Boden. Beide Kontrahenten sahen Gelb, die anschließende Entschuldigung von Engelhardt nahm Huber nicht an. Am Ende konnte sich Peischl noch einige Male auszeichnen. Einen von Wolfgang Klar an Bauer verschuldeten Elfmeter schoss Philipp Müller an den rechten Pfosten. Michael Schäffler riss Bauer zu Boden, diesmal blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Am Ende drohte Schäffler Gelb-Rot. Dass die Dinkelsbühler Bank diese Sperre vehement forderte, war das Gegenteil von Fairplay.
Schiedsrichter: Tobias Buchner (Sandersdorf) - Zuschauer: 130

Tore: 0:1 Steffen Engelhardt (4.), 0:2 Johannes Bauer (21.), 0:3 Mark Fleps (34.), 1:3 David Englisch (60.)

Bes. Vorkommnis: Philipp Müller (SF Dinkelsbühl) verschießt Foulelfmeter (70.)

VfB Durach - TSV Gersthofen 3:0
Schlusslicht Gersthofen musste in seinem vorerst letzten Landesliga-Auswärtsspiel mit dem letzten Aufgebot auch beim bereits als Abstiegsrelegaten feststehenden VfB Durach eine 0:3-Niederlage hinnehmen.
Die Gastgeber erwischten einen Start nach Maß und ging bereits in der zweiten Spielminute in Führung, Roland Ostheimer schaltete im Strafraum am schnellsten und drückte den Ball zum 1:0 über der Linie. Nur vier Minuten später war es Steffen Wachter der mit einem schönen Schuss in den Winkel auf 2:0 erhöhte. Der VfB Durach war auch in der Folge klar überlegen, von den Gästen war kaum etwas zu sehen. In der 25. Spielminute überlistete erneut Steffen Wachter den weit aufgerückten Gersthofener Torwart Robert Senft, der in den beiden letzten Spielen den nach Oberweikertshofen abwandernden Stammkeeper Stefan Brunner vertritt, mit einem sehenswerten Weitschuss aus 55 Meter Torentfernung. Durch zwei gute Möglichkeiten durch Steffen Wachter und Johannes Heinle hätte die Heimelf die Halbzeitführung sogar noch ausbauen können.
Nach Wiederanpfiff zeigte sich das gleiche Bild, der VfB erspielte sich zahlreiche Chancen. Zunächst vergab Roland Ostheimer aus kürzester Distanz (47.), ehe Gersthofens Torwart einen Schuss von Steffen Wachter gut parierte (51.). Weitere Versuche wurden von Gersthofer Abwehrspielern auf der Linie geklärt (63. und 64.). In der Schlussphase flachte die Partie zusehends ab.
Schiedsrichter: Sebastian Demel (TSV Küps) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Roland Ostheimer (3.), 2:0 Steffen Wachter (8.), 3:0 Steffen Wachter (25.)


SV Planegg-Krailling - SC Ichenhausen 0:3
Dieser Trip hat mal richtig Spaß gemacht. Mit drei Treffern innerhalb von zehn Minuten haben Ichenhauser ihren letztlich souveränen Auftritt beim SV Planegg-Krailling gekrönt. Die Zielvorgaben, die Trainer Oliver Schmid im Vorfeld genannt hatte, wurden allesamt umgesetzt. Schon jetzt ist zum Beispiel klar, dass die Königsblauen die Runde im schlechtesten Fall als Tabellensechste und in jedem Fall als beste Aufsteiger beenden werden.
Auch das Einbinden der jungen Leute klappte vorzüglich. Angeschlagene Stammspieler konnten deshalb geschont werden (wobei der am Knie verletzte Dominik Fabinger unbedingt mitmischen wollte und bis zu seiner Auswechslung auch gut durchhielt). Die Youngster waren stets zur Stelle, wenn es drauf ankam. Ob Sven Seibold, Andreas Brugger (er musste wegen einer Magengeschichte vorzeitig raus) oder der eingewechselte Mark Grünwald – sie machten ihre Sache gut. Der 19-jährige Daniel Dewein krönte gar ein tolles Zuspiel von Sebastian Hofmiller mit einer schönen Einzelleistung zum 0:2 (65.). SCI-Pressewart Willi Berndorfner schwärmte am Spielfeldrand: „Schön, wie sich die Jungen präsentieren.“
Sie waren natürlich nicht allein für den Erfolg verantwortlich. Der ganze SCI spielte aus einem Guss. Zwar waren die um den Klassenerhalt kämpfenden Gastgeber im ersten Durchgang etwas stärker, anschließend aber bauten sie konditionell ab. Ichenhausen nutzte das und entschied die Partie auch in Sachen Resultat klar für sich. Das erste Tor erzielte Marco Schlittmeier und damit ebenfalls ein Mann, der als Fußballer noch viel Zukunft hat. Zunächst scheiterte der 20-Jährige noch an der Unterkante der Latte, doch als Sekunden später Martin Wenni eine Flanke von Christoph Schiller mustergültig per Kopf verlängerte, war Schlittmeier zur Stelle und wuchtete den Ball aus zwölf Metern unter den Querbalken (65.). Den Sack zu machte schließlich Hofmiller, der eine erneute Kopfball-Vorlage von Wenni aus sechs Metern vollendete (74.).
Zum schönen Spiel der Königsblauen zählt in dieser Saison auch die solide Abwehr. Nach dem erneuten „zu Null“ ist fast sicher, dass der SC Ichenhausen als defensivstärkste Mannschaft der Liga in die Sommerpause gehen wird.
Schiedsrichter: Alessa Plass (Göggingen) - Zuschauer: 80

Tore: 0:1 Marco Schlittmeier (65.), 0:2 Daniel Dewein (70.), 0:3 Sebastian Hofmiller (74.)

Aufrufe: 017.5.2015, 20:25 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor