Unterdessen hat Jürgen Conzelmann, seit sechs Jahren Strippenzieher beim SC Ichenhausen, einen neuen, den insgesamt dritten Drei-Jahres-Plan für die sportliche und wirtschaftliche Zukunft der Ichenhauser Fußballer entworfen. Kern seiner Ideen ist es, den Verein im höherklassigen Fußball – am besten in der Landesliga – zu etablieren und die Qualität durch talentierte Spieler aus der Umgebung immer weiter anzureichern. Damit will Conzelmann auch sicherstellen, dass im Falle eines Abstieges nicht gleich das ganze Konzept gefährdet ist, sondern als Grundlage bleibt, auch in der Bezirksliga sehenswerten und wettbewerbsfähigen Fußball zu spielen.
Die SCI-Verantwortlichen sind jedoch überzeugt, dass der Abstiegsfall nicht sofort nach der Premieren-Saison in der Landesliga erfolgt. Conzelmann traut den Jungs sogar einen Tabellenplatz im gesicherten Mittelfeld zu, falls alles optimal läuft. Oberste Zielvorgabe sei aber, so schnell wie möglich die 40 Punkte zu holen, die in einer 18er-Liga normalerweise immer zum Klassenerhalt reichen.
Basis des Landesliga-Teams bildet der Meister-Kader aus der vergangenen Saison. Dazu Trainer Schmid: „Grundsätzlich vertrauen wir natürlich den Spielern, die den Aufstieg realisiert haben. Ihnen wollen wir die Gelegenheit bieten, sich in der Landesliga zu beweisen.“ Doch wo Verstärkungen zu holen waren, haben die Königsblauen beherzt zugegriffen. Insgesamt sieben Neuzugänge, im Schnitt unter 20 Jahre alt, stehen im 22-Mann-Kader. Zu den bereits bekannten Verpflichtungen Martin Wenni (vom TSV Gersthofen), Simon Hille und Baris Akinci (beide vom TSV Burgau), Marco Schlittmeier (vom FC Memmingen II) sowie Mark Grünwald (aus der A-Jugend der TSG Thannhausen) gesellten sich in den vergangenen Tagen noch Andreas Brugger (wie Grünwald bisher im Nachwuchsbereich der TSG Thannhausen) und Stefan Fischer (aus der Jugend des FC Gundelfingen). Beide sind nach Vereinsangaben derzeit aber noch verletzt.
Schmid blickt im Training sehr wohlwollend über seine weitgehend noch junge Spieler-Schar; einzig Routinier Stefan Selig treibt den Altersschnitt nach oben. „Vielleicht sind die Neuzugänge nicht spektakulär, sie haben ja maximal Landesliga-Erfahrung“, sagt er, „aber wir haben viele junge Spieler verpflichtet, die dem Verein eine hoffentlich langfristige Perspektive bieten.“
Auch das ist Bestandteil des neuen Drei-Jahres-Plans. Und ebenso, dass sich ein weiterer erfahrener Spieler des SCI verstärkt darum kümmert, vor allem die neuen und jungen Fußballer im Team zu integrieren und auszubilden. Neben Selig, mit dem das schon seit geraumer Zeit mehr als gut funktioniert, soll deshalb fortan Sebastian Brosch in die Trainingsverantwortung eingebaut werden und Chefanweiser Schmid zur Seite stehen.
Apropos Talente: Durch die zu Jahresbeginn erfolgte und bislang im SCI als sehr positiv bewertete Eingliederung der Jugendarbeit in die seit Längerem bestehende JFG Kötztal könnten künftig verstärkt Nachwuchsspieler aus der nächsten Umgebung an höhere Aufgaben herangeführt werden. So interpretiert zumindest Conzelmann den JFG-Gedanken: „Jeder kann aus der Jugend zu seinem Heimatverein zurück. Aber wenn es sich herausstellen sollte, dass ein Kicker höherklassig einsetzbar ist, dann ist es doch von Vorteil, wenn wir in der Verwaltungsgemeinschaft ein Männer-Team haben, das diese Voraussetzungen erfüllt. Dann kann der Junge hier in der Region bleiben.“