2024-05-14T11:23:26.213Z

Interview
Anton Fuchs wird sich auch weiterhin die Fußballspiele der Rainer Teams ansehen, nur eben nicht mehr als Geschäftsführer der Fußball-UG. Alex Schroder (kleines Bild) will dem Verein nun als Geschäftsführer weiterhelfen.  Fotos: Gerd Jung
Anton Fuchs wird sich auch weiterhin die Fußballspiele der Rainer Teams ansehen, nur eben nicht mehr als Geschäftsführer der Fußball-UG. Alex Schroder (kleines Bild) will dem Verein nun als Geschäftsführer weiterhelfen. Fotos: Gerd Jung

Das Menschliche zählt

Anton Fuchs tritt von seinem Amt als Geschäftsführer der Fußball-UG des TSV Rain zurück +++ Über die Arbeit mit Ehrenamtlichen, feste Meinungen und Schäfchenzählen +++ Jugendkoordinator Alexander Schroder wird sein Nachfolger

Die ausgelagerte Fußball-UG (Unternehmergesellschaft) des TSV Rain hat einen neuen Geschäftsführer. Alexander Schroder übernimmt das Amt von Anton Fuchs. Am Dienstagabend wurden bei einem Treffen der Vereinsfunktionäre die Zusammenarbeit und die Aufgabenverteilung aufgrund der neuen Personalie besprochen. Mehrmals hatte Fuchs in der Vergangenheit bereits angekündigt als Geschäftsführer aufzuhören, hatte dann aber doch noch weitergemacht. Nun sei es aber an der Zeit kürzerzutreten, sagte Fuchs. Auch weil mit Alexander Schroder ein geeigneter Nachfolger gefunden wurde. „Es ist eine Aufgabe, die mich sehr reizt“, erklärt Schroder. Sein Ziel sei es, den Seniorenbereich noch mehr mit der Jugendabteilung der TSV-Fußballer zu verschmelzen und die Mannschaften weiterzubringen. Deshalb übt er auch weiterhin das Amt des Jugendkoordinators aus und wird für den Bereich Großfeld zuständig sein. „Meine Aufgabe ist es, dem Verein zu helfen, nachdem Anton Fuchs ihn fast 50 Jahre lang begleitet hat“, sagt Schroder. Den „großen Fußstapfen“, die Fuchs hinterlässt, ist er sich bewusst, „da lastet schon ein Druck auf mir“, muss er lachend zugeben.

Herr Fuchs, Sie stehen dem TSV Rain schon seit fast 50 Jahren zur Seite, warum hören Sie gerade jetzt auf?

Anton Fuchs: Ich werde in diesem Jahr 74 und bin seit 47 Jahren mit dabei, da ist es jetzt an der Zeit für mich kürzer zu treten.

Hängt das auch mit ihrem Nachfolger zusammen?

Fuchs: Ja, Alex Schroder wird das super machen. Er kann gut mit Leuten umgehen und hat ja auch unsere Jugendabteilung aufgebaut. Was er da geschafft hat, kann man in Geld gar nicht ausdrücken.

Haben Sie ihm schon ein paar Tipps für die Aufgabe als UG-Geschäftsführer gegeben?

Fuchs: (lacht) Ich habe ihm schon ein paar Dinge mitgegeben.

Welche Funktionen hatten Sie in Ihrer Zeit beim TSV Rain im Laufe der Jahre?

Fuchs: Bis ich 27 Jahre alt war habe ich aktiv gespielt. Dann habe ich mich als Vorstandsvorsitzenden aufstellen lassen. Da konnte ich natürlich nicht mehr weiterspielen. Acht Jahre lang war ich im Amt, danach Ausschussmitglied. In dieser Zeit habe ich jeden meiner Nachfolger unterstützt. 2009 wurde die Fußball-UG geschaffen und ich wurde Geschäftsführer.

27 Jahre sind eher jung für einen Vorstandsvorsitzenden...

Fuchs: Das hat auch nicht allen gepasst. Meinem Vorgänger, Franz Römer, hat ein so junger Vorstandsvorsitzender gar nicht gefallen. Da hat er während der Ausschusssitzung zur Vorbereitung der Wahl den Vorschlag gemacht, wieder einen Ältestenrat einzuführen, damit er im Hintergrund noch ein wenig die Fäden ziehen konnte. Da hat Herbert Chmielorz gesagt, dass da aber auch ein paar Junge reingehören. Mir ist das besonders in Erinnerung geblieben, weil ich wirklich sehr gelacht habe.

Was hat ihnen an der Vereinsarbeit besonders viel Spaß gemacht?

Fuchs: (lacht) Als Spieler noch das Schäfchenzählen. Auf dem Weg zu den Auswärtsspielen haben wir im Bus immer Schafe gezählt, die wir am Rand der Straße auf den Weiden sahen. Stand eines auf der linken Seite bedeutete das 1:0 für uns. Ein Schaf rechts bedeutete ein Tor für den Gegner.

Ging dieses System jemals auf?

Fuchs: Ich glaube nicht. Aber im Ernst: Das Menschliche an der Vereinsarbeit ist besonders schön. Zum Beispiel das Zusammensitzen immer donnerstags bei einem Gläschen Wein. Oder die Fahrten zu den Auswärtsspielen, da hatten wir oft eine Riesengaudi. Dreimal ist es passiert, dass ein Spieler auswärts verletzt wurde und ins Krankenhaus musste. Dann habe ich ihn abgeholt. Hier helfen zu können hat mich sehr gefreut.

Was haben Sie während ihrer Funktionärszeit beim TSV Rain gelernt?

Fuchs: Ich bin so oft in Sitzungen gegangen und hatte eine feste Meinung zu einem Thema, das diskutiert werden sollte. Dann habe ich mir dort angehört, was die anderen zu sagen hatten und oft gemerkt, dass sie recht haben. Deshalb ist die Zusammenarbeit, das Teamwork im Verein so wichtig. Nur so kann man mit Ehrenamtlichen arbeiten. Ich denke, im Betrieb ist das genauso.

Sie werden jetzt mehr Freizeit haben. Was machen Sie damit?

Fuchs: Mit der gewonnenen Zeit werde ich schon fertig. Ich habe lange Tennis gespielt und nachdem eine Verletzung nun ausgeheilt ist, geht das wieder. Ich werde also dreimal pro Woche Tennis spielen und weiterhin die Fußballspiele unserer Mannschaften besuchen.

Geben Sie uns bitte einen Tipp: Wie schneidet der TSV Rain (derzeit Platz sieben) am Ende der Saison in der Bayernliga ab?

Fuchs: Wenn die bislang verletzten Spieler zurückkehren, schaffen wir es unter die Top-Fünf der Liga.

Aufrufe: 018.1.2017, 17:39 Uhr
Donauwörther Zeitung / Stephanie UtzAutor