2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Eine erste Hälfte zum Vergessen spielen die Erftstädter Sven Allinger (M.) und Stephan Nienaber (r.).
Eine erste Hälfte zum Vergessen spielen die Erftstädter Sven Allinger (M.) und Stephan Nienaber (r.).

Das desolatere Kellerkind

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Erftstadt verliert nach einem desolaten Auftritt in der Mittelrheinliga auch gegen Walheim — Der TSC Euskirchen spielt nicht souverän, aber dennoch siegreich

. SC Germania Erftstadt-Lechenich — TSV Hertha Walheim 0:3 (0:3). Paul Esser, der sich normalerweise immer schützend vor seine Mannschaft stellt, fiel dies nach dem unterirdischen Auftritt in der ersten Halbzeit äußerst schwer: „Mir ist es unerklärlich, wie wir diese desolate Leistung abliefern konnten. Ich hatte gedacht, dass wir einen Schritt weiter wären und bin maßlos enttäuscht.”

Einen rabenschwarzen Tag erwischten vor allem die beiden Innenverteidiger Sven Allinger und Stephan Nienaber, die bei allen Gegentreffern tatkräftige Unterstützung leisteten. Nun wäre es aber unfair, nur die zwei Deckungsspieler zu kritisieren, denn auch der Rest des Teams erledigte seine Aufgabe nicht viel besser. In der Offensive blieb man bis zur 35. Minute, als Muhlack aus kurzer Distanz kläglich vergab, ohne Chance und in der Rückwärtsbewegung bot man dem Gegner viele Freiräume.Zum Beispiel beim 0:1: Während die Hausherren den Einwurf noch für sich beanspruchten und reklamierten, machte sich Heinz Putzier nahezu ungehindert auf die Reise und versenkte den Ball diagonal im linken Eck (12.).

Kurz darauf folgte der Aussetzer von Allinger, dem ein kapitaler Stockfehler zum Verhängnis wurde. Tudilo ging energisch dazwischen und bediente Thomsen, der Tim Welter im Erftstädter Gehäuse zum 2:0 überwand (20.). Der stets gefährliche Tudilo hätte anschließend schon für eine Vorentscheidung sorgen können, doch sein Schuss landete aus sieben Metern neben dem Kasten. Lange nachtrauern mussten die Herthaner dieser Möglichkeit jedoch nicht, weil die Germanen weiter kräftig mithalfen. Ein schlimmer Fehlpass in der aufgerückten Viererkette brachte erneut Mark Thomsen ins Spiel, der das Laufduell gegen Welter gewann und mühelos zum 3:0 einschieben durfte. Nach dem Wechsel verkaufte sich die Heimelf zwar etwas besser, doch eine Wende geben konnte man der Partie nicht mehr. „Wir haben verdient verloren. Bei den Gegentoren hat man gesehen, warum wir da unten stehen”, erklärte Esser.

TSC Euskirchen — TSV Germania Windeck 3:2 (2:1). Es gibt wohl nur wenige Teams, die in den letzten Wochen so viele personelle Umstellungen vornehmen mussten wie die Kreisstädter. Das Duell gegen Windeck bildete da keine Ausnahme. Weil mit Joannis Foukis nicht nur der Kapitän, sondern auch wieder mal ein Akteur der Defensive wegen Grippe passen musste, waren die Improvisationskünste von Trainer Kurt Maus gefragt. Dreierabwehr statt Viererkette hieß deshalb die Devise, doch ganz reibungslos funktionieren diese taktischen Veränderungen einfach nicht. Ob die Uneinigkeit zwischen Yannik Bültena und Norman Saar vor dem 0:1 durch Jan Zoller (7.) nun direkt damit zusammenhing oder nicht, lässt sich zwar nicht beweisen, wohl aber die derzeit fehlende Souveränität im Deckungsverhalten.

Nach drei Gegentreffern in der Vorwoche kassierte der ETSC diesmal zwei Tore — zu viel für die gehobenen Ansprüche eines Spitzenklubs. Glücklicherweise genügt Benny Hoose diesem Standard von Woche zu Woche. Beim Ausgleich wurde der Goalgetter erst elfmeterreif gelegt und scherte sich anschließend nicht um das ungeschriebene Gesetz, sondern vollstreckte selbst (24.).

Kurz vor dem Halbzeitpfiff sorgte er auf Zuspiel von Sascha Engel für die Führung (42.). Während der Vorbereiter angeschlagen in der Kabine blieb, rückte Sebastian Kaiser in den Sturm und beendete nach Maßarbeit von Bruder Marcel seine längere Torflaute (62.), ehe Siebert noch mal für Spannung sorgen konnte (77.).

Aufrufe: 019.4.2015, 22:14 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor