2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Ajet Shabani (links) kehrt in den Bergisch Gladbacher Kader zurück., Foto: Herhaus
Ajet Shabani (links) kehrt in den Bergisch Gladbacher Kader zurück., Foto: Herhaus

Der perfekte Fehlstart

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Die Fußballer des SV Bergisch Gladbach 09 sind mitten im Abstiegskampf angekommen. Am Sonntag geht es zum Angstgegner Borussia Freialdenhoven. Dennoch hat Trainer Dietmar Schacht Hoffnung, dass es besser wird.

Bergisch Gladbach. Zehn Spiele, elf Punkt, 12:20 Tore — es gibt wenig Zweifel daran. Den Fußballern des SV Bergisch Gladbach 09 ist in der Mittelrheinliga ein perfekter Fehlstart gelungen. Anstatt in der Spitzengruppe für Aufsehen zu sorgen, geht es derzeit darum, nicht auf einen Abstiegsplatz abzurutschen. Zu allem Überfluss muss die Mannschaft von Trainer Dietmar Schacht am Sonntag (15 Uhr) bei Borussia Freialdenhoven antreten — bei einem der größten Angstgegner also. Wie soll das die Wende zum Guten gelingen?

Dietmar Schacht über?

? den Fehlstart: „Ich bin nicht zufrieden mit elf Zählern nach zehn Spielen. Das ist doch ganz klar. Ein Schnitt von ungefähr einem Punkt pro Spiel kann nicht unser Anspruch sein. Das habe ich den Jungs in dieser Woche auch ziemlich deutlich gesagt. Wir müssen jetzt die Wende schaffen. Am besten schon am Sonntag in Freialdenhoven.”

? den Abstiegskampf: „Wir haben sieben Punkte Rückstand auf Platz fünf oder zwei Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. Wir können ja auch die Tabelle lesen und die Situation entsprechend einschätzen. Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis — in jeder Hinsicht.”

? die Stimmung: „Ich fühle mich derzeit etwas wie Jürgen Klopp. Jede Woche predige ich, dass wir die individuellen Fehler abstellen müssen. Und jede Woche kassieren wir Slapstick-Gegentore. Das darf einfach nicht mehr passieren. Mir ist klar, dass niemand so etwas bewusst macht. Dennoch, wir schaden und damit selbst. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Stimmung gut ist. Am Dienstag haben wir zum Beispiel gemeinsam gegessen und Champions League geschaut. Natürlich wissen alle, was die Stunde geschlagen hat, aber wir sind weiter positiv gestimmt. In dieser Woche habe ich viele Einzelgespräche geführt. Ich bin derzeit eher als Psychologe gefragt, um das Selbstvertrauen wieder aufzubauen.”

? seine Maßnahmen: „Der eine oder andere etablierte Spieler wird am Sonntag auf der Bank sitzen. Ich mache das nicht, um jemanden zu bestrafen. Ich mache das, um denjenigen zu schützen. Konkret überlege ich derzeit, wie ich mit Julian Kapitza und Lucas Musculus umgehen soll. Vielleicht lasse ich sie mal draußen. Ich werde die Trainingswoche abwarten und mir dann meine Gedanken machen. Grundsätzlich erwarte ich von meinen Führungsspielern mehr als ich zuletzt gesehen habe.”

? die personelle Situation: „Celal Kanli und Ajet Shabani kehren in den Kader zurück. Das ist die gute Nachricht. Dafür ist es noch fraglich, ob Michael Cebulla (Knöchelverletzung) und Thomas Schloeßer (muskuläre Probleme) einsatzfähig sind. Es wäre bitter, wenn diese beiden Stützen wegbrechen würden. Aber ich bin eigentlich sehr zuversichtlich, dass sie dabei sein können.”

? die allgemeine Situation: „Wir haben wieder eindrucksvoll vorgeführt bekommen, dass es nicht reicht, nur schönen Fußball zu spielen. Damit kommen wir in dieser Spielklasse nicht weiter. Ich erwarte von einer Mannschaft, die von mir trainiert wird, dass sie auch entsprechend körperlich zu Werke geht. Es funktioniert nur über den Kampf. Die meisten Konkurrenten machen uns in dieser Hinsicht etwas vor. Das kann einfach nicht sein. Nicht ohne Grund kann in der Mittelrheinliga jeder jeden schlagen. Das müssen meine Spieler endlich begreifen — und zwar jeder einzelne. Wer es nicht versteht, wird die Konsequenzen zu spüren bekommen.”

? die Wohlfühloase: „Die Spieler bekommen hier alles geboten, was sie sich wünschen. Manchmal denke ich, dass es einigen zu gut geht. Vielleicht müssen wir andere Seiten aufziehen.”

? den finanziellen Anreiz: „Wir haben jetzt viermal in Folge verloren. Das gefällt mir nicht. Aber das gefällt den Spielern noch viel weniger. Denn viermal in Folge haben sie dadurch keine Prämie bekommen. Das tut weh.”

? über Freialdenhoven: „Uns erwartet eine ganz schwere Aufgabe. Auch wenn die nur einen Punkt mehr geholt haben, haben die große Qualität im Kader. In der Offensive sind sie sehr gut aufgestellt, dazu bei Standardsituation extrem gefährlich und sehr robust. Ich weiß also ganz genau, was auf uns zukommt. Meine Spieler sind vorbereitet. Jetzt müssen die Vorgaben nur noch umgesetzt werden.”

Aufrufe: 023.10.2014, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sebastian NinskiAutor