2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Florian Meffert und der FC Wangen mussten im Aufstiegsrennen der Fußball-Landesliga einen Rückschlag einstecken. Archiv
Florian Meffert und der FC Wangen mussten im Aufstiegsrennen der Fußball-Landesliga einen Rückschlag einstecken. Archiv

"Dem FC fehlt der unbedingte Aufstiegswille"

Wangens Geschäftsführer Thomas Ehinger bemängelt nach dem 0:2 in Friedrichshafen eine entsprechende Einstellung in der Fußball-Landesliga

Wangen / sz - Es wäre nun wahrlich zu vermessen, vom Aufstiegskandidaten FC Wangen Siege oder Unentschieden am Fließband zu verlangen. Das 0:2 im vorgezogenen Fußball-Landesligaspiel am vergangenen Freitagabend beim unberechenbaren VfB Friedrichshafen bedeutete schließlich erst die zweite Niederlage der Saison - nach dem verschusselten 1:2 im November vergangen Jahres gegen Abstiegskandidat SV Kehlen. Dennoch stellt sich die große Frage, warum Wangen nur wenige kleine Antworten liefern kann, wenn es darum geht, im Fußballalltag entsprechende Ergebnisse im Aufstiegskampf zu liefern. "Was uns fehlt", findet FCW-Geschäftsführer Thomas Ehinger, "ist der unbedingte Wille, wieder aufsteigen zu wollen."

Diesbezüglich gibt's nach Ehingers Einschätzung keine zwei Meinungen: "Der FC Wangen gehört ohne Wenn und Aber in die Verbandsliga. Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass wir das schaffen können." Warum der FC Wangen seinen selbst gesteckten Erwartungen hinterher hinkt, begründet der Geschäftsführer vordergründig mit einer vielfach mangelhaften Einstellung "seiner" Fußballer: "Wir können mehr, bringen es aber nicht auf den Platz."

Schon seltsam: Absolute Topleistungen vermag Wangen dann auf den Punkt abzurufen, wenn die Herausforderungen gegen Spitzenteams wie Oberzell (4:2) oder Ravensburg II (5:4) anstehen. Gleichwohl "glasklar" ist, auch gegen die Teams dahinter muss gepunktet werden. "Schade nur, dass wenige Wangener Spieler, ausdrücklich möchte ich Holger Birk, Yannick Huber oder Manuel Raaf benennen, in Friedrichshafen ihre Normalform brachten", benannte Thomas Ehinger einen sehr kleinen Kreis überzeugender Wangener Landesligakicker.

Der große Kader, mit Leistungsträgern "ohne Ende" gespickt, scheint sich in der Tat nur in einem kleinen Kreis zu bewegen, der über das "Zeug" verfügt, die Landesliga aufzumischen. Die Kluft zwischen Abwehr, Mittelfeld und Angriff erweist sich als augenscheinlich - ob die Protagonisten nun Späth, Wellmann, Housein, Leyla oder der immens fleißige Vila Boa heißen. Das unabhängig von einem verletzten Angriffsass Fähnrich.

Florian Meffert unterstreicht zwar ein ums andere Mal die enorme Schwierigkeit, diesen großen Kader, der endlich zur Verfügung steht, unter einen Hut zu bekommen. Gleichzeitig allerdings will Wangens Trainer alles daran setzen, "dass wir mit größtem Engagement den Aufstieg anstreben." Es stellt sich freilich nach wie vor die Frage, ob alle Wangener das auch wirklich wollen. Auf der einen Seite eine Landesliga mit vielen lukrativen Derbys. Auf der anderen Seite eine Mannschaft, die von ihrer spielerischen wie qualitativen Struktur her mindestens (!) in Württembergs höchste Amateurliga gehört. Ganz einfach: Der Verein muss sich entscheiden. Den Spielern sollte aufgrund ihrer fußballerischen Fähigkeiten schlichtweg klar sein, wohin sie gehören. Einen Larifari-Fußball wie in Friedrichshafen dürfen sie deshalb nie mehr vorführen.

Aufrufe: 017.4.2016, 16:41 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor